Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das US-amerikanische Kreditkartenunternehmen blickt bislang auf ein recht passables Börsenjahr zurück. Und so sehen auch im längerfristigen Chartbild sowohl die Mastercard als auch die Visa Aktie nach wie vor vielversprechend aus.
Der September brachte für Visa jedoch mittelfristig eine Trendwende. Die Bullen konnten die Serie von höheren Tiefs nicht mehr halten und somit ging das Papier in eine neutrale Verkaufsphase über. Von dieser konnten sich die Kurse bislang nur bedingt erholen. Zuletzt war an der 50-Tage-Linie Schluss mit lustig. Nun ist die Hoffnung groß, dass die gestern veröffentlichten Quartalsergebnisse zu einer Wende beitragen könnten.
Expertenmeinung: Das Unternehmen konnte die Gewinnaussichten von 2.23 USD je Aktie mit 2.33 USD doch deutlich schlagen. Somit blicken wir hier auf ein Gewinnwachstum auf Jahresbasis von immerhin +20.7% zurück. Auch der Umsatz ist beachtlich auf 8.61 Milliarden USD gestiegen und konnte somit die erwarteten 8.56 Milliarden USD ebenfalls schlagen.
Zudem kündigte der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 25 Milliarden USD an. Dies sollte den Kursen auch längerfristig etwas Rückenwind verleihen. Es bleibt abzuwarten, ob der nächste Schub das zuletzt gebildete Hoch bei 241.48 USD schlagen wird. Dies wäre die Grundvoraussetzung, um hier wieder etwas bullischer zu werden.
Aussicht: NEUTRAL
Visa Aktie: 24.10.2023, Kurs: 234.65 USD, Kürzel: V| Quelle: TWS
Quelle: EarningsWhispers – Quartalsergebisse von Visa, 24.10.2023 https://www.earningswhispers.com/epsdetails/V
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Visa übertrifft jedes Quartal die Erwartungen, es ist wirklich langweilig. Zeit für ein neues Allzeithoch?
Wir hatten in den vorherigen Analysen bereits mehrfach auf diesen Sachverhalt hingewiesen und daher sollten die „überraschend“ guten Zahlen keine Überraschung sein.
30 von 30
Der Kreditkarten-Gigant hat inzwischen mehr als zehn Quartale in Folge die Erwartungen übertroffen, wann man sie zuletzt verfehlt hat, daran erinnert sich wohl niemand mehr. Ich habe mich für sie durch die letzten 30 Quartale rückwärts gearbeitet. In einigen wenigen Fällen hat man die Prognosen nur erfüllt, aber verfehlt hat man sie in dieser Zeit nicht.
Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres kletterte das Transaktionsvolumen 10%, das länderübergreifende Transaktionsvolumen stieg sogar um 32%. Die Zahl der abgewickelten Zahlungen kletterte um 12%.
Der Gewinn lag mit 2,09 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,98 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,99 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,75 Mrd. USD ebenfalls deutlich.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11% und einem Gewinnsprung um 17%. Wie man an den Daten zum länderübergreifenden Transaktionsvolumen ablesen kann, profitiert Visa unter anderem von dem zunehmenden Reiseaufkommen.
Ausblick und Bewertung
Es ist wahrscheinlich, dass die Konsensschätzungen für das Ergebnis 2023 nach diesen neuen Informationen abermals revidiert werden müssen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Visa in diesem Jahr mehr verdienen wird als die bisher angenommenen 8,50 USD je Aktie.
Ohne Revisionen käme Visa auf eine forward P/E von 27,0. Das ist nicht wenig, mit Blick auf das anhaltend hohe Wachstum und die Qualität des Unternehmens vollkommen vertretbar. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.
Das realistische Renditepotenzial von Visa liegt demnach mindestens auf dem Niveau der zu erzielenden Gewinnsteigerungen. Aktuell geht man davon aus, dass das Ergebnis im laufenden wie auch den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 13-16% steigen wird.
Burgraben und Inflationsschutz
Was soll man über das Geschäftsmodell von Visa schreiben, was noch nicht bekannt ist?
Das Unternehmen ist mit einem Marktanteil von etwa 50% der klare Platzhirsch im Kreditkarten-Markt, auf dem zweiten Platz folgt Mastercard mit etwa 35%. Den Rest teilen sich American Express und Discover.
Wir haben es also mit einem Oligopol zu tun, obendrein hat das Geschäft einen Burggraben. Vielleicht fehlt mir die Kreativität, aber ich wüsste nicht mal, auf welche Art und Weise ein neuer Anbieter nennenswerte Marktanteile gewinnen könnte. Daher versucht es auch keiner.
Ferner ist das Geschäft faktisch inflationsgeschützt. Steigen die Preise, steigt das Transaktionsvolumen von Visa und da die Kostenbasis nur einen Teil der Umsätze ausmacht (sonst wäre man nicht profitabel), steigen die Margen dadurch eher, als dass sie unter Druck kämen.
Visa wächst mit nennenswertem Tempo, ist hochprofitabel, die operative Marge von über 60% grenzt an Raubrittertum und das Geschäft ist nicht kapitalintensiv. Daher kauft man gezwungenermaßen ständig eigene Aktien zurück, was zu erheblich positiven Kapitaleffekten führt.
Das ist ein Gesamtpaket wie man es nur selten findet und daher stehen die Chancen gut, dass Visa auch in Zukunft ein Outperformer bleiben wird.
Visa Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 230 – Kürzel: V | Quelle: TWS
Die Aktie ist übergeordnet klar bullisch. Kommt es jetzt zu einem Ausbruch über 236 USD, wäre der Weg in Richtung Allzeithoch bei 250 USD frei. Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 265 und 280 USD.
