Stellantis Aktie Prognose Stellantis: Wenn die Nacht am dunkelsten ist…

News: Aktuelle Analyse der Stellantis Aktie

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Zur Stellantis Aktie

Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist das Morgenrot nahe, sagt man. Gilt das auch für den Autokonzern Stellantis, der am Montag seinen Jahresausblick erheblich nach unten nahm? Rein von der Charttechnik wäre es möglich. Aber die allein reicht selten für eine Wende.

Das war schon starker Tobak, der da am Montagmorgen aus Amsterdam kam. Ursprünglich lag die Guidance für die operative Gewinnmarge bei einem niedrig zweistelligen Prozentsatz, jetzt meldet der Konzern, zu dem zahlreiche Marken wie Fiat, Citroen, Peugeot oder Opel gehören, dass man wohl zwischen 5,5 und 7,0 Prozent herauskommen werde. Bei JP Morgan rechnete man aus, dass man dadurch hinsichtlich des Gewinns pro Aktie etwa 30 Prozent unter dem bisherigen Schnitt der Analystenschätzungen landen wird.

Stellantis Aktie: Tages-Chart vom 30.09.2024, Kurs 12,41 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Tageschart vom 30.09.2024, Kurs 12,41 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS

Dabei wurde deutlich, dass auch das Geschäft in den USA mittlerweile schlechter läuft als zuletzt allgemein angenommen. Dort will Stellantis jetzt die Bestände bei den Händlern herunterfahren, nötigenfalls mit Rabatten den Abverkauf ankurbeln. Aber es wurde zudem deutlich: Auch in den anderen wichtigen Absatzmärkten läuft es noch schlechter als bislang angenommen. Damit reicht sich Stellantis in den Reigen der Autokonzerne ein, die ihre bisherigen Ausblicke senken müssen. Aber die Frage, die sich stellt, ist: Wird man da so effektiv dagegenhalten können, dass man zügig durch diese Phase hindurchkommt?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Stellantis Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Diejenigen, die am Montag unmittelbar reagierten, hatten darauf eine klare Antwort: nein. Ein Minus von 14,7 Prozent wirkt wie ein K.O.-Treffer. Andererseits: Die Aktie ist schon massiv gefallen. Immerhin hatte sie noch im März mit 27,35 Euro ein Rekordhoch markiert. Kann man da nicht doch eventuell zugreifen, müsste da nicht fast zwangsläufig in ein paar Monaten ein Gewinn dabei herauskommen, auch, wenn der Kurs noch ein wenig weiter abrutschen sollte?

Wenn man vom Gipfel aus auf die Aktie schaut, neigt man zu solchen Überlegungen. Und immerhin würde die Charttechnik da eine Handreichung liefern, denn die vier markanten Tiefs des Jahres 2022 bilden zwischen 11,16 und 12,16 Euro eine Unterstützungszone, die der Kurs jetzt schon fast erreicht hat. Aber das allein muss nicht reichen. Für eine kurzfristige Gegenreaktion vielleicht. Für eine mittelfristige Aufwärtswende müsste aber mehr passieren: Es bräuchte steigende Verkaufszahlen, idealerweise in allen großen Märkten, und mit ihnen steigende Margen. Nur so ließe sich das Vertrauen der Trader zurückgewinnen.

Stellantis Aktie: Monats-Chart vom 30.09.2024, Kurs 12,41 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Monatschart vom 30.09.2024, Kurs 12,41 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS

Dass Stellantis zwischen Mitte 2022 bis zum Frühjahr 2024 eine derart massive Hausse hinlegte, lag vor allem daran, dass Anleger erkannten, dass ein „Vielmarkenkonzern“ wider der bisherigen Erwartung doch imstande ist, starke Margen zu erwirtschaften. Hier schien die Befürchtung, dass wieder einmal zu viele Köche den Brei verderben, nicht zu stimmen. Und angesichts der niedrigen Bewertung und der gewaltigen Dividendenrendite wurde Stellantis zum Hit. Aber erst jetzt kommt ein Umfeld, in dem sich beweisen muss, ob ein Konzern mit derart vielen Marken imstande ist, kräftigen Gegenwind souverän zu meistern. Die Dimension dieser Gewinnwarnung gebietet da Skepsis … was heißt:

Es mag schon sein, dass das Morgenrot nahe ist, wenn die Nacht am dunkelsten ist. Aber ob wir diesen Moment hier bereits erreicht haben oder es womöglich noch deutlich finsterer wird, ist völlig offen … und Letzteres denkbar genug, um diesen Kurseinbruch, naheliegende Supportlinien hin oder her … nicht als perfekte Einstiegschance einzuordnen.

