Als Reaktion auf das am Donnerstag veröffentlichte Halbjahresergebnis legte die Aktie des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials zwar zu, allzu üppig fielen die Käufe jedoch nicht aus. Und mit dem kräftigen Minus des Freitags könnte das bullische Szenario jetzt kippen.
Umsatz, Marge und Gewinn hatten im zweiten Quartal zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Und alles lag leicht über der durchschnittlichen Prognose der Analysten. Das war soweit gut. Aber die Anleger hätten zweifellos gerne eine Anhebung der Gesamtjahresprognose gesehen. Die blieb aus und damit auch der große Sprung über das bisherige, am 10. Juli bei 207,70 Euro erreichte Rekordhoch.
Der Baustoffkonzern gehört zu der Gruppe von Aktien, die man im Zuge der großen Erwartungen an das schuldenfinanzierte Infrastrukturprogramm der Bundesregierung massiv gekauft hatte. Große Investitionen in Infrastruktur, da braucht es mehr Kies, Beton und Zement, da sollte das Unternehmen also profitieren. Aber noch ist es eben nicht so weit.
Heidelberg Materials schrieb, dass das Wachstum das Resultat von Preisanpassungen (will heißen Preiserhöhungen) und striktem Kostenmanagement sei. Und dass der Umsatz zum Vorjahreszeitraum nur um drei Prozent zulegte, unterstreicht: Die große Nachfragesteigerung kommt wohl, aber erst irgendwann in der Zukunft.
Expertenmeinung: Aber Trader zeichnen sich ja nicht unbedingt, schon gar nicht durch die Bank, durch Geduld aus. Ein neues Argument, um weiter zu kaufen, hätte man schon gerne gesehen. Daher stieg die Aktie am Donnerstag, dem Tag der Bilanzvorlage, nur eher mäßig, rutschte dann aber am Freitag stärker ab als ihr Benchmark-Index DAX. Das lässt das Chartbild jetzt ein wenig „toppish“ aussehen … brennt da etwa etwas an?

Wenn, dann vermutlich nur leicht. Denn die Perspektive kommenden Wachstums bleibt ja erhalten. Und keine neuen Argumente zum Einstieg und ein Grund, die Reißleine zu ziehen, sind angesichts dessen zwei Paar Schuhe, zumal die Aktie charttechnisch bis hinunter auf die derzeit bei 153 Euro verlaufende 200-Tage-Linie ziemlich robust unterstützt wirkt. „Bärenfutter“ wäre Heidelberg Materials daher eher nicht, aber:
Da das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei 188 Euro liegt und momentan nur sieben der 16 die Aktie regelmäßig beobachtenden Experten zum Kauf raten, wäre zwar eine mittelfristige Abwärtswende derzeit überraschend, eine Korrektur aber jederzeit drin.
Sollte der Kurs die Unterstützungslinie bei 191 Euro brechen, über der die Aktie den Juli über seitwärts lief, wäre das aus charttechnischer Perspektive der Startschuss dafür; Das nächste Kursziel läge dann im Bereich 171/173 Euro. Kein Grund für mittel- und langfristige Anleger, die Flinte ins Korn zu werfen, aber wer hier aggressiv und kurzfristig auf der Long-Seite tradet, sollte diesen Support bei 191 Euro besser im Auge behalten.
Quellen:
Halbjahresergebnis 2025, 31.07.2025: https://www.heidelbergmaterials.com/de/pi-2025-07-31
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