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Die Bullen lassen bei Kontron nicht locker. Die Korrekturen werden immer kürzer und der Druck nimmt zu. Fliegt bei Kontron jetzt der Deckel?

Wir haben es mit einer klassischen Abfolge von höheren Tiefs und höheren Hochs zu tun.
Bisher sind die Rallyeversuche aber immer wieder am oberen Ende des Trendkanals zum Erliegen gekommen.
Womöglich schiebt sich Kontron in den kommenden Monaten in ähnlicher Weise nach oben, bis schlussendlich die obere Abwärtstrendlinie (rot) erreicht und überwunden wird.
Sollte es zu einem nachhaltigen Ausbruch kommen, hellt sich das Chartbild spürbar auf. In diesem Szenario könnte es danach unmittelbar bis 24 Euro gehen. Darüber wäre sogar ein Angriff auf das Widerstandsband bei 25-26 oder das Allzeithoch nahe 27 Euro denkbar.
Als antizyklische Kaufzone bietet sich die blaue Aufwärtstrendlinie an, denn dort wurde die Aktie zuletzt immer wieder aufgefangen.
Kontron krempelt sich selbst um
Doch das sind nur die technischen Aspekte. Das wirkliche Potenzial schlummert in den Geschäftszahlen und der möglichen Entwicklung in den kommenden Jahren.
Was hier wirklich vor sich geht, scheint der Markt noch nicht verstanden zu haben.
Kontron hat in den letzten Monaten eine komplette Neuausrichtung vollzogen. Nach dem Verkauf des IT-Servicegeschäfts für 392,3 Mio. Euro an Vinci will man sich vollständig auf den IoT-Bereich konzentrieren und plante „Game-Changer-Akquisitionen in Höhe von bis zu 500 Mio. Euro“ (Link).
Darauf ließ man im Juli Taten folgen. Kontron kaufte für die schmale Summe von 24,5 Mio. Euro die Cellular Automotive Module Unit von Telit Cinterion, um das Internet of Things (IoT)-Portfolio mit proprietärer Softwaretechnologie zu erweitern.
Die neue Tochter erzielte 2022 einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro.
Weitere Zukäufe
Damit hatte man aber erst einen kleinen Teil der Mittel ausgegeben, die man durch den Verkauf des IT-Geschäfts erlöst hatte.
Daher hat man seitdem noch einige kleinere Übernahmen durchgeführt. Anfang Juli gab man bekannt, dass man Comlab gekauft hatte, einen Spezialisten für Datenkommunikations-Repeater in Zügen mit einem Jahresumsatz von 20 Mio. Euro.
Darüber hinaus verleibte man sich Hartmann und W-IE-NE-R, eine Gruppe von robusten Computersystemen-Herstellern, ein.
Die neue Tochter erzielte zuletzt einen Umsatz von 18 Mio. und ein EBITDA von 3 Mio., der Kaufpreis lag bei 22,1 Mio. Euro.
Ferner schnappte man sich für 11,6 Mio. Euro Altimate, welches städtische und überregionale Mobilitätslösungen anbietet. Das Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von 19,6 Mio. Euro und ein EBITDA von 1,8 Mio. Euro.
Kontron setzt das Kapital tendenziell so ein, wie wir es erhofft hatten. Man kauft kleinere Nischenplayer, anstatt auf einen Mega-Zukauf zu setzen.
Jetzt auch noch Buybacks
Für Aktienrückkäufe möchte man jetzt aber eine größere Summe in die Hand nehmen, daher hat man kürzlich Buybacks mit einem Volumen von bis zu 70 Millionen Euro beschlossen.
Beim aktuellen Börsenwert würde das ausreichen, um in etwa 6% der ausstehenden Aktien einzuziehen. Der Gewinn je Aktie dürfte im Gegenzug entsprechend steigen.
Darüber hinaus stützen Buybacks den Kurs und schaffen bei der derzeitigen Bewertung von Kontron auch einen echten Mehrwert.
Derzeit zahlt das Unternehmen für die eigenen Papiere lediglich ein KGVe von 16,3. Das ist im Verhältnis zu dem erwarteten Wachstum wenig.
Denn in den kommenden beiden Geschäftsjahren wird jeweils ein Gewinnsprung um 20% erwartet.
Damit haben die Prognostiker seit unserer letzten Analyse kräftig nachgebessert.
Ausblick und Bewertung
Doch selbst die neuen Prognosen liegen noch weit unter dem, was Kontron selbst in Aussicht stellt.
Perspektivisch will man um mindestens 15% pro Jahr wachsen und den Umsatz von zuletzt 1,1 Mrd. Euro bis 2025 auf 2,0 Mrd. Euro steigern. Darüber soll eine „deutlich erhöhte Profitabilität“ erreicht werden.
Zum Zeitpunkt der letzten Analyse lagen die Konsensschätzungen für 2023 noch bei einem Gewinn von 1,05 Euro je Aktie und für 2025 bei 1,53 Euro je Aktie.
Seitdem wurden die Schätzungen auf 1,12 und 1,62 Euro je Aktie erhöht.
Doch damit sind wir noch immer weit davon entfernt, was Kontron selbst für 2025 in Aussicht stellt.
Wir werden sehen, ob der Gewinn am Ende nicht, wie wir es erwarten, eher bei 2,00 Euro liegen wird.
Je nachdem, welche Schätzung man heranzieht, ergeben sich unterschiedliche Kursziele. Selbst wenn die Bewertung nicht wieder steigen sollte, liegt das Kurspotenzial zwischen 40% und 70%.
Zu dem starken Wachstum dürfte unter anderem auch ein neuer Großauftrag beitragen, den man kürzlich an Land ziehen konnte.
Demnach wird Kontron wesentliche Komponenten eines satellitengestützten IFEC-Systems (Inflight Entertainment and Communications) liefern, das ab 2024 über einen Zeitraum von fünf Jahren in Flugzeugen mehrerer Fluggesellschaften installiert wird.
Der erwartete Umsatz über den Vertragszeitraum beläuft sich auf rund 90 Mio. Euro.
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