Quellenangaben: Anpassung der 2024er-Prognose, 30.09.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/september/stellantis-updates-2024-financial-guidance

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Vorherige Analysen der Stellantis Aktie

Viele waren sicher, dass ein Konzern wie Stellantis, der so zahlreiche Marken wie Opel, Fiat, Peugeot, Citroën, Chrysler und andere unter seinem Dach vereint, nicht funktionieren kann … und wurden eines Besseren belehrt. Aber jetzt läuft es auf einmal doch nicht so, wie es soll.

Die am 10. Juli vorgelegten Absatzzahlen für Europa wirkten, als sei die Lage nicht unbedingt rosig, aber doch zumindest nicht bedrohlich, immerhin gelang in Deutschland für das erste Halbjahr ein deutliches, für Europa insgesamt wenigstens ein kleines Plus. Sah man sich aber die weniger beachteten, aber trotzdem wichtigen US-Verkäufe des Konzerns an, die einige Tage zuvor auf den Tisch kamen, hätte man gewarnt sein können. Denn da ging es in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 21 Prozent abwärts.

Aber wenn man sich ansieht, dass die Aktie des Multi-Marken-Konzerns in den vergangenen Wochen seitwärts lief, lässt sich ahnen, dass, auch, wenn die Aktie schon weit unter ihrem Hoch notierte, nicht allzu viele ahnten, was da im Zuge der gestern vorgelegten Halbjahreszahlen auf sie zukommen könnte. Entsprechend satt fiel das Minus aus. Und das muss, nicht nur aus rein charttechnischer Sicht, noch nicht alles gewesen sein.

Die Entwicklung des ersten Halbjahres verlief schlechter als von uns erwartet, kommentierte Stellantis das Ergebnis. Und es lief auch deutlich schlechter als seitens der Analysten im Vorfeld avisiert. Der Umsatz fiel um 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum, die schwachen Verkäufe im ersten Quartal setzten sich also im zweiten ungebremst fort. Noch heftiger lief es aber in Sachen Gewinn. Der sackte netto um 48 Prozent weg, weil die Gewinnmarge heftig zusammenschrumpfte, von 14,4 Prozent im Vorjahr auf 10,0 Prozent.

Man müsse und werde gegensteuern, hieß es vom Konzern, zudem werden 20 neue Modelle noch im Verlauf dieses Jahres an den Start gehen und die Chance bieten, das Bild aufzuhellen. Aber dass das Ziele sind und kein sicherer Blick in die Zukunft, war den Marktteilnehmern völlig klar, der Chart zeigt das deutlich:

Expertenmeinung: Die Aktie, die zwischen Juni 2023 und März 2024 scheinbar jeder haben wollte, fiel aus der oben genannten Seitwärtsrange nach unten heraus und hat dadurch das Gros der immensen Rallye, die Ende März dann abrupt in einen Abwärtsimpuls mündete, wieder abverkauft. Die Stellantis-Aktie testete im Zuge der gestrigen Abgaben die Supportzone 16,15/16,83 Euro, lief an deren unteres Ende und hielt es. Ein Silberstreif für die Bullen?

Möglich, aber sicher ist das nicht. Denn wir sehen hier ein Problem, das nicht von heute auf morgen vom Tisch kommt. Die Zinsen sind hoch, die Preise in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Wem das egal war, hat seinen Neuwagen längst in der Garage stehen. Zumal wir noch die Vorkäufe berücksichtigen müssen, d.h. die Käufe derer, die schnell noch den Fahrzeugwechsel vorgezogen hatten, bevor Preise und Kreditzinsen durch die Decke gingen.

Der Boom der Vorjahre wird damit jetzt zum Problem. Und das kann die Marge bei Stellantis … und nicht nur bei diesem Hersteller … weiter und stärker unter Druck setzen. Dass die gestern noch gehaltene Auffangzone doch noch fällt, ist daher nicht auszuschließen, hier wegen des so massiv wirkenden Abstiegs seit Ende März mal auf Verdacht zuzugreifen, wäre also riskant.

Stellantis Aktie: Chart vom 25.07.2024, Kurs 16,688 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 25.07.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/july/first-half-2024-results

Im Februar und März schien es, als wäre die Aktie des Automobil-Giganten Stellantis überhaupt nicht mehr zu stoppen, seit April aber geht es abwärts. Und zwar so massiv, dass die Ende Januar etablierte Hausse komplett abverkauft ist. Was ist los mit den Bullen?

