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Viele Chiphersteller klagen über eine Auftragsflaute – Infineon nicht. Viele Unternehmen der Branche sehen Druck auf die Gewinne – Infineons Gewinn steigt. Trotzdem droht der Aktie gerade eine eigentlich robuste Unterstützungszone zu brechen. Ausharren oder aussteigen?
Das bei Infineon immer bis zum 30. September dauernde Geschäftsjahr ist fast vorüber. Und es wird ein gutes, denn in den ersten drei Quartalen übertraf Infineon nicht nur jedes Mal die Gewinnprognose der Analysten, sondern verdiente mehr als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2022/2023 erwarten die Experten jetzt, da drei Viertel des Jahres bereits bilanziert sind, im Schnitt einen Umsatzanstieg zwischen 12 und 15 Prozent und einen Anstieg des Gewinns pro Aktie in die Region 2,35 bis 2,60 Euro.
Für das kommende Jahr vermutet man zwar nur ein gehaltenes Ergebnis, aber auch für 2022/2023 war man anfangs skeptisch, so gesehen wird sich erst weisen müssen, wie sich Infineon im neuen Geschäftsjahr schlägt. Aber auch dann wäre die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 13/14 für einen Chiphersteller niedrig bewertet. Und das sehen die Experten auch so, denn das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell mit knapp 46 Euro meilenweit über dem aktuell abrutschenden Kurs. Selbst das niedrigste aller nach der Anfang August vorgelegten, jüngsten Quartalsbilanz vergebenen Kursziele liegt mit 38,50 Euro weit höher.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Infineon Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Eigentlich sollte das Chartbild also nicht aussehen, wie es aussieht. Aber mit einem „eigentlich“ kommt man an der Börse bekanntlich nicht weit. Also, was könnte man tun? Wäre es nicht doch sinnvoll, angesichts der guten Geschäftsentwicklung und der günstigen Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis einfach investiert zu bleiben, auch, wenn die jetzt kurz vor dem Bruch stehende Unterstützungszone zwischen 31,47 und 32,60 Euro nicht hält?
Man wäre dazu verleitet, vor allem, wenn man sieht, dass manch andere Chip-Aktie besser dasteht, obwohl die Lage dort spürbar negativer ist als die bei Infineon. Aber nicht nur die Aktien, sondern auch die Geschäftsentwicklung sind im Halbleitersektor äußerst volatil und können schnell umschlagen. Und käme es zu einer Eintrübung der Lage, hätte die Aktie diese nur vorweggenommen. Was hieße: Man würde eine zwar schon deutlich gefallene Aktie im Depot haben, hätte aber zugleich wenig Aussicht auf eine Aufwärtswende.

Daher wäre der sicherere Weg, nicht auf das „eigentlich“ zu bestehen sondern erst einmal die Reißleine zu ziehen, wenn der Supportbereich 31,47/32,60 Euro fallen und aus charttechnischer Sicht den Weg in Richtung der nächsten, potenziellen Unterstützungslinie bei 27,94 Euro freigeben würde. Wenn der Wind sich wieder dreht, die Aktie nach einem Bruch der Zone 31,47/32,60 Euro diese klar zurückerobert, ließe es sich immer noch wieder einsteigen. Aber unter 31,47 Euro wäre Infineon erst einmal eine Beute bärischer Trader, die sich wenig um die eigentlich guten Rahmendaten scheren. Sich denen entgegenzustellen, wäre weniger risikofreudig als vielmehr leichtsinnig.
Quellenangaben:
Presseinformation zum Ergebnis des 3. Quartals 2022/2023, 03.08.2023:
https://www.infineon.com/dgdl/INFXX202308-141d.pdf?fileId=8ac78c8b8929a7c60189b9a4272c00a7
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/infineon
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