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Viele waren sicher, dass ein Konzern wie Stellantis, der so zahlreiche Marken wie Opel, Fiat, Peugeot, Citroën, Chrysler und andere unter seinem Dach vereint, nicht funktionieren kann … und wurden eines Besseren belehrt. Aber jetzt läuft es auf einmal doch nicht so, wie es soll.
Die am 10. Juli vorgelegten Absatzzahlen für Europa wirkten, als sei die Lage nicht unbedingt rosig, aber doch zumindest nicht bedrohlich, immerhin gelang in Deutschland für das erste Halbjahr ein deutliches, für Europa insgesamt wenigstens ein kleines Plus. Sah man sich aber die weniger beachteten, aber trotzdem wichtigen US-Verkäufe des Konzerns an, die einige Tage zuvor auf den Tisch kamen, hätte man gewarnt sein können. Denn da ging es in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 21 Prozent abwärts.
Aber wenn man sich ansieht, dass die Aktie des Multi-Marken-Konzerns in den vergangenen Wochen seitwärts lief, lässt sich ahnen, dass, auch, wenn die Aktie schon weit unter ihrem Hoch notierte, nicht allzu viele ahnten, was da im Zuge der gestern vorgelegten Halbjahreszahlen auf sie zukommen könnte. Entsprechend satt fiel das Minus aus. Und das muss, nicht nur aus rein charttechnischer Sicht, noch nicht alles gewesen sein.
Die Entwicklung des ersten Halbjahres verlief schlechter als von uns erwartet, kommentierte Stellantis das Ergebnis. Und es lief auch deutlich schlechter als seitens der Analysten im Vorfeld avisiert. Der Umsatz fiel um 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum, die schwachen Verkäufe im ersten Quartal setzten sich also im zweiten ungebremst fort. Noch heftiger lief es aber in Sachen Gewinn. Der sackte netto um 48 Prozent weg, weil die Gewinnmarge heftig zusammenschrumpfte, von 14,4 Prozent im Vorjahr auf 10,0 Prozent.
Man müsse und werde gegensteuern, hieß es vom Konzern, zudem werden 20 neue Modelle noch im Verlauf dieses Jahres an den Start gehen und die Chance bieten, das Bild aufzuhellen. Aber dass das Ziele sind und kein sicherer Blick in die Zukunft, war den Marktteilnehmern völlig klar, der Chart zeigt das deutlich:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Stellantis Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Aktie, die zwischen Juni 2023 und März 2024 scheinbar jeder haben wollte, fiel aus der oben genannten Seitwärtsrange nach unten heraus und hat dadurch das Gros der immensen Rallye, die Ende März dann abrupt in einen Abwärtsimpuls mündete, wieder abverkauft. Die Stellantis-Aktie testete im Zuge der gestrigen Abgaben die Supportzone 16,15/16,83 Euro, lief an deren unteres Ende und hielt es. Ein Silberstreif für die Bullen?
Möglich, aber sicher ist das nicht. Denn wir sehen hier ein Problem, das nicht von heute auf morgen vom Tisch kommt. Die Zinsen sind hoch, die Preise in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Wem das egal war, hat seinen Neuwagen längst in der Garage stehen. Zumal wir noch die Vorkäufe berücksichtigen müssen, d.h. die Käufe derer, die schnell noch den Fahrzeugwechsel vorgezogen hatten, bevor Preise und Kreditzinsen durch die Decke gingen.
Der Boom der Vorjahre wird damit jetzt zum Problem. Und das kann die Marge bei Stellantis … und nicht nur bei diesem Hersteller … weiter und stärker unter Druck setzen. Dass die gestern noch gehaltene Auffangzone doch noch fällt, ist daher nicht auszuschließen, hier wegen des so massiv wirkenden Abstiegs seit Ende März mal auf Verdacht zuzugreifen, wäre also riskant.
![Stellantis Aktie: Chart vom 25.07.2024, Kurs 16,688 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Stellantis Aktie: Chart vom 25.07.2024, Kurs 16,688 Euro, Kürzel: STLA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.at/app/uploads/2024/07/20240726-stellantis-aktie-chart-in-wichtige-supportzone-gerutscht.jpg)
Quellenangaben: Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 25.07.2024:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2024/july/first-half-2024-results
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