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Eine starke Trenddynamik zieht lange Zeit immer mehr Trader an. Aber irgendwann ist eine Aktie entweder zu stark gefallen oder zu heiß gelaufen. Bei Kering deutet sich Letzteres an. Doch dem eigentlich zu hohen Kurs steht ein neues, markantes Chartsignal gegenüber.
Dass das April-Crash-Tief bei 149,78 Euro für die Kering-Aktie ein überzogen niedriger Kurs war, hätte man bereits unterschreiben können, ohne zu wissen, wie das US-Zoll-Theater weitergehen würde. Aber am gestrigen Tageshoch notierte die Aktie knapp 110 Prozent über diesem April-Tief und auf dem höchsten Stand seit Juli 2024. Zugleich ist sie markttechnisch auf Tages- und auch auf Wochenbasis überkauft. Und damit nicht genug:

Zwar gehen Kursrallyes und Optimismus in Bezug auf wieder bessere Geschäfte des Unternehmens in der Regel Hand in Hand, d. h. je stärker eine Aktie steigt, desto größer der Optimismus bzw. desto eher sind die Bullen bereit, kritische Faktoren einfach zu ignorieren. Aber im Fall Kering liegen die Ansichten der Analysten und der Kurs der Aktie doch so weit auseinander, dass selbst bei überzeugten Bullen eine Augenbraue nach oben gehen müsste:
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Expertenmeinung: Zwar kam Morgan Stanley am Dienstag mit einer Heraufstufung der Aktie auf „Übergewichten“ und hob das Kursziel gleich mal von 250 auf 370 Euro an. Aber es sollte auffallen, dass das Bankhaus damit bislang alleine dasteht. Erst am Montag hatte Goldman Sachs das Kursziel ebenfalls angehoben … nur ging es da von 160 auf 180 Euro und die Empfehlung blieb dieselbe: „Verkaufen“.
Das bullische Lager pickt sich also derzeit einfach die Rosinen heraus und ignoriert damit auch, dass das durchschnittliche Kursziel trotz Morgan-Stanley-Anhebung aktuell bei 240 Euro liegt. Ein Kurslevel, den die Kering-Aktie vor vier Wochen erreicht hatte … und jetzt fast 30 Prozent darüber hinausgeschossen ist. Und das vor den Umsatzzahlen, die die Gucci-Mutter für das dritte Quartal am 22. Oktober abliefern wird. Das ist nicht nur ein bisschen gewagt.
Allerdings haben die Trader rein vom Chartbild her bislang immer wieder Argumente, um weiterzumachen. Zuletzt gelang der Anstieg über das Tief vom Juni 2024, das nächste, charttechnisch basierte Kursziel wäre jetzt das Zwischenhoch vom 1. Juli 2024 bei 346,90 Euro. Doch es ist ja nicht nur die heiß gelaufene Markttechnik, die jetzt zur Vorsicht mahnt:
Als Kering im April auf 150 Euro krachte, war die Aktie selbst in dem ja immer noch schwierigen Umfeld günstig bewertet. Jetzt aber ist sie es eben nicht mehr. Auf Basis der durchschnittlichen 2025er-Gewinnschätzung der Analysten hat Kering ein Kurs-/Gewinn-Verhältnis von gut 50 erreicht. Das ist eine vergleichbar teure Bewertung wie in der Phase, als man stetig steigende Gewinne einfach mit dem Lineal in die Zukunft verlängerte und dann 2023 damit dramatisch auf die Nase fiel.
Die Rückkehr dynamischen Wachstums, an die vor wenigen Monaten noch kaum jemand glauben wollte, wird jetzt einfach auf mehrere Jahre hinaus vorweggenommen, als habe man die Sache nie anders gesehen … aber das vor allem, weil die Aktie wirkt, als könne es ja gar nicht anders kommen, und nicht, weil man bessere Umsatzzahlen auf dem Tisch liegen hätte.
Da müsste Kering am 22. Oktober, wenn immerhin die Umsätze des dritten Quartals gemeldet werden (komplette Zahlen kommen bei französischen Unternehmen immer nur am Ende eines Halbjahres), schon beinahe mit Wundern aufwarten, um zu verhindern, dass aus dieser Kaufwelle die Luft entweicht. Wer hier dabei ist, sollte Gewinnmitnahmen zumindest ernsthaft in Erwägung ziehen … bevor es die anderen tun.
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