Starbucks Aktie Prognose Starbucks: Allen Krisen zum Trotz

News: Aktuelle Analyse der Starbucks Aktie

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Starbucks
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Bei Starbucks läuft es prächtig. Das Kaffee-Imperium dürfte ein Rekordergebnis einfahren und direkt zum nächsten Gewinnsprung ansetzen.

Unerschütterlich und auf Erfolgskurs

Der letzte Artikel zu Starbucks ist in etwa 3 Monate alt und im Endeffekt hätte man dieselbe Überschrift wie damals wählen können: „Starbucks: Es ist immer dasselbe“.

Denn wie gewohnt hat Starbucks gute Zahlen vorgelegt, bei dem Kaffee-Imperium läuft es eigentlich immer.
Selbst während Krisen verzichten nur die wenigsten auf ihren Kaffee, auch wenn das in der Leserschaft immer wieder auf Zweifel stößt.

Um das zu belegen, reicht ein kurzer Blick in die Vergangenheit. Während der Finanzkrise sank der Gewinn 2008 um 18 %, stieg 2009 aber schon wieder um 13 % und legte 2010 um 60 % auf ein neues Rekordniveau zu.
Seitdem hat sich das Ergebnis mehr als verfünffacht.

Selbst die massiven Einschränkungen der Freiheit konnten nicht verhindern, dass Starbucks 2020 Geld verdient hat.
Der Gewinn war zwar um 59 % rückläufig, erreichte im Folgejahr aber unmittelbar wieder neue Höchststände.

Das Erstaunliche daran ist nicht, dass der Gewinn 2020 gesunken ist, sondern dass Starbucks in dieser Situation überhaupt noch profitabel war.
Ein Szenario, welches noch größere Auswirkungen auf Starbucks haben könnte, ist kaum vorstellbar. Das Unternehmen hat einen Super-GAU erlebt und ihn problemlos überstanden.

Starbucks ist erstaunlichen krisenfest und resilient.

Sehr starke Entwicklung

In Summe konnte man den Umsatz binnen zehn Jahren von 14,89 auf 32,25 Mrd. USD mehr als verdoppeln.
Darüber hinaus hat man die Zahl der ausstehenden Aktien von 1,53 auf 1,15 Milliarden Stück massiv reduziert.

Das zeigt, wie hoch die Kapitalrendite von Stabrucks ist. Das Unternehmen konnte nicht nur das Wachstum aus dem laufenden Cashflow finanzieren, sondern auch noch eigene Aktien einziehen und eine Dividende ausschütten.

Dank der Buybacks kam es zu einem überproportionalen Anstieg des Gewinns von 1,10 auf 2,96 USD je Aktie.

Der Gewinneinbruch 2020 war also nur eine kurze Episode, hausgemachte Probleme sind nicht zu erkennen.

Auf dem Weg zu neuen Höhen

Seitdem sich die Rahmenbedingungen wieder normalisiert haben, ist Starbucks wieder auf Erfolgskurs.
Da das Geschäftsjahr von Starbucks bereits im September endet, wurden am 1. August die Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht.

Der Gewinn lag mit 1,00 je Aktie über den Erwartungen von 0,95 USD. Der Umsatz verfehlte mit 9,20 Mrd. die Analystenschätzungen von 9,25 Mrd. USD jedoch.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 12 % und einem Gewinnsprung um 19 %.
Das kann sich sehen lassen und in ähnlicher Form dürfte es weitergehen.

Für das laufende Geschäftsjahr stellt Starbucks ein Umsatzplus von 10-12 % sowie einen Gewinnsprung um 16-17 % in Aussicht.

Der Gewinn dürfte demnach in etwa auf 3,45 USD je Aktie steigen. In den kommenden beiden Jahren werden ebenfalls Gewinnsprünge in dieser Größenordnung erwartet, die Konsensschätzungen liegen bei 16-19 %.

Starbucks kommt demnach auf eine forward P/E von 29,4. Im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits im Oktober beginnt, könnte die P/E auf 24,8 sinken.

Im Verhältnis zu dem anhaltend hohen Wachstum und den wünschenswerten Eigenschaften von Starbucks ist das wenig. In der Vergangenheit pendelte die P/E von Starbucks weitgehend um einen Wert von 30.
Auf Sicht von einem Jahr ergibt sich daraus ein Kurspotenzial von etwas mehr als 20 %.

