Kering Aktie Prognose Kering: Diese Aktie gehört in die Watchlist

News: Aktuelle Analyse der Kering Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Kering Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die am Dienstag präsentierte 2024er-Bilanz des französischen Luxusgüterkonzerns Kering fiel dramatisch schlecht aus. Allerdings war damit zu rechnen, ein Selloff blieb daher aus. Was aber auch ausblieb, war Aufbruchsstimmung … denn die suchte man im Ausblick vergebens.

Es ist die Kernmarke Gucci, die das Gros der Probleme ausmacht, mit denen sich Kering seit einiger Zeit konfrontiert sieht. Zwar wurde da der Markenchef ausgetauscht und eine Umgestaltung in Gang gesetzt, aber um da wirklich etwas zu bewegen, braucht es Zeit. Das hatte Kering auch von Anfang an so kommuniziert, nur: Es dauert viel länger, als die Anleger sich das mehrheitlich gedacht haben dürften. Und womöglich länger, als Kering selbst dachte.

Gucci büßte 2024 satte 21 Prozent an Umsatz ein, der operative Gewinn der Marke sackte um ganze 51 Prozent weg. Da Gucci vor Yves Saint Laurent und Bottega Veneta die mit Abstand größte Marke im Konzern ist (2023 stand sie für fast die Hälfte des Konzernumsatzes) riss das Kering insgesamt mit in die Tiefe. Kerings Umsatz fiel um 12 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro, der operative Gewinn um 46 Prozent. Am Ende stand ein Nachsteuergewinn pro Aktie von 9,20 Euro zu Buche – weniger als seitens der Analysten im Schnitt erwartet wurde. 2023 waren es noch über 24 Euro gewesen, 2022, im Rekordjahr, sogar 29,34 Euro.

Dass die Aktie seit ihrem im Sommer 2021 bei 798 Euro markierten Rekordhoch über zwei Drittel Kurswert eingebüßt hat, wird also von einem vergleichbar gedrückten Gewinn begleitet. Dadurch ist die Aktie auf Basis dieses 2024er-Gewinns mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 27 im Vergleich zu früheren Jahren nicht allzu teuer bewertet. Aber das wäre nur dann ein Argument, sich Kering in Sachen Einstieg genauer anzusehen, wenn zeitnah wieder steigende Gewinne zu erwarten wären. Und genau da klemmt es, denn:

Expertenmeinung: Im Ausblick für 2025 liest man von einem Streben nach mehr Profitabilität und Markenstärke, aber das Ganze bleibt vage. Und im Zuge der vorliegenden Daten folgenden Webcasts hieß es, dass man in Bezug auf das „Problemkind“ China für 2025 nicht mit einer nennenswerten Veränderung rechne, sondern auf eine Belebung ab 2026 setzt.

Die beiden entscheidenden Faktoren, die als Reaktion auf die Bilanz eine Kaufwelle hätten lostreten können, bleiben also aus: Zwar lag der Umsatz etwas über den Konsens-Prognosen, der Gewinn aber darunter, sodass ein „Es hätte schlimmer kommen können“ nicht griff. Und hinzu kommt, dass man nicht mit einer schnellen Verbesserung der Gemengelage rechnen kann, sodass die meisten Akteure zu dem Schluss kamen: Hier einzusteigen hat keine Eile.

Kering Aktie: Chart vom 11.02.2025, Kurs 247,40 Euro, Kürzel: KER | Online Broker LYNX
Kering Aktie: Chart vom 11.02.2025, Kurs 247,40 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS

Entsprechend präsentierte sich die Aktie am Dienstag. Wenngleich Kering immerhin nicht wegbrach, sondern sich nach anfänglich jedoch deutlich größeren Zugewinnen im Plus hielt, so bleibt es doch bei der sich mittlerweile hinziehenden Bodenbildung. Bevor diese nicht vollendet ist und man idealerweise zugleich „good news“ vom Unternehmen zu sehen bekommt, hat es tatsächlich keine Eile, hier zuzugreifen. Diese Bodenbildung muss durch einen Ausbruch über die entscheidende, durch die 200-Tage-Linie und den 2023er-Abwärtstrend verstärkte Widerstandszone 262/275 Euro vollendet sein, erst dann hätte man hier als bullischer Trader wieder das nötige Wasser unter dem Kiel!