Lange Zeit misstrauten die Investoren diesem noch jungen, gewaltigen Zusammenschluss etablierter Automarken wie Fiat, Opel, Peugeot, Citroen und zahlreichen anderen. Zu groß, zu komplex, das kann nicht funktionieren, dachte man sich … und wurde eines Besseren belehrt. Stellantis erwirtschaftete deutlich mehr Wachstum als gedacht. Dadurch war die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis nahezu grotesk niedrig, Ende 2023 lag es bei sogar für die Autobranche untypisch niedrigen 3,5. Dafür ist die Dividendenrendite äußerst hoch, für 2023 lag sie bei über sieben Prozent.

Es dauerte seine Zeit, bis genug Akteure das erkannten. Aber als es soweit war, wollten auf einmal alle zugleich einsteigen. Das Ergebnis war eine bis Ende März noch einmal intensivierte Hausse … die jetzt in sich zusammenfiel. Nur – wieso? Was hat sich geändert, dass die Stellantis-Aktie seit April dermaßen massiv verliert, deutlich mehr als fast alle anderen Aktien der Branche?

Expertenmeinung: Das Problem ließe sich auf drei Faktoren eingrenzen. Erstens fürchten viele Investoren, nicht zu Unrecht, dass die Wachstumsphase jetzt vorbei ist. Der im ersten Quartal unerwartet deutlich zurückgekommene Umsatz deutet das an, auch die auffallende Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern, zumal man hier mit dem Gros der Modelle aller Stellantis-Marken eher den „normalen“ Verbraucher anspricht, der unter Inflation und höheren Kreditzinsen mehr leidet als die Vermögenden.

Zweitens hat Stellantis sein wichtigstes Standbein in Frankreich, daher kam noch die Angst vor dem Ausgang der gestrigen vorgezogenen Wahl und ihren Folgen hinzu.

Und drittens ist die Stellantis-Aktie wohl auch ein „Opfer“ des Window Dressing der Fonds. Im ersten Quartal war sie begehrt und wurde zum Quartalsende hin durch diese Positionsadjustierungen der institutionellen Akteure noch weiter gezogen. Aber mit Beginn des zweiten Quartals wurde die Aktie eben abgestoßen – und das massiv. Dass sie zum am jetzt absolvierten Ultimo des zweiten Quartals zusätzlich unter Druck kam, wundert daher nicht.

Aber wäre das nicht auch eine Chance? Könnten die Fonds die Aktie jetzt, weit billiger und dadurch erst recht günstig bewertet, mit dem Start ins zweite Halbjahr nicht wieder einsammeln und das zu einem neuen Hausse-Schub, vergleichbar dem der ersten drei Monate, führen?

Das könnte es, das muss es aber keineswegs. Es kommt darauf an, wie die institutionellen Investoren Stellantis‘ Perspektiven einschätzen. Und bevor sie das tun, dürften sie erst einmal den Ausgang der Wahl in Frankreich abwarten. Danach wäre zumindest eine größere Gegenbewegung denkbar. Nur sollte man sich hüten, darauf blind zu setzen.

Stellantis Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 18,476 Euro, Kürzel: STLA | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 18,476 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS

Besser wäre es abzuwarten, bis das Chartbild für einen nennenswerten Aufwärtsschwenk Belege liefert. Was dann der Fall wäre, wenn der Kurs mindestens über 19,70 Euro schließt und so die jetzt gefallene Supportzone 18,88/19,21 Euro zurückerobert und die 20-Tage-Linie als einen typischen Leitstrahl der Short-Seller bezwingt. Und auch das wäre nur ein kurzfristig bullisches Signal, für eine echte, auch mittelfristig als relevant anzusehende Wende bräuchte es sogar Schlusskurse über 21,90 Euro. Alles darunter bliebe ein Terrain, in dem das bärische Lager jederzeit aus dem Nichts wieder attackieren könnte.

So bullisch viele für die Automobil-Branche im ersten Quartal auch waren: Jetzt steht das Bild auf dem Kopf. Aktien wie die des Autokonzerns Stellantis stehen unter Druck, was der 2024er-Ausblick gestern bestätigte. Käufe blieben aber trotzdem aus, das ist kein gutes Omen.