Antizyklische Anleger dürften darauf hoffen, dass es zuvor zu einem Rücksetzer in Richtung 217-220 oder sogar 210 USD kommt. Nennenswerte Rücksetzer sind aufgrund der starken geschäftlichen Entwicklungen wenig wahrscheinlich.
Bei Visa läuft es scheinbar immer gut, auch im letzten Quartal wieder. Woran liegt das, wie sieht die Prognose aus, sollte man jetzt einsteigen?
Omnipräsent, Oligopol, inflationsgeschützt
Visa kennt jeder und viele nutzen es. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kreditkarten, in den USA hat man in etwa einen Marktanteil von 50%, weitere 35% entfallen auf Mastercard, den Rest teilen sich American Express und Discover.
Durch das Netzwerk von Visa können Kunden bequem und sicher weltweit Zahlungen durchführen. Das gilt sowohl für die Verbraucherseite als auch für Händler/Unternehmen. Für diesen Service berechnet Visa eine entsprechende Gebühr.
Ferner bietet Visa eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen an, beispielsweise Kredite und Ratenzahlung.
Selbst wenn man sich zuvor noch nie mit Visa beschäftigt hat, könnte man an dieser Stelle bereits richtigerweise vermuten, dass das ein sehr einträgliches Geschäft ist. Denn Visa ist der klare Marktführer in einer Branche, die durch ein Oligopol geprägt ist.
Ferner ist das Geschäft nicht kapitalintensiv, gut skalierbar und hochprofitabel. Denn die Kosten für jeden neuen Kunden, egal ob Händler oder Verbraucher, tendieren gegen null. Das Netzwerk ist ohnehin vorhanden und verarbeitet täglich Millionen von Transaktionen. Kommen einige dazu, verursacht das kaum Kosten, spült aber Geld in die Kasse von Visa.
Viel mehr kann man sich nicht wünschen
In früheren Analysen sind wir auch darauf eingegangen, dass Visa ein inflationsgesichertes Geschäftsmodell hat. Steigen die Preise für Waren und Dienstleistungen, legen die Transaktionsvolumina entsprechend zu. Das führt dazu, dass die Margen von Visa tendenziell sogar noch weiter steigen.
Visa bringt also eine ganze Reihe von wünschenswerten Eigenschaften mit und genau aus diesem Grund ist die Aktie auch ein langfristiger Outperformer.
In den zurückliegenden zehn Jahren hat man den Umsatz von 11,78 auf 29,31 Mrd. USD gesteigert. Das Nettoergebnis legte leicht überproportional von 4,98 auf 14,96 Mrd. USD zu, da die operative Marge von 61,5% auf 64,2% gesteigert werden konnte.
Im selben Zeitraum hat man die Dividende von 0,33 auf 1,50 USD je Aktie erhöht und die Zahl der ausstehenden Papiere von 2,60 auf 2,13 Milliarden Stück massiv reduziert.
Dadurch befeuert legte der Gewinn von 1,90 auf 7,50 USD je Aktie zu.
Wer die Aktie in dieser Zeit gehalten hat, konnte eine annualisierte Rendite von über 18% einfahren.
Da geht noch viel mehr
Visa hat wieder die Erwartungen übertroffen. Eine große Überraschung sollte das aber nicht sein, denn das ist bei Visa fast immer der Fall. In den letzten zehn Quartalen hat man die Prognosen durchweg überboten und in den zehn Quartalen davor, dürfte es mehrheitlich nicht anders ausgesehen haben.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres legte die Zahl der Transaktionen um 10% zu, das Transaktionsvolumen um 7%. Der Umsatz kletterte um 12% auf 7,94 Mrd. USD, ohne negative Währungseffekte wären es 15%.
Der Konzerngewinn legte um 17% auf 4,6 Mrd. USD zu, das Ergebnis je Aktie um 21%.
Der Gewinn lag mit 2,18 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,00 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,94 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,70 Mrd. USD ebenfalls deutlich.
Ausblick und Bewertung
Nach den Worten des Finanzchefs erwartet man im laufenden Jahr eine Erholung der Transaktionen über Grenzen hinweg. Ferner erwartet man keine größeren Entlassungen und der US-Konsum sei weiterhin robust.
(„CFO: Expects to see cross border recovery throughout this year.“ „The US consumer has been very resilient in past year.“ „US consumers remarkably stable in spending for now.“ „Not expecting to undergo a round of layoffs.“)
Mit Blick auf diese Tatsachen drängt sich die Vermutung auf, dass die bisherigen Schätzungen für 2023 zu niedrig sind, denn bisher war man davon ausgegangen, dass Visa den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr „nur“ um 13% steigern kann.
Der einzige Haken an Visa ist, dass die Aktie notorisch hoch bewertet ist, denn die Qualitäten des Unternehmens springen einem förmlich ins Gesicht.
Aktuell kommt Visa auf eine forward P/E von 27,4. Zumindest gilt das unter der Annahme, dass die Schätzungen nicht erhöht werden müssen und Visa sie nicht trotzdem wieder übertrifft. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.
Größere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen, ohne eine erneute Marktschwäche sind nennenswert sinkende Kurse aber eher unwahrscheinlich.
Chart vom 30.01.2023 – Kurs: 229,23 Kürzel: V – Wochenkerzen
Visa ist übergeordnet klar bullisch und hat die korrektiven Abwärtstrends überwunden. Mit dem Ausbruch über 217 USD wurde ein Kaufsignal mit einem ersten Kursziel bei 232 USD ausgelöst. Darüber wäre der Weg in Richtung 250 USD frei.
Kommt es zuvor nochmal zu einem Rücksetzer zum Ausbruchsniveau nahe 217 USD, wäre das Chance-Risiko-Profil sowohl für einen Trade als auch ein Investment gut.
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