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Gaming, E-Commerce, Payment-Geschäft. Sea hat eine Branche nach der anderen aufgemischt. Jetzt ist man endlich auch profitabel.
Sea Limited ist die führende Gaming-Plattform in Südostasien, einer der führenden E-Commerce-Anbieter in der Region und mischt inzwischen auch den Payment-Markt in der Region auf.
Sea Limited hat sich keine kleinen Ziele gesteckt. Im Endeffekt möchte man für die ASEAN-Staaten das werden, was Alibaba und Tencent für China sind.
ASEAN ist Abkürzung für den Verband Südostasiatischer Nationen, einem Zusammenschluss von Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
Dadurch ist ein Wirtschaftsraum mit 650 Millionen Einwohnern entstanden, der darüber hinaus zu den am schnellsten wachsenden Regionen der Welt gehört.
Wer solche Ziele hat, sollte besser abliefern
Die Geschichte von Sea ist beeindruckend. Dereinst handelte es sich lediglich um eine Plattform, über die sich Spieler für Online-Games verabreden konnten.
Mit der Zeit hat sich Garena zu einer Social-Media-Plattform mit Gaming-Bezug entwickelt.
Doch auf diesem Erfolg wollte man sich nicht ausruhen. Als man damals bekannt gab, auch selbst Spiele entwickeln zu wollen, wurde das belächelt.
Nachdem man mit Free Fire den ersten Kassenschlager herausgebracht hatte, änderte sich das schlagartig.
Heute gehört man zu den führenden Spieleentwicklern der Region und betreibt die größte Gaming-Plattform.
Ähnlich lief es beim E-Commerce-Geschäft Shopee. Kaum jemand hätte damit gerechnet, dass man gegen die first-mover wie Lazada (Alibaba-Tochter), Tokopedia oder JD eine Chance hätte.
Meistbesuchte E-Commerce-Seite
Doch selbst das ist gelungen. Man hat das Geschäftsmodell von Alibaba weitgehend kopiert und es weiter unterfüttert. Zum Beispiel durch soziale Features oder Livestreaming.
Inzwischen ist Shopee die mit Abstand meistbesuchte E-Commerce-Seite Südostasiens.
Tencent gab sich schlussendlich sogar geschlagen, stieg bei Sea ein und ist heute mit einer Beteiligung von 18,7% der größte Anteilseigner.
Die Geschäftsbasis war ein optimales Sprungbrett, um in den Payment-Markt einzusteigen.
Perspektivisch könnte dieser Bereich eine echte Cashcow werden.
Als es ab 2020 zu einer massiven Belebung des Gaming-Marktes kam und der Umsatz von Sea durch die Decke ging, ging auch der Aktienkurs durch die Decke.
Kurskapriolen
Davon ist allerdings nicht mehr viel geblieben, ein Großteil der Kursgewinne wurde wieder abgegeben.
Sea notiert heute nur 30% höher als Anfang 2020, obwohl sich der Umsatz je Aktie von 4,99 auf 22,32 USD mehr als vervierfacht hat.
Doch das reichte nicht aus. Corona-Gewinner, vermeintlich oder echt, wurden ab 2021 kategorisch abverkauft.
Dasselbe galt für unprofitable Wachstumswerte sowie „China-Aktien“ (Sea hat seinen Sitz in Singapur).
Bei Sea hat man das erkannt und versucht die Punkte zu ändern, an denen man etwas ändern kann.
Im vergangenen Jahr hat man eine strategische Neuausrichtung beschlossen. Das Ziel ist nicht mehr möglichst hohes Wachstum, sondern möglichst schnell profitabel zu werden.
Neuer Fokus: Sea setzt auf Profitabilität und erzielt erstaunliche Erfolge
Sie werden es vielleicht ahnen, auch damit scheint man Erfolg zu haben. Im dritten Quartal 2022 hatte sich der Verlust bereits deutlich verringert und im vierten Quartal erzielte man erstmals ein positives Nettoergebnis in einer überraschenden Höhe von 422,8 Mio. USD.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erzielte man trotz einer Abschreibung in Höhe von 118 Mio. USD wieder ein positives Ergebnis, in Höhe von 87,3 Mio. USD.
Ein Jahr zuvor hatte man noch 580,1 Mio. USD Verlust eingefahren.
Sea macht an der Profitabilitätsfront gewaltige Fortschritte.
Das E-Commerce-Geschäft verzeichnete ein Umsatzwachstum von 36% auf 2,1 Mrd. USD, das EBITDA verbesserte sich auf Jahressicht von -742,8 auf +207,7 Mio. USD.
Der Umsatz im Gaming-Geschäft war von 1,1 Mrd. auf 540 Mio. USD rückläufig, die Profitabilität war jedoch stabil und man erzielte ein EBITDA von 230,1 Mio. USD.
Das Payment-Geschäft verzeichnete ein Umsatzplus von 75% auf 412,8 Mio. USD. Das EBITDA verbesserte sich von -124,9 auf +98,9 Mio. USD.
Das zeigt, wie profitabel die Sparte bereits heute ist und was langfristig möglich sein könnte.
Führt das zu einer Neubewertung?
Es wird erwartet, dass Sea in diesem Jahr einen Gewinn von 1,60 – 2,20 USD je Aktie einfahren wird und das Ergebnis in den beiden Folgejahren jeweils um 25% und mehr steigern kann.
Die Schätzungen gehen je nach Quelle sehr weit auseinander. Ob das Ergebnis am Ende bei 1,60 oder 2,20 USD liegen wird, ist schwer zu sagen.
Das ist aber auch nicht das Wichtigste, sondern dass Sea beweist, dass man nachhaltig profitabel sein kann.
Das könnte an der Börse zu einer Neubewertung der Aktie führen.

Sea hat vom Hoch zum Tief nahezu 90% an Wert verloren, doch inzwischen läuft seit Monaten eine Bodenbildung.
Langsam scheinen die Bullen wieder das Ruder an sich zu reißen.
Mit dem Anstieg über 65 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal ausgelöst, mögliche Kursziele liegen bei 70-75 USD.
Darüber wäre der Weg in Richtung 85-90 USD frei.
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