Stellantis, dieses riesige Konglomerat aus zahlreichen bekannten Automarken wie Fiat, Peugeot, Opel, Citroën, Chrysler, Alfa Romeo und anderen, schlug sich 2021 bis 2023 weit besser als man es bei einem solchen Riesenunternehmen hätte vermuten dürfen. Und auch für 2024 wäre die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis immens niedrig und die Dividendenrendite immens hoch … falls der Gewinn nur um etwa 15 Prozent zum Vorjahr sinken würde, wie es die Analysten aktuell im Schnitt vermuten.

Nachdem Stellantis am Donnerstag im Vorfeld eines Investorentages die bisherige Jahresprognose bestätigte, könnte man das eigentlich annehmen. Aber die Situation am Automobilmarkt ist unsicher. Und sollte es in Sachen Strafzöllen zu einem Schlagabtausch zwischen der EU und China kommen, würden die Karten umgehend neu gemischt … und sicherlich nicht zum Vorteil der EU-Konzerne. Hinzu kommt: So ganz genau weiß man ja auch jetzt nicht, wie es aus Sicht des Konzerns mit dem Gewinn am Ende aussehen soll, denn:

 

Expertenmeinung: Da Stellantis als Konzern mit Sitz in den Niederlanden zum Ende des ersten und dritten Quartals nur Rumpfdaten wie den Umsatz veröffentlicht, weiß man über die Margen- und Gewinnentwicklung seit Anfang des Jahres nichts Genaues. Der Umsatz kam im ersten Quartal um zwölf, die Auslieferungen um zehn Prozent zurück. Das war schlechter als im Vorfeld erwartet, aber solange man nicht weiß, ob die Margen mit fielen oder sich gut haben halten können ,sagt das über den Unternehmensgewinn nicht genug aus.

Und die Prognose, die Stellantis gestern bestätigte, ist herzlich vage. Die operative Marge will man im zweistelligen Bereich sehen, wobei man im ersten Halbjahr zehn bis elf Prozent sieht, im zweiten Halbjahr soll es dann mehr werden. Ansonsten will man einen positiven freien Cashflow erzielen und mehr vom Gewinn über Aktienrückkäufe und Dividenden an die Anleger verteilen. Das reicht nicht, um sich ein Bild von der Gewinnsituation zu machen. Es bleibt somit Unsicherheit.

Stellantis Aktie: Chart vom 13.06.2024, Kurs 19,676 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Stellantis Aktie: Chart vom 13.06.2024, Kurs 19,676 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS

Und das auch, weil das Chartbild diese Unsicherheit fördert. Würde Stellantis, wie bis Ende März der Fall, wie eine Rakete steigen, hätte man diese Bestätigung einer diffusen Prognose zweifellos positiv honoriert. Jetzt aber läuft der Kurs im Abwärtstrend, hat unlängst den mittelfristigen Aufwärtstrend und die 200-Tage-Linie unterboten und nur noch die markante Auffangzone 18,88/19,18 Euro unter sich … darunter wäre der Weg für die Short-Seller aus charttechnischer Sicht erst einmal frei.

Zwar könnte zumindest diese Zone erst einmal halten, angesichts der trotz allem günstigen Bewertung und der verlockend hohen Dividende. Aber um aus dieser defensiven Konstellation herauszukommen, müsste Stellantis am 25. Juli, wenn mit den Halbjahreszahlen ein komplettes Bild an Zahlen auf den Tisch kommt, absolut überzeugen. Und das ist unsicher genug, um in dieses fallende Messer besser nicht hinein zu greifen. Dass sich die Aktie am Tag der Bestätigung der 2024er-Prognose mit -2,7 Prozent nicht besser hielt als der Gesamtmarkt, sollte dahingehend Warnung genug sein.

Quellenangaben: Bestätigung der 2024er-Prognose, 13.06.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/june/stellantis-reiterates-2024-financial-guidance

Dass die Stellantis-Aktie durch den Dividendenabschlag in den im Februar überbotenen Aufwärtstrendkanal gedrückt wurde, war nicht weiter tragisch, das hätten die Bullen aufholen können. Aber was wir hier jetzt sehen, das lässt sich so leicht nicht mehr reparieren!

Gerade erst vor zwei Wochen hatte ich an dieser Stelle auf die Bedeutung der oberen Begrenzungszone des im Frühjahr 2023 etablierten Aufwärtstrendkanals der Stellantis-Aktie hingewiesen. ‚Diese Zone muss halten, sonst wird es hier ungemütlich‘, war der Beitrag übertitelt. Der Chart zeigt: Sie hielt nicht. Und es wurde ungemütlich … und wie!

