Heidelberg Materials Aktie Prognose Heidelberg Materials: Gibt es hier überhaupt noch ein „zu teuer“?

News: Aktuelle Analyse der Heidelberg Materials Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Heidelberg Materials Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Mit einem Kursanstieg von 17,52 Prozent wurde die Aktie des Baustoff-Konzerns Heidelberg Materials am Mittwoch der Tagessieger im DAX. Dass diese Aktie von der „Mission Sondervermögen“ stark profitiert, ist sicher richtig. Aber auch in dieser Größenordnung?

Beton, Zement, Sand und Kies, all das braucht man reichlich, wenn man eine dreistellige Milliardensumme für die Infrastruktur „verbauen“ will. Und neben ein paar anderen Anbietern wie z.B. Holcim ist Heidelberg Materials da ganz vorne mit dabei. Die Frage stellt sich allerdings, wie sehr diese Entwicklung das Gewinnpotenzial der Aktie befeuern wird. Denn um das abschätzen zu können, weiß man noch zu wenig. Es ist ja noch nicht einmal sicher, ob das am Dienstagabend vorgestellte „Sondervermögen“ auch wirklich so kommt.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 166,65 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 166,65 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Interessant ist, dass die Aktie nach der Vorlage der 2024er-Ergebnisse nebst Ausblick am 25. Februar erst einmal in die Knie ging. Bis 130 Euro sackte sie durch, bevor die Bullen sie mit einem Intraday-Turnaround wieder in die Spur brachten. Seit diesem Zwischentief ist kaum mehr als eine Woche vergangen – und der Kurs in der Spitze 28 Prozent gestiegen. Zu viel?

Expertenmeinung: Eben, das weiß man ja nicht. Es kommt darauf an, wie deutlich und wie bald die Nachfrage nach Zement, Beton etc. zulegt. Es kommt darauf an, wie schnell und weit Heidelberg Materials seine Produktionskapazität einer höheren Nachfrage anpassen kann. Und es kommt darauf an, von welchem Zeitraum wir reden. Kurz: Eigentlich weiß man noch gar nichts, außer, dass der Bedarf nach diesen Basisstoffen vermutlich deutlich steigen wird. Und damit ist auch die Frage, ob die Heidelberg Materials-Aktie bereits zu hoch bewertet ist oder da noch allerhand Luft nach oben wäre, nicht zu beantworten. Was tun?

Immer dann, wenn alle zugleich durch dieselbe enge Tür wollen, sollte man sich fragen, ob man da noch hinterherlaufen will. Immerhin würde man es sich auch zweimal überlegen, nach einem Crash noch zu verkaufen, weil man fürchten müsste, der allerletzte „Aussteiger“ zu sein, bevor der Markt nach oben dreht. Geht es vergleichbar drastisch nach oben, ist das faktisch zwar nicht anders, bei vielen übertüncht dann aber die Gier und/oder die Angst, die Hausse des Jahrhunderts zu verpassen, rationale Überlegungen. Aber wenn man sich ansieht, wie schnell und weit die Aktie zuletzt stieg, wirkt das gestern schon wie eine Art Kapitulation, nur eben auf der Oberseite. Also?

Einfach alles zu verkaufen, wäre vermutlich ein wenig radikal. Man würde dann leicht dazu neigen, im Fall doch noch steigender Kurse höher wieder einzusteigen, denn die Angst, etwas zu verpassen, wirkt stark … und das letztlich auf jeden, wenngleich unterschiedlich intensiv. Aber jetzt erst neu einzusteigen, das wäre wohl äußerst riskant. Und wenn man zu diesem Schluss kommen würde, wäre es ein probater Gedanke, von einer bestehenden Position ein paar Aktien zu verkaufen, um sich einen schnellen, starken Gewinn zu sichern und die restliche Position mit einem Stoppkurs abzusichern. Da solche Kursexplosionen auf neue Rekorde indes den Haken haben, dass eine charttechnisch unterfütterte Marke, an der man seinen Stopp anlehnen könnte, auf einmal weit weg ist (in diesem Fall würde man da an die Zone 118 zu 130 Euro denken), wäre der Rückschluss, deswegen im Zweifel lieber ein paar mehr Aktien aus dem Bestand zu verkaufen, durchaus opportun.

