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Es gibt Crashs und dann gibt es Crashs. Die eigentliche Frage an der Börse ist die Frage nach den Verhältnismäßigkeiten.
Und ob es die Chance auf eine Erholung gibt, oder man es mit einem Schrottunternehmen zu tun hat.
In der Regel tendiert die Börse zu Überreaktion, das gilt auf der Oberseite wie auch auf der Unterseite.
Man muss sich nur eine beliebige Krise anschauen. Ein Einbruch des BIP um 3% wird gerne durch einen Kurssturz von 30% quittiert.
Es gab also durchaus einen Auslöser für den Abverkauf, er geht in den meisten Fällen nur zu weit.
Und dann gibt es noch diese besonderen Fälle, in denen es mit den Kursen abwärts geht, weil gerade eben alles fällt, obwohl das Geschäft nach wie vor gut läuft.
Bei Shake Shack kann man die Gefahr einer Schrottaktie recht schnell ausschließen, dafür ist der Track-Record, wie wir noch sehen werden, viel zu gut.
Die Aktie ist sehr volatil und seit dem Börsengang 2015 bereits mehrfach abgestürzt, hat sich anschließend aber immer wieder erholt.

Was in diesem Zusammenhang wichtig ist: Die relevanten Hochs werden immer höher. Das ist Ausdruck der geschäftlichen Fortschritte.
Denn bei Shake Shack ist in dieser Zeit viel passiert. In den letzten fünf Jahren konnte der Umsatz von 359 auf 740 Mio. USD mehr als verdoppelt werden.
Selbst die enormen und weltweiten Einschränkungen der Freiheit im Jahr 2020 konnte diesen Trend nicht stoppen.
Der Umsatz war damals nur leicht rückläufig, bereits 2021 erzielte man neue Rekordumsätze (rund 24% als 2019).
Auf Konzernebene ist man zwar noch nicht profitabel, die einzelnen Niederlassungen sind jedoch operativ profitabel.
Daher hält sich die Verwässerung der Aktienbasis auch in Grenzen. Daher kletterte der Umsatz je Aktie binnen fünf Jahren von 13,87 auf 18,91 USD je Aktie.
Ganz am Anfang
Solange sich diese positive Entwicklung fortsetzt, wird auf einen Crash am Ende immer eine Rallye folgen.
Bisher ist das der Fall und es sieht schwer danach aus, dass das auch so bleiben wird.
Ich verfolge Shake Shack inzwischen seit Mitte 2020 und eine Sache ist auffällig. Wo auch immer eine Filiale entsteht, folgen weitere.
Als ich damals auf Shake Shack aufmerksam wurde, hatte gerade die erste Filiale in London eröffnet, heute gibt es im Großraum der britischen Hauptstadt 10.
Ähnliches gilt für Istanbul oder Dubai ebenso wie für Miami.
Die Expansion in den USA ist längst nicht abgeschlossen und international hat sie kaum begonnen.
Man darf fragen, wann endlich die ersten Filialen in Mitteleuropa eröffnet werden.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz um 27% auf 434,1 Mio. USD gesteigert werden.
Wie bereits angesprochen, hat man auf Konzernebene keinen Gewinn gemeldet, doch das ist willentlich, denn man steckt die laufenden Mittel in die Expansion.
Daher liegt der gemeldete Verlust auch regelmäßig nahe der Null-Linie. Man könnte auch sagen, dass Shake Shack den kompletten Cashflow reinvestiert, aber auch nicht viel mehr.
Das ist eine durchaus rationale und darüber hinaus vergleichsweise risikoarme Expansionsstrategie.
Unter der Oberfläche
Die eigentliche Profitabilität, die dereinst mit entsprechender Größe erreicht werden kann, zeigen die operativen Ergebnisse in den Niederlassungen selbst.
Im ersten Halbjahr wurde in den Stores 71,9 Mio. USD verdient, zuletzt lag die operative Marge bei 18,8%.
Das ist der eigentliche Beweis dafür, dass das Konzept aufgeht. In zwei Jahren dürfte man auf Store-Ebene rund 300 Mio. USD verdienen, was rund 7,70 USD je Aktie entspricht.
Ein weiterer Punkt, der womöglich unterschätzt wird, ist das Franchise-System. In den USA betreibt man die meisten Niederlassungen selbst, international setzt man in stärkerem Maß auf Franchising.
Und im Endeffekt sind jegliche Lizenzeinnahmen, die man erhält, Reingewinn.
Im ersten Quartal waren das 6,6 Mio. USD, im zweiten bereits 7,7 Mio. USD.
Das hört sich zunächst wie Peanuts an. Wenn man aber unterstellt, dass das Franchising-Geschäft mindestens so schnell wächst wie das Kerngeschäft, werden die Lizenz-Einnahmen in zwei Jahren bei 50-60 Mio. USD liegen.
Das würde bereits einen erheblichen Teil des heutigen Börsenwerts von 2,14 Mrd. USD rechtfertigen und natürlich ist das der weitaus kleinere Teil des Geschäfts. Die Lizenzeinnahmen bringen aber noch einen Vorteil, denn dadurch fließen dem Unternehmen ständig Finanzmittel zu, die für die eigene Expansion genutzt werden können.
Shake Shack befindet sich also definitiv auf einem guten Weg, trotz all der Unkenrufe und externen Belastungsfaktoren wie Inflation, Aufwertung des Dollar oder Corona.
Bewertungstechnisch befinden wir uns am unteren Ende der historischen Spanne. In den letzten fünf Jahren lag das KUV durchschnittlich bei 3,32 und aktuell bei 2,25.

Die Aktie zeigt seit einigen Wochen Bodenbildungstendenzen und hat sich dem allgemeinen Abwärtsdruck zuletzt entzogen.
Mit dem Anstieg über 47,25 USD und Überschreiten des kurzfristigen Abwärtstrends (orange), wurde ein Kaufsignal ausgelöst, welches eine Erholung in Richtung 52,50 – 54,50 USD einleiten könnten.
In diesem Bereich verläuft der langfristige Abwärtstrend (rot, dick). Kann dieser überwunden werden, würde sich das Chartbild erheblich aufhellen.
Fällt Shake Shack jedoch unter 47,25 USD, ist der Erholungsversuch vorerst gescheitert. In diesem Szenario muss mit einem Rücksetzer zum kurzfristigen Aufwärtstrend gerechnet werden.
Unter 45 USD trübt sich das Chartbild wieder ein.
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