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Viele Aktienindizes stiegen 2024 von einem Rekord zum nächsten. Aber ausgerechnet bei den Luxusgütern klemmte es … und bei Kering ganz besonders. Das wirkt so unlogisch, dass man geneigt sein könnte, diese so billig wirkende Aktie einfach einzusammeln. Eine gute Idee?

Im November gab es eine Schätzung, nach der das Umsatzvolumen bei Luxusgütern des persönlichen Gebrauchs im Jahr 2024 etwa zwei Prozent unter dem Rekord des Vorjahres landen werde. Das alleine macht klar, dass steigende Aktienmärkte nicht zwingend bedeuten müssen, dass die Vermögenden noch ausgabenfreudiger werden oder, wichtiger noch, mehr Menschen in einen finanziellen Bereich vorstoßen, in dem sie Geld für solche Dinge ausgeben können … und auch wollen.

Aber ein knapp unter dem Rekord liegender Umsatz und ein derart dramatischer Abstieg, wie ihn die Aktie des Kering-Konzerns mit seinen Marken Gucci, Saint Laurent, Brioni u.a. seit Sommer 2021 zeigt, das sind dann doch zwei Paar Schuhe. Dieser Abstieg basiert nicht auf einem stagnierenden Gesamtumfeld, sondern auf handfesten Problemen bei Kering selbst, die vor allem die wichtigste Marke Gucci betreffen. Hier muss man hinsehen und da stellt sich die Frage: Ist da jetzt endlich genug „Krise“ in die Aktie eingepreist, dass ihr langsam die Verkäufer ausgehen?

Expertenmeinung: Möglich ist es, sicher ist es nicht. In dieser Hinsicht wird ein Termin entscheidend: Die Vorlage des 2024er-Ergebnisses, die am 11. Februar erwartet wird. Da dürften die für die Investoren nötigen Informationen auftauchen, auf die es ankommt: Wie weit ist man erstens mit der Restrukturierung von Gucci und, zweitens, zieht die Nachfrage in China endlich wieder an oder nicht?

Zwar ist die Aktie bereits so weit gefallen, dass ein einst auf einem mit dem Lineal in die Zukunft projizierten Dauer-Wachstum basierendes, viel zu hohes Kurs/Gewinn-Verhältnis mittlerweile auf einen für die Branche untypisch niedrigen Level von 22 eingedampft wurde (für die durchschnittliche 2024er-Gewinnprognose der Analysten). Und sollten die Analysten mit ihrem Blick in die Glaskugel Recht behalten, läge eben dieses KGV für den 2026er-Gewinn sogar nur noch bei 16 … viel zu billig für die Branche. Aber wie sich die Lage in zwei Jahren darstellt, kann realistisch gesehen niemand wissen. Es zählt das Hier und Jetzt … und darüber wissen wir zu wenig, um das Abgreifen der Aktie auf dem aktuellen Level als vernünftig einordnen zu können, denn:

Da die französischen Unternehmen zum Ende des ersten und dritten Quartals nur die Umsätze melden, weiß man über Gewinnmarge und Gewinn nichts, was über den 30.6. letzten Jahres hinausgeht, sprich: Man tappt derzeit im Dunkeln.

Ein Befreiungsschlag, der auf charttechnischer Ebene dann zu unterstellen wäre, wenn die Aktie die momentane Bodenbildungs-Spanne nebst 200-Tage-Linie mit Schlusskursen über 275 Euro überwindet, wäre daher genauso möglich wie ein Test der unteren Begrenzung des 2021er-Abwärtstrendkanals. Und die wartet aktuell erst bei 115 Euro, daher: Wer kein unkalkulierbares Risiko eingehen will, wartet die 2024er-Zahlen im Februar ab. Mag sein, dass man dann in einen Kurssprung hinein kaufen müsste. Aber besser mit einem charttechnisch bullischen Signal und Hoffnung machenden Bilanzzahlen im Rücken etwas teurer einkaufen als das Risiko eingehen, auf Treibstand zu bauen!

