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Der Dürr-Konzern ist ein Anlagenbauer, der zwar auch, aber nicht nur Anlagen für die Automobilindustrie fertigt. Am Dienstag meldete das Unternehmen die Übernahme von BBS Automation, die Anleger griffen zu. Aber noch fehlt ein Stück für ein klar bullisches Signal.
Mit der Übernahme der bayerischen BBS Automation baut der Stuttgarter Dürr-Konzern seinen Bereich Automatisierungstechnik aus. Ob sich das mit den Jahren rechnet, muss sich, wie bei allen Übernahmen, zwar erst erweisen. Und viel hängt da von der weltwirtschaftlichen Gesamtsituation ab, die man gemeinhin nicht präzise vorhersehen kann. Aber BBS Automation passt grundsätzlich in den Konzern, dementsprechend positiv honorierten die Anleger diese Meldung. Aber fest davon auszugehen, dass das gestrige Plus von knapp sechs Prozent als Reaktion auf die Übernahme bereits ein „Game Changer“ in Sachen Aktie war, wäre gewagt, denn:
Als Dürr am 9. Mai die Ergebnisse des ersten Quartals 2023 vorlegte, fiel die Aktie, durchbrach in der Folge die 200-Tage-Line und fing sich erst Ende Mai wieder knapp über der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie. Was nachvollziehbar gewesen wäre, wenn die Ergebnisse die Erwartungen deutlich verfehlt hätten, aber im Großen und Ganzen lagen die Zahlen im Rahmen der Analystenerwartungen. Umsatz und Auftragseingang lagen über dem Vorjahreszeitraum, das EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) leicht darunter: Das hätte keinen größeren Abgabedruck auslösen müssen, es sei denn …
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Expertenmeinung: … dass relativ viele Marktteilnehmer für die weiteren Quartale skeptisch gewesen und die Ergebnisse bereits als Beleg für ihre Zweifel gesehen hätten. Und wenn die Akteure eine Aktie mit Vorsicht genießen, muss sich diese Sicht der Dinge mit einer Übernahme nicht verändern. Dass die Aktie zulegte, ändert daran nichts, denn es wäre nicht untypisch, wenn diejenigen, die mittelfristig eher pessimistisch und zugleich noch investiert sind, bei einem kräftigen Anstieg erst einmal abwarten, ob da nach oben nicht mehr drin ist, um dann idealerweise zu noch besseren Kursen aussteigen zu können.
Diese Verkaufsbereitschaft würde sich bei vielen wohl verringern oder sogar erledigen, wenn die Dürr-Aktie mit einem überzeugenden, bullischen Signal aufwarten könnte. Aber noch ist das nicht der Fall. Die Aktie hat einen ersten, wichtigen Schritt getan, aber noch ist diese Messe nicht gelesen. Sie sehen im Chart, dass es gelang, die im Februar etablierte, mittelfristige Abwärtstrendlinie um 29,60 Euro zu überwinden, auch das März-Verlaufstief bei 30,00 Euro wurde bezwungen. Aber an der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie stoppte die Rallye am Dienstag erst einmal.
An dieser bei 30,27 Euro verlaufenden Linie muss der Kurs vorbei, darüber hinaus wäre es ideal, wenn Dürr mit Schlusskursen über 31,40 Euro auch die nächsten beiden horizontalen Widerstände überbieten würde. Dann könnte man von einem überzeugend bullischen Signal sprechen, das nicht nur aus dem Augenblick heraus generiert wurde, sondern durch Anschlusskäufe zuwege gebracht wurde, die unterstreichen, dass sich die Sichtweise der Trader spürbar zum Positiven gewandelt hat. Wer ein wenig vorsichtiger agiert, sollte dem besser nicht vorgreifen.

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2023:
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