Starbucks Aktie: Chart vom 02.08.2023, Kurs: 99,20 - Kürzel: SBUX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Starbucks Aktie: Chart vom 02.08.2023, Kurs: 99,20 – Kürzel: SBUX | Quelle: TWS

Die erste Kursreaktion auf die Quartalszahlen ist dennoch negativ. Starbucks notiert vorbörslich 2,03 % im Minus bei 99,20 USD.
Fällt die Aktie jetzt unter 98 USD, könnte das eine Korrektur in Richtung 91 USD einleiten.

Darunter wären sogar weitere Verluste bis zur Unterstützungszone bei 81-83 USD oder zu den mehrjährigen Aufwärtstrends möglich.

Dafür gibt es aus fundamentaler Sicht zwar keinen Grund, möglich ist es dennoch und aus Investorensicht wäre es erfreulich. Je tiefer es geht, desto höher ist anschließend die zu erwartende Rendite.

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Vorherige Analysen der Starbucks Aktie

Man kann nicht nur mit neuen, bahnbrechenden und nie dagewesenen Geschäftsmodellen gutes Geld verdienen. Es geht auch mit Kaffee.

Simpel

An der Börse ist es eine wesentlich bessere Strategie auf erprobte und vermeintlich langweilige Geschäftsmodelle zu setzen, statt ständig das nächste große Ding zu jagen.

Dass man mit schnödem Kaffee gutes Geld verdienen kann, zeigen nicht nur die jüngsten Zahlen von Starbucks, sondern auch die langfristige Entwicklung.
Die Aktie ist nicht nur ein langfristiger Outperformer, das Geschäft ist auch noch krisenfest.

Man sollte eigentlich meinen, dass die Menschen bei wirtschaftlichen Problemen ihren Konsum zurückfahren und sich beispielsweise keinen teuren Kaffee mehr gönnen.
Das erste ist auch richtig, bei Kaffee und anderen Suchtmitteln scheint man aber nicht sparen zu wollen.

Dafür sprechen die Geschäftszahlen von Starbucks aus meiner Sicht jedenfalls. Selbst 2008 kam es nur zu einem Rückgang des Gewinns um 18 % und kurz danach wurden wieder neue Rekordgewinne eingefahren.
Als das öffentliche Leben sowie der Reiseverkehr 2020 zum Erliegen kamen, sackte der Gewinn zwar um 59 % ab, doch im Folgejahr wurde schon das nächste Rekordergebnis eingefahren.

Das erstaunliche daran ist auch nicht, dass der Gewinn 2020 eingebrochen ist, sondern dass man überhaupt noch profitabel war.
Das bedeutet, dass Starbucks selbst während einer Krise, die das Geschäft so nachhaltig negativ beeinflusst hat, wie irgend möglich, noch einen Gewinn erzielen kann. Resilienz.

Das ist der Grund

Auch jetzt zeigt sich wieder, dass das Geschäft unter den schwierigen Rahmenbedingungen weniger leidet als man intuitiv erwarten würde.

Der Gewinn lag in Q2 mit 0,74 je Aktie über den Erwartungen von 0,65 USD. Der Umsatz übertraf mit 8,72 Mrd. die Analystenschätzungen von 8,40 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 14 % und einem Gewinnsprung um 25 %.

Die Zahl der Bestellungen kletterte um 6 % und der Durchschnittspreis um 4 %, wodurch der Gesamtumsatz je Filiale um 11 % gestiegen ist.
Hinzu kamen 464 neue Niederlassungen.
Insgesamt gibt es inzwischen 36.634 Stores, wovon man ungefähr die Hälfte selbst beitreibt und den Rest in Lizenz vergeben hat.

Die Prognose wurde nach den jüngsten Zahlen nicht angepasst, obwohl man die Erwartungen deutlich übertroffen hatte. Starbucks stellt also weiterhin ein Umsatzplus von 10-12 % in Aussicht.
Die Konsensschätzungen für den Gewinn dürften bei 3,40 USD je Aktie bleiben.

Der Kurs von Starbucks ist nach den Zahlen dennoch unter Druck gekommen, aktuell notiert die Aktie 4,96 % im Minus bei 108,78 USD.
Ähnliche Reaktionen haben wir in der laufenden Berichtssaison schon mehrfach erlebt.

Die Kommentatoren haben selbstverständlich wieder Gründe für den Absturz gefunden:
Starbucks profits beat estimates, shares dive on outlook“ (Link).