Wie kann es sein, dass die Aktie des Automobilkonzerns, auf die sich noch im Februar und März so viele derart ungezügelt gestürzt hatten, auf einmal haltlos wegbricht und dadurch kurz davor steht, ein weiteres bärisches Signal zu generieren?

Denn Sie sehen es ja im Chart: Die Aktie krachte am Dienstag und Donnerstag (Mittwoch waren die Märkte in Europa ja großenteils geschlossen) im D-Zug-Tempo durch die gesamte Breite des Aufwärtstrendkanals und hat jetzt auf der Kreuzunterstützung aus dessen unterer Begrenzungslinie und der 200-Tage-Linie aufgesetzt. Fällt dieser Bereich, wäre der Supportbereich 18,88/19,20 Euro noch ein denkbares, letztes Sprungtuch für die Bullen, um einigermaßen weich zu fallen.

Aber ob das dann nicht womöglich auch reißen würde? Immerhin war Enttäuschung Basis dieses Selloffs unter immens hohen Umsätzen. Und wenn sehr große Erwartungen enttäuscht werden, kann das eben auch sehr große Konsequenzen haben. Was war passiert?

Expertenmeinung: Der Multimarken-Konzern, Heimat zahlreicher weltbekannter Automobilmarken wie Peugeot, Citroen, Opel, Fiat, Chrysler, Alfa Romeo, Jeep und einigen mehr, hatte am Dienstag die Umsatzentwicklung des ersten Quartals gemeldet. Daten zu Marge und Gewinn stehen erst nach dem Ende des Halbjahres an, so gesehen konnte man nicht abschätzen, wie markant die gemeldete Verringerung des Umsatzes auf den Profit gedrückt hat. Aber das dürfte die Intensität der Reaktion nur angefacht haben. Denn bei positiven Meldungen können sich die Anleger auch ein vergleichbar positives Szenario in Sachen Unternehmensgewinn ausmalen. Bei „bad news“ können sich die Akteure die fehlenden Daten vergleichbar negativ denken. Und in diesem Fall war die Meldung negativ.

Stellantis musste im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um die zwölf Prozent hinnehmen, das war deutlich mehr, als im Vorfeld von den Analysten erwartet wurde. Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge sank dabei um zehn Prozent.

Das war vermutlich vor allem deswegen für viele eine böse Überraschung, weil man Stellantis gerade erst im letzten Frühjahr „entdeckt“ und festgestellt hatte, dass sich dieses Multimarken-Konglomerat wider Erwarten viel besser schlägt als befürchtet. Aufgrund der selbst für einen Autobauer niedrigen Bewertung und der hohen Dividende, die am 22.4. ausgezahlt wurde, übertrieb man es mit den Käufen indes. Und eine derart extreme Rallye macht einen Kurs nun einmal fragil, weil umso weniger Trader zögern, blitzschnell Kasse zu machen, je höher ihre Gewinne im Vorfeld gestiegen sind. Und da auch noch die Dividende ausbezahlt ist, machte man ob dieser unerfreulichen Daten reichlich Kasse. Und jetzt?

Jetzt ist mehr als die Hälfte dieser Ende Mai 2023 begonnenen Hausse dahin. Dies in Kombination mit den vorgenannten, grundsätzlich massiven Unterstützungen bis hinunter auf 18,88 Euro könnte reichen, um die Aktie aufzufangen. Aber das wird davon abhängen, wie viele Akteure, die bis vor Kurzem noch alles in rosa getaucht wahrnahmen, jetzt rabenschwarz sehen und womöglich imstande sind, eine Übertreibung nach unten auszulösen.

Sollte diese jetzt im Feuer stehende Supportzone fallen, wäre das zwar auf Basis der aktuellen Datenlage eher überzogen. Aber ebenso, wie es zuvor auf der Oberseite kein vernunftbasiertes Halten gab, kann das auch für die Gegenrichtung gelten, daher: Rutscht Stellantis unter diese Zone 18,99/19,20 Euro, sollte man besser nicht in dieses fallende Messer greifen!

Stellantis Aktie: Chart vom 02.05.2024, Kurs 20,01 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Zwischenbericht 1. Quartal, 30.04.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/april/first-quarter-2024-shipments-and-revenues

Auf Sicht der letzten zwölf Monate kann keine Aktie eines größeren Automobilherstellers eine derart starke Performance vorweisen wie Stellantis. Diese starke Entwicklung fußt zwar auf überzeugenden Kennzahlen dieser Aktie … aber in Stein gemeißelt sind die nicht!

