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Das Medizin- und Labortechnikunternehmen Sartorius konkretisierte die Ende Januar vorgelegten Ergebnisse des Gesamtjahres 2022 am Freitag in Bezug auf den Nettogewinn leicht nach oben. Das war zwar erfreulich. Aber ein Problem lastet weiterhin auf der Aktie.
Nach zwei starken Jahren 2020 und 2021, die auch durch die Corona-Problematik befeuert wurden, hatte man eine Zeitlang Zweifel, ob seitens Umsatz und Gewinn noch allzu viel Luft nach oben sein könnte. Doch Sartorius legte weiter zu, steigerte den Umsatz 2022 um knapp 21 Prozent, den Nettogewinn sogar um 112 Prozent. Aber obgleich diese, bereits großenteils Ende Januar vorgelegten Ergebnisse herausragend waren, gelang es nicht, den Kurs nennenswert über das Sommer-Hoch bei 458 Euro zu tragen. Der Grund:
Man avisierte zwar für 2023 einen weiteren Umsatzanstieg. Aber der werde, so Sartorius, im unteren einstelligen Prozentbereich liegen. Und die operative Gewinnmarge auf EBIDA-Basis (vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) sieht man beim Unternehmen etwa auf Vorjahresniveau. Was hieße: Wenn diese Prognosen nicht angehoben werden, würde es für 2023 nur um ein sehr kleines Gewinnplus gehen. Und da setzt das Problem ein:
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Expertenmeinung: Weil man seitens der Anleger die Medizintechnik als einen der Top-Wachstumsmärkte erkannt hatte, wurde die Aktie so massiv gekauft, dass der Kurs dem Gewinnanstieg in den vergangenen Jahren viel zu weit vorausgelaufen war. Die Bewertung war zeitweise absurd hoch, hatte 2021 weit über 100 gelegen. Jetzt ist sie zwar mit knapp 40 viel niedriger. Aber da man mittlerweile nur noch kleine Gewinnsteigerungen beim Unternehmen sieht und die Experten momentan unterstellen, dass auch 2024 und 2025 nicht mehr als 10 bis 15 Prozent Anstieg beim Unternehmensgewinn zu erwarten wären, wäre auch das schon zu viel, ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um die 30 wäre da schon eher angemessen. Nur: Um dorthin zu kommen, müsste die Aktie mindestens in die Auffangzone 293/303 Euro nach unten laufen.
Natürlich wäre es denkbar, dass diese bislang sehr vorsichtige Prognose in den kommenden Monaten angehoben wird. Aber es könnte auch anders kommen, Korrekturen nach unten anstehen. Was man bislang als Ausblick hat, sind die einzigen Zahlen, mit denen man arbeiten kann. Und mit denen tun sich die Bullen unübersehbar schwer.
Das würde anders, wenn eine dynamische Aufwärtsbewegung die Wahrnehmung dominieren würde. Bei einer Rallye treten Zweifel meist schnell in den Hintergrund. Aber dazu müsste die Sartorius Vorzugsaktie erst einmal einen charttechnischen Befreiungsschlag vollziehen, die Widerstandszone 458/490 Euro überwinden. Solange das nicht gelungen ist, bleibt auch die Unterseite ein gangbarer Weg und die Aktie auch mit Blick auf ihre hohe Volatilität eher ein Fall für kurzfristige, risikofreudige Trader.

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