Zu teuer

Dieser These kann man folgen oder nicht, ich sehe das Problem an einer anderen Stelle verortet.
Die Zahlen waren gut und dass die Prognose bestätigt wurde, ist in Ordnung, aber Starbucks ist zu teuer.

Selbst bei einem Kurs 108,78 USD kommt Starbucks noch auf eine forward P/E von 31,9.
In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 28,5 und das würde ich in der aktuellen Lage ebenfalls als halbwegs fair bezeichnen.

Das bedeutet aber, dass man als Investor erst zuschlagen sollte, wenn die Bewertung unter diesem Niveau liegt.
Eine P/E von 25 entspräche beispielsweise einem Kurs von 85,25 USD.

Das bedeutet nicht, dass die Aktie auf dieses Niveau fallen muss. Es bedeutet aber, dass die Aktie relativ weit von einem Kurs entfernt ist, welcher für Investoren wirklich interessant ist.

Auf einem ähnlichen Niveau hatte ich das Chance-Risiko-Verhältnis der Aktie zuletzt positiv eingeschätzt und dabei bleibt es auch.

Starbucks Aktie: Chart vom 03.05.2023, Kurs: 108,78 - Kürzel: SBUX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Starbucks Aktie: Chart vom 03.05.2023, Kurs: 108,78 – Kürzel: SBUX | Quelle: TWS

Starbucks notiert vorbörslich bei 108,78 USD. Wird das im regulären Handel bestätigt, kommt es zu einem Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 105 sowie 98 – 100 USD.
Darunter würde sich das Chartbild zunehmend eintrüben.

Den Bullen hilft nur eine schnelle Rückkehr über 110 USD. Antizyklische Investoren dürften hingegen darauf hoffen, dass genau das nicht gelingt.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Starke Zahlen sorgten bei der Aktie des Kaffee-Einzelhändlers dieser Tage für ein deutliches Kursplus. So konnte der US-Konzern die Analystenerwartungen zum letzten Quartal schlagen und überzeugte mit einem satten Gewinn von 81 Cent pro Aktie. Die bisherigen Schätzungen lagen lediglich bei 73 Cent je Aktie.

Die Umsatzerwartungen konnten mit 8.4 Milliarden USD erfüllt werden. Zwischenzeitlich verlor die Starbucks-Aktie seit dem Hoch im vorigen Jahr rund 45% an Wert, bis es im Sommer zu einer Bodenbildung gekommen ist. Ein höheres Tief im Juni zeigte erstmals nachhaltiges Kaufinteresse und in Folge konnte das Gap von April geschlossen werden. Die Kurse näherten sich dem Widerstand knapp unter der Marke von 94 USD, wo sich die Bullen bislang die Zähne ausbissen. Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Gesamtlage.  

Expertenmeinung: Nachdem die Aktie zum Ende der vorigen Woche den Turbo zündete, fehlt nun nicht mehr viel, um den Erfolgslauf weiter fortzusetzen. Jetzt muss nur noch die Hürde bei rund 94 USD nach oben durchbrochen werden, um weitere Kursgewinne zu sichern. Hierbei ist vor allem auf das Handelsvolumen zu achten. Dieses sollte deutlich anziehen, um einen möglichen Fehlausbruch zu negieren. Je höher also das Volumen bei einem Breakout, umso besser. Danach könnte sich das Papier bis hin zum Start im Januar dieses Jahres und somit auf bis zu 118 USD erholen. Negativ wiederum wäre der Sprung unter das letzte Zwischentief bei 89.28 USD. Dies würde einen Ausbruchsversuch wohl in den Hintergrund rücken lassen.   

Aussicht: BULLISCH

Chart vom 09.11.2022 Kurs: 91.63 Kürzel: SBUX | Online Broker LYNX

Es gibt Unternehmen und Aktien, die sind einfach anders. Starbucks ist eine davon.

Niemand mag Starbucks

Ich habe über die Jahre einige Analysen zu Starbucks geschrieben und die waren tendenziell positiv.
Das wäre jetzt noch nichts Besonderes, denn selbstverständlich gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, bei denen ich grundlegend optimistisch bin.

Das, was Starbucks von vielen anderen Aktien unterscheidet, ist die Ablehnung der Anleger. Zu jeder Starbucks -Analyse erreichen mich etliche Zuschriften, was für ein schlechtes Unternehmen Starbucks doch sei.
Das war vor etlichen Jahren so und hat sich bis heute nicht geändert.

