Hugo Boss Aktie Prognose Hugo Boss: Starke Zahlen? Wenn man genauer hinsieht, nicht

News: Aktuelle Analyse der Hugo Boss Aktie

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Ergebnisse über den Analystenschätzungen, Prognose angehoben, Aktie im Minus. Das dürfte manchen Anleger überrascht haben. Hinter den Abgaben könnte stecken, dass sich einige die von Hugo Boss gestern gemeldeten Zahlen im längerfristigen Kontext ansahen.

Der Umsatz des Modeherstellers legte im dritten Quartal währungsbereinigt um 18 Prozent zum Vorjahresquartal zu, netto stieg der Gewinn aber nur um 10 Prozent. Das war dennoch jeweils besser als von den Analysten erwartet. Und Hugo Boss hob die Gesamtjahresprognose für den Umsatz von zuvor 3,3 – 3,5 auf jetzt 3,5 – 3,6 Milliarden Euro an, für den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 285 – 310 auf 310 – 33 Millionen. Aber ist das wirklich gut genug, um die Aktie aus ihrer auffälligen, seit Sommer 2021 andauernden Topp-Bildung herauszuholen? Das Minus der Aktie machte klar:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Hugo Boss Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Nicht wenige sahen das in der Tat anders. Die Ursache dieser Skepsis findet man z.B. darin, dass Hugo Boss zwar mit dieser Umsatzperspektive neue Rekorde ansteuert, nicht aber in Bezug auf den Gewinn. Der lag in den Jahren bis 2018 sehr deutlich höher, kam dann schon vor der Corona-Krise unter Druck und war auch nach dem Verlustjahr 2020 im Folgejahr nicht umwerfend. Wenn man den jetzt avisierten Gewinn mit diesem eher mageren Jahr 2021 vergleicht, sehen die Steigerungen herausragend aus. Aber nicht, wenn man das langfristige Bild betrachtet.

Das ließe sich auch an der EBIT-Gewinnmarge erkennen, die sich aus den neuen Umsatz- und Gewinnperspektiven ergibt. Die läge im besten Fall bei 9,4, im schlechtesten Fall bei 8,6 Prozent. Das ist weniger als alle EBIT-Margen, die in den vergangenen zehn Jahren, ausgenommen die Corona-Jahre 2020/2021, erreicht wurden, da lagen diese Margen zwischen 9,5 und 18,15 Prozent. Da dürften sich daher einige die Frage stellen, warum die Aktie wieder auf Levels aus den „guten alten Zeiten“ laufen sollte, wenn die Unternehmensgewinne es nicht tun.

Damit bleibt die Vollendung des im Chart auf Wochenbasis gut erkennbaren Dreifach-Topps greifbar. Der tiefste Punkt seit dem Sommer 2021, als die Topp-Bildung ihren Anfang nahm, ist das März-Tief bei 42,00 Euro. Weit entfernt ist die Boss-Aktie von dieser Linie nicht mehr.

Und nachdem die Bilanzzahlen nebst Prognoseerhöhung ihre Wirkung als potenzielle Kurstreiber verfehlt haben, wäre es allemal möglich, dass der Kurs diese 42 Euro-Linie in nächster Zeit testet und dann womöglich auch bricht. Hier gegen den Trend auf Hausse zu spekulieren, wäre also momentan riskant.

Hugo Boss-Aktie: Chart vom 03.11.2022, Kurs 45,24 Euro, Kürzel BOSS | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen der Hugo Boss Aktie

Die HUGO BOSS-Aktie war Anfang August bis an die Hochs vom Herbst und Winter gelaufen, hatte dort aber abgedreht und notiert jetzt deutlich tiefer. Da die jüngsten Bilanzdaten hervorragend waren, könnte man versucht sein, das zum Einstieg zu nutzen. Eine gute Idee?

Die jüngsten Quartalszahlen waren zwar in der Tat hervorragend, wiesen ein Umsatzplus von knapp 40 und einen EBIT-Anstieg von 138 Prozent aus. Aber sie beleuchteten das Frühjahresquartal. Was sich seit Ende Juni getan hat, wissen wir noch nicht, die Ergebnisse des dritten Quartals stehen regulär erst am 3. November an. Aber der Abstieg der Aktie seit Mitte August kommt nicht von ungefähr.

Auch, wenn man es noch nicht sicher wissen kann, gehen viele Trader doch davon aus, dass ein Modeunternehmen wie BOSS in einem Umfeld wie dem derzeitigen nicht imstande sein wird, eine derart starke Umsatzrendite und damit vergleichbar hohe Gewinne wie im ersten Halbjahr aufrechtzuerhalten. Und mit dieser Vermutung dürften diejenigen, die den Test der Hochs vom November und Februar nutzten, um den Gewinn zu kassieren und/oder Short zu gehen, tendenziell richtig liegen. Die Frage ist nur:

Expertenmeinung: Wie stark bekommt BOSS die gestiegenen Kosten in Kombination mit zunehmend vorsichtiger agierenden Verbrauchern zu spüren? Man kann das im Vorfeld der Zahlen zum dritten Quartal und einem aktualisierten Ausblick auf die Lage nicht abschätzen. Letzten Endes wurden die Karten ja in Bezug auf die Gesamtwirtschaft in diesem Sommer neu gemischt. Man weiß insgesamt, dass der Gegenwind deutlich stärker wurde, aber wie sehr, weiß man – noch – nicht. Das gilt für einzelne Unternehmen wie BOSS genauso. Also?

Also kann man nicht vernünftig abschätzen, ob die Abgaben jetzt bereits überzogen sind oder nicht. Und da hilft auch der Blick auf die Analysten momentan wenig. Die Hälfte der Experten sieht die Aktie zwar weiterhin als Kauf, die andere Hälfte gruppiert sich aber im „Halten“-Lager. Da fährt man deutlich besser, wenn man konsequent entlang der charttechnischen Vorgaben agiert, statt sich aufs Raten zu verlegen.

Die 200-Tage-Linie, Anfang des Monats noch verteidigt, fiel, nachdem die Aktie bereits weit unter dem August-Hoch auf erneuten Verkaufsdruck traf, am vergangenen Freitag. Mit ihr, in einem Aufwasch, die mittelfristige Aufwärtstrendlinie. Das ist erst einmal keine Basis zum Einstieg, sondern das „fallendes Messer“-Szenario, zumal der Versuch, die mittelfristige Aufwärtstrendlinie am Montag zurückzuerobern, am Dienstag gleich auf erneute Verkäufe traf.

Die BOSS-Aktie müsste erst einmal wieder klar bullische Signale zeigen, idealerweise kombiniert mit positiven Nachrichten, z.B. durch gute Vorab-Bilanzzahlen, bevor man hier etwas wagen könnte. Erst sollte der Kurs die Dreiecksformation, aus welcher er nach unten herausgerutscht ist, überwinden. Dazu wäre ein Schlusskurs klar über 55 Euro vonnöten. Was zwar nicht unmöglich ist. Aber einfach zu wetten, dass es so kommt, hat nicht gerade ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis, ein Test der Unterstützungszone 45,74/46,91 Euro ist da jetzt deutlich wahrscheinlicher.

HUGO BOSS-Aktie: Chart vom 27.09.2022, Kurs 49,05 Euro, Kürzel BOSS | Online Broker LYNX