Die Halbjahreszahlen des Luxusgüterkonzerns Kering, die am Dienstag kurz nach Handelsende vorgelegt wurden, fielen ernüchternd aus. Ein Umsatzminus von 16 Prozent und ein noch höherer Gewinnrückgang stellen die Frage in den Raum: Kommen die Bären zurück?
Der Kering-Konzern umfasst eine ganze Reihe an Luxusmarken, z. B. Bottega oder Yves Saint Laurent, aber die mit Abstand wichtigste Marke unter diesem Konzerndach ist Gucci. Und genau da brennt es weiterhin. Guccis Umsätze sind bereits seit längerer Zeit auf dem absteigenden Ast. Kering hielt mit neuem Spitzenpersonal dagegen, bislang aber erfolglos: Auch im ersten Halbjahr 2025 ist es Gucci, das das gesamte Unternehmen in den Keller zieht.
So fiel der Umsatz des Konzerns um 16 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2024, der von Gucci alleine um 26 Prozent. Der operative Gewinn sackte um ernüchternde 39 Prozent durch, der von Gucci um 52 Prozent. Der überproportionale Rückgang der Gewinne basierte dabei auf einer zu allem Ungemach noch deutlich gesunkenen operativen Gewinnmarge, die von 17,5 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 12,8 Prozent im ersten Halbjahr 2025 fiel.
Kering schrieb zwar in seiner Halbjahres-Meldung, dass man Maßnahmen in Gang setzen werde, um Attraktivität und Wachstum der Kering-Marken zu stärken und so die Wachstumsperspektive aufrechtzuerhalten. Aber das war nichts, bei dem man hätte aufhorchen und sagen können: „Das ist es jetzt, das bringt die Wende.“
Angesichts derart schwacher Ergebnisse kann die Aktie ja eigentlich heute nur deutlich in die Knie gehen und gerade erst zurückeroberte Unterstützungen wieder unterschreiten … oder?
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Expertenmeinung: Im abendlichen, nachbörslichen Handel blieb der große Kursrutsch erst einmal aus, im Gegenteil, die Aktie legte sogar gegenüber dem offiziellen Schlusskurs leicht zu. Allerdings passierte das bei sehr geringen Umsätzen. Wie sich die Reaktion wirklich darstellt, werden wir erst heute im regulären Handel sehen. Dabei könnte man als Argument gegen Verkäufe einwenden, dass die Ergebnisse zwar miserabel waren, aber nicht unerwartet kamen, die Analysten hatten im Schnitt mit solchen Zahlen gerechnet. Die Frage ist aber, ob die Marktteilnehmer das ebenso getan haben.

Denn die Aktie kommt von knapp 150 Euro, wo sie im Zuge des April-Crashs aufgesetzt hatte. Das Plus beträgt damit seither in der Spitze 50 Prozent. Und die Analysten sehen die Aktie keineswegs auf diesem Niveau. Zwar liegt das höchste aller derzeitigen Kursziele bei 360 Euro … aber diese Einschätzung ist alt, sie stammt aus dem Frühjahr 2024. Und nur zwei der 23 die Aktie regelmäßig beobachtenden Analysten stufen Kering momentan als kaufenswert ein, die überwiegende Zahl der Experten rät zu „Halten“, fünf sehen Kering als Verkaufsposition. Und das durchschnittliche Kursziel? Das liegt mit aktuell 188 Euro klar unter dem aktuellen Kursniveau.
Da ist die Chance, dass die Kering-Aktie ihren im April etablierten Aufwärtstrend mit der zuletzt gesteigerten Dynamik fortsetzt, nicht allzu groß … nicht nach diesen Ergebnissen, die genauso finster ausfielen, wie es zu befürchten war. Sollte die Aktie unter 200 Euro rutschen, wäre ein Test der April-Aufwärtstrendlinie bei derzeit 183 Euro das wahrscheinlichste Szenario. Aber nicht einmal diese Linie muss zwingend halten, daher: Dieses weiterhin heiße Eisen anzufassen, sollte man sich besser zweimal überlegen, denn ja, diese Aktie wäre für das bärische Lager allemal ein interessantes Ziel!
Quellen:
Halbjahresergebnis 2025, 29.07.2025: https://www.kering.com/api/download-file/?path=Kering_Press_Release_First_Half_2025_Results_29_07_2025_d43b3e562a.pdf
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