Was sich auch nicht geändert hat, ist der Erfolg von Starbucks und die langfristige Outperformance der Aktie.

Dennoch möchte ich Ihnen einige Lesermeinungen zu Starbucks nicht vorenthalten:
„Eine Kaffee-Kette weltweit inkl. Russland, KGV 27 wie ein High-Tech Unternehmen zu Boom-Zeiten… Eine rhetorische Frage? Tipp: siehe Kurs 2006 > 2009, -80%“

„Nobel geht die Welt zu Grunde.“

„Ich habe ihn zweimal getrunken. Kaffee in Pappe.“

„Das Unternehmen hat sich mittlerweile ein fragwürdiges Image aufgebaut.“

„Absolut nicht mein Fall. Genauso wenig wie McDonalds.“

Stimmung im Keller

Ich könnte noch ewig fortfahren, aber das dürfte nicht notwendig sein. Viele weitere Äußerungen gehen in die Richtung, dass in einer Rezession niemand mehr teuren Kaffee trinken wird.
Positive Stimmen zum Unternehmen sind unterdessen die absolute Ausnahme.

Wir müssen die einzelnen Argumente auch nicht im Detail besprechen, die Kommentare sind sicherlich nicht grundlos entstanden.

Vielleicht aber zwei Gedanken dazu:
Macht es für einen Investor wirklich einen Unterschied, ob ein Unternehmen mit einem High-Tech-Produkt oder mit Kaffee Milliarden verdient und den Gewinn mit der Zeit immer weiter steigert?
Und spielt es eine Rolle, ob wir persönlich Kunden sind und das Produkt mögen? Wenn ich nur in Unternehmen investieren würde, bei denen ich auch Kunde wäre, wäre mein Depot ziemlich leer.

Und es ist eben wie bei McDonalds. Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der von den Burgern & Co. wirklich begeistert wäre, aber das ändert nichts daran, dass das Unternehmen zuletzt einen Jahresumsatz von 23,3 Mrd. USD und einen Gewinn von 5,91 Mrd. USD eingefahren hat.

Ebenso wenig ändern persönliche Vorlieben etwas daran, dass Starbucks zuletzt einen Jahresumsatz von 31,98 Mrd. USD und einen Gewinn von 4,17 Mrd. USD eingefahren hat.

Ganz offensichtlich hat das Unternehmen mehr als genug willige Kunden, auch wenn Sie oder ich nicht dazu gehören.

Schon wieder

Das hat wiederum dazu geführt, dass Starbucks schon wieder die Erwartungen übertroffen hat.
Weder Inflation noch Rezession scheinen die Kaffeefraktion davon abzuhalten, sich die teuren Getränke im Pappbecher zu Gemüte zu führen.

Warum das so ist, darauf sind wir in früheren Analysen ausführlich eingegangen. Am wichtigsten sind wohl Gewohnheit und der Umstand, dass Kaffee Suchtmittel ist, welches von den meisten täglich konsumiert wird.

Der Gewinn lag in Q4 mit 0,81 je Aktie jedenfalls weit über den Erwartungen von 0,72 USD. Der Umsatz lag mit 8,41 Mrd. im Rahmen der Analystenschätzungen.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 13% gestiegen und hat ein neues Rekordniveau von 32,3 Mrd. USD erreicht.
Der Gewinn war allerdings von 3,20 auf 2,96 USD je Aktie rückläufig.

Optimal ist die Entwicklung nicht, aber Starbucks existiert eben nicht in einer Luftblase, abgekoppelt von allen anderen Entwicklungen.
Die eigentliche Kernfrage ist daher: Sind die „Probleme“ hausgemacht oder nicht?
Die Antwort auf diese Frage ist, dass sie nicht hausgemacht sind und der zugrundeliegende Trend intakt ist.
Denn Starbucks ist weder für die negativen Währungseffekte noch für die schwache Konjunktur, die Inflation oder die Lockdowns in China verantwortlich.

Sie müssen in Szenarien denken

Die Kritiker werden jetzt anführen, dass man diese Faktoren trotzdem nicht ignorieren kann und damit haben sie vollkommen recht.
Die Frage ist nur, welches Ausmaß an Kursrückgängen das rechtfertigt.