Kering Aktie: Chart vom 08.01.2025, Kurs 226,90 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Seit dem Rekord im Sommer 2021 hat die Kering-Aktie schon über 70 Prozent verloren. Dabei hieß es doch, Luxus laufe immer. Viele dürften da immer wieder die Hand aufgehalten und sie sich verbrannt haben. Kering ist ein Plädoyer dafür, nie in fallende Messer zu greifen.

An der Börse ist nichts auf ewig in Stein gemeißelt. Oft hält sich eine Faustregel lange, so wie dieser Spruch, dass sich Luxus auch in Krisen gut, bisweilen sogar besser als sonst, verkaufen würde. Und so war es ja auch in den Corona-Jahren. Nur hat sich das jetzt geändert.

Teure Kredite, gestiegene Preise, das lässt diejenigen, die Geld wie Heu haben, zwar kalt. Und ja, das ist die größte Kundengruppe von Luxusgüterkonzernen. Aber diejenigen, die nicht vermögend, sondern „gut situiert“ sind, die sich ab und an mal etwas Luxus gönnen, die überlegen schon, ob die derzeitige Gesamtsituation das hergibt. Wenn größere Anschaffungen fällig sind und die deutlich teurer als vor zwei, drei Jahren sind, muss eben die neue Luxus-Handtasche erst einmal nicht sein. Das macht sich durchaus bemerkbar, vor allem bei Kering, weil dessen Top-Marke Gucci in der Käufergunst zuletzt ziemlich durchgereicht wurde.

Das allein drückt die Aktie erheblich. Dabei weist sie für die aktuelle, durchschnittliche 2024er-Gewinnschätzung der Analysten zwar mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von nur noch 18 eine untypisch niedrige Bewertung auf, weil die Aktie schon jetzt schneller gefallen ist als der Gewinn. Aber als Letzterer noch stieg, waren deutlich höhere Kurs/Gewinn-Verhältnisse durch das reale Gewinnwachstum und vor allem durch den Umstand, dass alles und jeder dieses Wachstum mit dem Lineal in die Zukunft verlängert hatte, auch unterfüttert. Jetzt nicht mehr.

Expertenmeinung: Hinzu kommt, dass es keineswegs unrealistisch wäre, dass der Abstieg des Gewinns das übersteigen wird, was Kering vor zwei Monaten im Zuge der Halbjahreszahlen angedeutet hatte. Dass die Aktie einfach nicht drehen will, liegt zudem daran, dass die Analysten lange Zeit der negativen Entwicklung hinterherliefen und erst jetzt vermehrt Kursziele im Bereich des derzeitigen Levels der Aktie auftauchen. Gerade in der vergangenen Woche wirkte es, als hätten sich die Analysten zu einer Runde Kurszielsenkungen bei Kering, aber auch den anderen großen Luxus-Konzernen, verabredet. Jefferies, Goldman Sachs, ODDO BHF und Stifel senkten ihre Ziele für Kering binnen weniger Tage, die Range der neuen Kursziele bewegt sich dabei zwischen 230 und 275 Euro.

Kering Aktie: Chart vom 20.09.2024, Kurs 225,25 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kering Aktie: Chart vom 20.09.2024, Kurs 225,25 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS

Nicht gerade eine Motivation, um jetzt, nachdem ein Erholungsversuch nach dem anderen scheiterte, zuzugreifen. Und auch kein Motiv für die Leerverkäufer, die „Bären“, die Kering-Aktie aus ihrem Würgegriff zu lassen. Ja, der Kurs notiert aktuell so tief wie zuletzt 2017, aber die momentane Gewinnschätzung pro Aktie liegt auch wieder auf dem Level von damals. Und die Charttechnik lockt die Leerverkäufer zusätzlich, immerhin liegt die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals derzeit bei 160 Euro, wie der Chart auf Wochenbasis zeigt.