Man hatte Stellantis schlicht unterschätzt. Viele Investoren waren zweifellos davon ausgegangen, dass ein gewaltiges Konglomerat verschiedenster Automarken unter einem Dach nicht funktionieren würde, Beispiele in der Geschichte gibt es in dieser Hinsicht ja genug. Aber es funktioniert bislang tadellos. Stellantis, das „Dach“ über Marken wie Citroen, Peugeot, Opel, Fiat, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo und noch einigen mehr, erreichte zuletzt höhere Gewinnmargen, als man sich das bei einem solchen „Sammelsurium“ vorgestellt hatte.

So lag die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) 2023 bei beeindruckenden 10,75 Prozent. Der Gewinn pro Aktie erreichte 2023 ein Rekordhoch … und trotzdem liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzung der Analysten derzeit mit 4,5 deutlich unter dem Schnitt der Automobilbranche, der in etwa zwischen 7 und 8 zu finden ist.

Kein Wunder, dass die Analysten für diese Aktie besonders bullisch sind. Die große Mehrheit der Experten wertet die Aktie momentan als Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt mit 28,56 Euro weit über dem derzeitigen Kurs und auch über dem Ende März bei 27,33 Euro erzielten, bisherigen Jahreshoch. Trotzdem kann man Stellantis nicht einfach kaufen und sicher sein, dass sie in Kürze höher notiert, denn:

Expertenmeinung: Umsatz, Marge und Gewinn können sich im Automobilsektor recht schnell stark ändern, weil man unmittelbar von den oft emotional gesteuerten und damit spontanen Entscheidungen der Verbraucher abhängig ist. Und je größer die Anschaffung ist, desto stärker kann es da zu Veränderungen kommen. Zwar werden heutzutage die wenigsten Neuwagen von Privatkunden gekauft und unmittelbar bezahlt, ein wichtiger Teil des Umsatzes basiert auf Leasing, ein anderer auf Firmenfahrzeugen. Aber auch da macht ein Aspekt die kommende Entwicklung unsicher genug, um hinter jede Analysten-Prognose ein Fragezeichen zu setzen: die gegenüber den vergangenen Jahren massiv höheren Kreditkosten.

Für 2024 sehen die Experten schon jetzt einen leicht unter dem Vorjahr liegenden Gewinn, daher ließ sich die jetzt in eine Korrektur übergegangene Rallye vom März und Februar ohnehin nur noch mit dem günstigen KGV unterfüttern. Aber über dieser Gewinnprognose schwebt dieses Damoklesschwert der durch gestiegene Preise und teure Kredite gebeutelten Käufer. Was bedeutet: Sollte es bei der Aktie zu bärischen Signalen kommen, könnte man einen weiteren Abstieg des Kurses ebenso begründen wie einen Anstieg, indem man einfach unterstellt, dass die Kunden sich zukünftig zurückhaltender zeigen werden.

Ob es dazu kommen könnte, dass viele auf einmal an wachsende Halden unverkaufter Neuwagen glauben oder nicht, wird also zu einem nicht unwesentlichen Teil davon abhängen, ob die Aktie ihren Aufwärtstrend hält. Und genau da wird es jetzt spannend, denn Stellantis hat sich dem Level angenähert, der dahingehend den Dreh- und Ankerpunkt darstellt: Die obere Begrenzung des im vergangenen Sommer etablierten Aufwärtstrendkanals.

Durch einen kurzen Ausreißer im Dezember ist dieser Bereich keine exakte Linie, sondern eine momentan zwischen 23,50 und 24 Euro verlaufende Zone. Auf dieser Zone hat der Kurs jetzt aufgesetzt. Für das bullische Lager die Chance, jetzt anzugreifen und den Aufwärtstrend dadurch zu halten. Aber bleiben diese Käufe aus, fällt Stellantis in diesen breiten Trendkanal zurück, wäre ein Test dessen unterer Begrenzung bzw. der zwischen 18,87 und 20,08 Euro um sie herum „gebauten“ Supportzone angesichts der Unsicherheit, ob 2024 nicht womöglich doch ein schlechteres Jahr als erhofft Jahr wird, allemal denkbar. Achten Sie also auf diese Zone!

Stellantis Aktie: Chart vom 17.04.2024, Kurs 24,255 Euro, Kürzel: STLAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/stellantis