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Einerseits verfehlte das Quartalsergebnis des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials die Prognosen leicht. Andererseits waren die Ergebnisse in dem schwierigen Umfeld respektabel. Letzteres führte dazu, dass anfängliche Verluste aufgekauft wurden. Halten die Bullen durch?

Die Baubranche hierzulande stöhnt unter hohen Preisen, hohen Zinsen und dem daraus resultierenden Auftragsmangel. Das klingt, als müsste ein Zement- und Betonhersteller wie Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) große Probleme haben. Aber das Unternehmen ist ja nicht auf Deutschland beschränkt, sondern agiert weltweit. Und speziell in den USA läuft es gut. Die Frage ist eben nur, ob sich der Himmel nicht auch dort zuzieht.

Wer Letzteres vermutete … und ungute Signale vom US-Immobilienmarkt gäbe es zumindest … hatte gestern wohl unmittelbar zu Handelsbeginn verkauft, denn die Aktie startete mit einer Abwärts-Kurslücke von vier Prozent in den Dienstag. Der Auslöser waren knapp verfehlte Prognosen bei den Ergebnissen des zweiten Quartals.

Der Umsatz lag mit 5,51 Milliarden Euro für die schwierige Situation der Braubranche insgesamt erfreulich wenig unter den 5,58 Milliarden des Vorjahresquartals, nur hatten die Analysten im Schnitt mit 5,55 Milliarden einen Tick mehr erwartet. Dafür lag aber der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 971 Millionen Euro über dem des Vorjahres von 931 Millionen. Allerdings auch ein Prozent unter der Analysten-Prognose von 981 Millionen. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Nun stellt sich die Frage:

Expertenmeinung: Ist das Glas hier halb voll oder halb leer? Will man diese marginale Verfehlung der Prognose als Vorboten eines größeren Abstiegs des Gewinns ansehen oder aber als Hinweis darauf, dass, wer sich in schwierigen Zeiten so robust zeigt, in wieder besseren Zeiten in Sachen Gewinn erst richtig durchstartet?

Das bullische Lager sieht natürlich Letzteres und vermochte sich am Bilanztag am Ende durchzusetzen, am Ende lag das Minus unter einem Prozent. Damit gelang es zu verhindern, dass die Heidelberg Materials-Aktie aus der zwischen 90,76 und 103,60 Euro verlaufenden Handelsspanne der vergangenen Monate nach unten ausbricht. Von Vorteil ist aus Sicht der Bullen zudem, dass die Aktie hinsichtlich des Kurs/Gewinn-Verhältnisses im Vergleich zu den Jahren vor Corona noch recht günstig bewertet ist, was andeutet, dass man ohnehin schon ein wenig Risiko eingepreist hat.

Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 30.07.2024, Kurs 97,80 Euro, Kürzel: HEI | Online Broker LYNX
Heidelberg Materials Aktie: Chart vom 30.07.2024, Kurs 97,80 Euro, Kürzel: HEI | Quelle: TWS

Aber das heißt noch nicht, dass es gelingen muss, aus dem gestrigen Konter einen Ausbruch nach oben zu machen. Würde es so kommen, wäre das nächste Ziel das auf das Jahr 2007 zurückgehende Rekordhoch bei 111,87 Euro. Aber es kann nicht schaden, die Unterseite trotz dieses „Tagessiegs“ der Bullen im Auge zu behalten. Spätestens, wenn die Aktie aus dieser Range 90,76/103,60 Euro nach unten ausbricht und darüber hinaus die aktuell bei 88,20 Euro verlaufende 200-Tage-Linie durchschlagen sollte, wäre hier etwas angebrannt.

Quellen:
Ergebnis 2. Quartal 2024, 30.07.2024: https://www.heidelbergmaterials.com/de/pi-2024-07-30

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.