Außerdem vergisst man mit dieser Argumentation womöglich auch eine Tatsache: Der Wert von Starbucks basiert nur in sehr geringem Umfang darauf, was im letzten Quartal passiert ist, sondern darauf, was in den nächsten hundert Quartalen passiert.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, dürfte der Gewinn in den kommenden 36 Quartalen deutlich steigen, denn für das nun angebrochene und die nächsten beiden Geschäftsjahre werden jeweils Gewinnsteigerungen von 16-18% erwartet.

Daraus lassen sich einige Szenarien ableiten. Nehmen wir beispielsweise an, die Aktie notiert am Ende dieser Zeit noch da, wo sie heute ist.
Dann läge das KGV bei knapp unter 20. Das ist möglich, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist eher gering, denn so günstig war die Aktie in den letzten zehn Jahren nie.

Nimmt man hingegen an, dass das KGV von Starbucks auf den durchschnittlichen Wert der letzten Dekade steigen würde, ergibt sich daraus ein Kursziel von 138 USD, was wiederum annualisierten Renditen von etwa 16% entsprechen würde.

Selbstverständlich unterstellen wir hierbei, dass die Prognosen richtig sind, was nicht der Fall sein muss.
Daher könnte man auch noch wesentlich pessimistischere oder sogar optimistischere Szenarien aufzeigen.
Die wahrscheinlichsten Szenarien dürften aber in der genannten Spannbreite liegen.

Chart vom 04.11.2022 – Kurs: 89,00 Kürzel: SBUX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 04.11.2022 – Kurs: 89,00 Kürzel: SBUX – Wochenkerzen

Starbucks ist übergeordnet klar bullisch, die Aufwärtstrends sind intakt und Rücksetzer in diesen Bereich wäre für langfristige Investoren eine interessante Gelegenheit.
Dafür müsste allerdings zunächst die Unterstützungszone bei 81-83 USD durchbrochen werden.

Ebenso wahrscheinlich ist es allerdings, dass zeitnah der Widerstandsbereich bei 90-91 USD überschritten wird.
In diesem Szenario würde es zu einem Kaufsignal kommen.

Inflation und Rezession: Wer trinkt da noch teuren Starbucks -Kaffee? Die Antwort auf diese Frage dürfte viele überraschen. Während die Börse crasht, steigt Starbucks munter weiter.

Das ist echte Stärke

Es ist noch nicht so lange her, da hatte ich mich recht positiv zu Starbucks geäußert (Link). Wie es der Zufall so will, markierte der S&P 500 wenige Tage später ein markantes Hoch.
Wie wir alle wissen, war die Freude jedoch nicht von Dauer, inzwischen notiert der US-Leitindex wieder am Jahrestief.

Doch was Starbucks zwischenzeitlich getan? Der Kurs ist gestiegen und es sieht immer mehr danach aus, dass sich ein Aufwärtstrend ausgebildet hat.
Die Aktie zeigt derzeit eine enorme, relative Stärke.

Womöglich hat sich bei vielen Anlegern die Meinung durchgesetzt, die wir in der letzten Analyse ebenfalls vertreten hatten.
Der Grundtenor war, dass Starbucks sehr viel weniger konjunkturanfällig ist, als man annehmen möchte.

Ich verstehe vollkommen, wenn Anleger die Frage stellen, wer in einer Rezession noch teuren Starbucks-Kaffee trinken soll und zu einem negativen Ergebnis kommen.
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen allerdings, dass die Schlussfolgerung nicht richtig ist.

Während der Finanzkrise stagnierte der Gewinn lediglich für eine gewisse Zeit und stieg anschließend in großen Schritten wieder.
Durch die zeitweise Schließung vieler Filialen im Jahr 2020 sank der Gewinn zwar, erreichte aber 2021 bereits wieder ein neues Rekordniveau.

Einen Kaffee, bitte.

Krisen scheinen bei Starbucks recht kurzweilig zu sein und vor allem keine nachhaltigen Spuren zu hinterlassen.

Die Gründe dafür mögen mannigfaltig sein. Womöglich ist es für viele Menschen reine Gewohnheit, sich öfter oder täglich ihre Dosis Koffein bei Starbucks abzuholen.

Das Bärenlager argumentiert auch gerne, dass die Preise bei Starbucks zu hoch seien. Ich habe vor etlichen Jahren schon ähnliche Stimmen in Bezug auf Apple gehört und das Argument nie verstanden.
Wenn die Preise und Margen außergewöhnlich hoch sind und die Kunden es zahlen, ist das kein Argument gegen, sondern für ein Unternehmen.

