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Das am 11. August präsentierte Halbjahres-Ergebnis von VARTA war äußerst unerfreulich. Trotzdem lief die Aktie danach höher, denn zum einen hatte man schon Ende Juli Vorab-Daten geliefert, zum anderen lockt die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr die Trader. Aber:
Diese Hoffnungen stehen nicht unbedingt auf allzu stabilen Füßen. Zwar kommunizierte der Batteriehersteller, dass man ein deutlich besseres zweites Halbjahr erwarte. Aber die bereits am 26. Juli im Zuge der vorläufigen Zahlen gesenkte Prognose rechnet das dann ja bereits ein … und ist trotzdem finster:
Beim Umsatz erwartet VARTA jetzt, nur das untere Ende der Prognose-Spanne von 820 bis 870 Millionen Euro zu erreichen. Das wäre zwar trotzdem etwas mehr als die 2022 erreichten 807 Millionen, aber angesichts der gestiegenen Preise ein de facto-Rückgang. Und das zeigt sich auch beim Ausblick auf den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA). Da sieht VARTA jetzt nur 40 bis 60 Millionen Euro, zuvor hatte man avisiert, mindestens das 2022er-EBITDA von 69,5 Millionen zu erreichen.
Dass die Aktie daraufhin Ende Juli nicht einbrach, lag daran, dass die noch in der Aktie investierten Trader schon Schlimmeres erlebt hatten. Immerhin hatte man Anfang 2021 in der Spitze über 180 Euro für diese Aktie bezahlt … da haben viele womöglich den Eindruck, dass jetzt, nach einem Abstieg von zeitweise über 90 Prozent vom Rekordhoch, so ziemlich alles Negative eingepreist sein müsse. Das war auch die Basis-Motivation der Hoffnungs-Rallye, die Anfang Juni nach Erreichen des Rekordtiefs von 13,82 Euro startete. Aber wie gesagt: Das steht nicht auf stabilen Füßen.
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Expertenmeinung: Wenn man sich ansieht, dass die Analysten derzeit erst für 2025 mit der Rückkehr zu einem Nettogewinn rechnen und der dann, im Schnitt der Prognosen, gerade mal bei 0,23 Euro liegen würde, wird deutlich: Ein Vergleich mit irgend einem alten Rekordhoch taugt nicht, um beurteilen zu können, ob eine Aktie womöglich „billig“ ist. Und wenn man sieht, dass VARTA 2021 noch netto 3,12 Euro pro Aktie verdient hatte, also das dreizehnfache des für 2025 erwarteten Gewinns, wäre ein Aktienkurs, der momentan etwas mehr als ein Zehntel des Rekordniveaus von 2021 ausmacht, ja nicht billig.
Was auch die Analysten so sehen. Denn deren durchschnittliches Kursziel liegt aktuell knapp unter 20 Euro. Und keiner der Experten stuft die Aktie mit „Kaufen“ ein. Dadurch wird klar: Es mag zwar sein, dass manch einer bei dieser Halbjahresbilanz nebst korrigiertem Ausblick Schlimmeres erwartet hat, aber für eine zweite Welle der Hoffnungs-Rallye fehlt es an Argumenten. Und das zeigt sich auch im Chartbild: Den Bullen scheint die Puste auszugehen.

Wir sehen im Chart, dass die Aktie im Vorfeld der Vorab-Daten per Ende Juli bereits zwei Monate nach oben unterwegs war und unmittelbar vor diesem Termin sogar knapp über die Widerstandszone 21,60 zu 22,25 Euro lief. Doch auch, wenn diese vorläufigen Zahlen des 26. Juli keinen dramatischen Kurseinbruch auslösten: Die Käufer blieben erst einmal weg, die Widerstandszone blieb unbezwungen. Mit den endgültigen Ergebnissen vom 11. August versuchte man sich dann nach dem Motto „es hätte ja schlimmer kommen können“ daran, die Rallye wiederzubeleben, aber:
Dass VARTA dabei erneut in diese Widerstandszone lief, sie aber nicht überwand und direkt nach diesem Kaufimpuls erneut Abgaben einsetzten, zeigt: Da ist ein Deckel drauf, der so leicht nicht zu überwinden sein wird. Und es könnte jederzeit die Befürchtung aufkommen, dass es mit den bislang zwei Prognose-Senkungen in diesem Jahr vielleicht nicht getan ist.
Auch, wenn die Aktie jetzt nahe an potenzielle Auffanglinien gerutscht ist, die halten könnten: Sie müssen es nicht, denn der Weg nach unten wäre für die Trader derzeit tendenziell der leichtere.
Quellenangaben:
Halbjahres-Finanzbericht 2023, 11.08.2023:
https://www.varta-ag.com/fileadmin/varta_ag/publications/financial_and_quarterly_reports/Halbjahresfinanzbericht_2023_DE.pdf
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