Ob Kering wirklich so weit abrutscht, hängt von den kommenden Zahlen ab, aber eines ist sicher: Hier hat in den letzten Jahren nur etwas gewonnen, wer konsequent dem Trend gefolgt ist. Und der weist weiter abwärts, daher wäre auch jetzt, auf diesem scheinbar so spottbilligen Kursniveau, immer noch die Gefahr gegeben, sich mit Long-Trades die Finger zu verbrennen.  

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Die Umsatzdaten des ersten Quartals machten klar, dass Kerings Probleme bei der Top-Marke Gucci bislang weitergehen. In den letzten Tagen senkten zahlreiche Analysten ihre Kursziele. Doch gestern hob die Bank of America das Kursziel deutlich an. Reicht das für eine Wende?

Die Marke Gucci hat in den letzten Jahren immer mehr an Zugkraft verloren. Kering hat reagiert und krempelt die Struktur bei Gucci um, aber mit dem Hinweis, dass das seine Zeit dauern werde. Das Umsatzminus des Unternehmens von zehn Prozent zum Vorjahreszeitraum im ersten Quartal und der zeitgleiche Hinweis, dass der Gewinn im ersten Halbjahr deutlich unter dem Vorjahr liegen werde, unterstreicht das.

Doch die für Kering zuständige Analystin bei der Bank of America sieht Besserung, laut unternehmenseigenen Indikatoren mache Gucci in der Gunst der Kundschaft wieder Boden gut. Daraufhin hob sie das Kursziel für Kering deutlich von 350 auf 450 Euro an und passte die Einstufung von „Untergewichten“ auf „Kaufen“ an. Dass die Aktie daraufhin am Donnerstag kräftig zulegte macht deutlich, dass so mancher Anleger nur auf ein paar „good news“ wartete, um die massiv gedrückte Aktie einzusammeln.

Die Frage ist jedoch, ob eine einzige wieder positivere Einschätzung, basierend auf der Vermutung, dass Gucci eher über kurz als über lang die Kurve kriegt, ausreicht, um eine Aufwärtswende zu generieren.

Expertenmeinung: Möglich ist es, sicher ist es aber keineswegs. Es ist schon richtig, dass die Aktie massiv gefallen ist, die Bewertung auch auf Basis der eher mageren Gewinnerwartung für 2024 dadurch für die Branche niedrig ist und Hoffnung imstande wäre, am Aktienmarkt vieles in Bewegung zu setzen.

Aber Fakten sind eben solider als Hoffnungen. Erst, wenn die Ende Juli erwarteten Ergebnisse zum ersten Halbjahr, die neben dem Umsatz dann auch ein vollständiges Bild mit Marge und Gewinn präsentieren, weniger düster ausfallen als viele das jetzt eingepreist haben und Kering selbst in Sachen Gucci für die kommenden Quartale optimistischer wird, wäre der Boden einigermaßen stabil. Bis dahin steht dieser Versuch einer Aufwärtswende auf dünnen Beinen.

Kering Aktie: Chart vom 27.06.2024, Kurs 341,70 Euro, Kürzel: KER | Online Broker LYNX
Kering Aktie: Chart vom 27.06.2024, Kurs 341,70 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS

Hinzu kommt, dass der Kurs charttechnisch auch nach dem Plus des Donnerstags noch nicht über den Status einer Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend hinaus gekommen ist. Erst, wenn der doppelte Widerstand aus 200-Tage-Linie und mittelfristigem Abwärtstrend bei 382/388 Euro auf Schlusskursbasis eindeutig überboten wurde, wäre die Kuh hier vom Eis. Diese gestrige Schwalbe mag die Hoffnung auf einen bullischen Sommer bei Kering wiederbelebt haben … aber den Sommer selbst brachte sie erst einmal noch nicht.

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