Man könnte das auch Preissetzungsmacht nennen, eine Eigenschaft, die Anleger suchen sollten.
Am Ende des Tages hat Starbucks in den letzten 12 Monaten mehr als 30 Mrd. USD an Umsatz erzielt, all der Unkenrufe und einer heraufziehenden Rezession zum Trotz.

Es gibt einfach Dinge, bei denen Menschen nicht zurückstecken wollen, allem voran Genuss- und Suchtmittel.

Ausblick und Bewertung

All diese Faktoren und noch mehr, haben dazu geführt, dass Starbucks den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 14,87 auf 29,06 Mrd. USD mehr als verdoppeln konnte.
Das Nettoergebnis hat sich von 1,38 auf 4,20 Mrd. USD in etwa verdreifacht.

Da das Geschäft nicht sonderlich kapitalintensiv ist und sich neue Filialen schnell amortisieren, konnte man das Wachstum vollständig aus dem laufenden Cashflow finanzieren.

Obendrein konnte man einen bedeutenden Teil der Gewinne an die Aktionäre ausschütten, die Dividende wurde in der zurückliegenden Dekade von 0,34 auf 1,80 USD je Aktie erhöht.

Gleichzeitig wurde die Zahl der ausstehenden Aktien von 1,51 auf 1,18 Milliarden Stück erheblich reduziert.
Dadurch befeuert stieg das Ergebnis von 0,90 auf 3,24 USD je Aktie.

Daher kommt Starbucks auch seit Jahr und Tag auf eine durchschnittliche P/E von etwa 28-30.
Aktuell liegt die forward P/E bei 25,7.

Eine realistische Renditeerwartung für die Zukunft liegt demnach auf dem Niveau der jährlichen Gewinnsteigerungen oder sogar etwas darüber.
Im kommenden Geschäftsjahr, welches bereits im Oktober beginnt, wird ein Gewinnsprung um 17% erwartet.

Für das Folgejahr gilt dasselbe. Auf den ersten Blick erscheinen diese Prognosen sehr optimistisch, tatsächlich entspricht das aber den langjährigen Wachstumsraten der Vergangenheit.

3,2,1 meins

Die Insider scheinen jedenfalls zu einem positiven Ergebnis zu kommen. Howard Schultz hatte bereits im Mai, kurz nachdem er wieder den Posten als CEO übernommen hatte, 210.000 Aktien mit einem Gesamtwert von rund 15 Mio. USD gekauft.

Vergangene Woche folgten die beiden Direktoren Richard Allison und Mellody Hobson seinem Beispiel und kauften insgesamt 64.750 Aktien mit einem Gesamtwert von rund 6 Millionen USD.

Vielleicht sollte man auch anmerken, dass die Insider bei Starbucks grundsätzlich sehr zurückhaltend mit Verkäufen sind, da gilt in den letzten Monaten umso mehr.
Man scheint im Vorstand ziemlich überzeugt zu sein, dass man besser investiert bleiben sollte.

Im Zuge der Recherche hat Google übrigens einen interessanten Suchvorschlag geliefert, als ich eigentlich nach „how much of starbucks does howard schultz own“ suchen wollte.
Die Antwort ist übrigens 19,6 Millionen Aktien. Der zurückgekehrte CEO hat also erhebliches Interesse an einem Erfolg von Starbucks.

Der Suchvorschlag von Google war allerdings „how much of starbucks does magic johnson own“.

Die Antwort darauf scheint wie folgt zu lauten: „In 2010, Magic Johnson Enterprises sold its stock in Starbucks. The Los Angeles Lakers champion walked away with $100 million from the deal.“

Magic Johnson hat sehr viele gute Investment-Entscheidungen getroffen, aber der Verkauf seiner Starbucks-Anteile gehört sicher nicht dazu.
Dadurch sind ihm rund 700 Mio. USD an Kursgewinnen sowie Dividenden entgangen.

Es ist nur eine Anekdote, zeigt aber exemplarisch, dass man bei wirklich guten Unternehmen am besten einfach investiert bleibt.

Chart vom 30.09.2022 – Kurs: 86,57 Kürzel: SBUX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 30.09.2022 – Kurs: 86,57 Kürzel: SBUX – Wochenkerzen

Starbucks ist übergeordnet klar bullisch, die langfristigen Aufwärtstrends sind intakt. Rücksetzer zu den Trendlinien dürften sich als Gelegenheiten herausstellen.

Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 91 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 97-100 USD.