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Bei Visa läuft es scheinbar immer gut, auch im letzten Quartal wieder. Woran liegt das, wie sieht die Prognose aus, sollte man jetzt einsteigen?
Omnipräsent, Oligopol, inflationsgeschützt
Visa kennt jeder und viele nutzen es. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kreditkarten, in den USA hat man in etwa einen Marktanteil von 50%, weitere 35% entfallen auf Mastercard, den Rest teilen sich American Express und Discover.
Durch das Netzwerk von Visa können Kunden bequem und sicher weltweit Zahlungen durchführen. Das gilt sowohl für die Verbraucherseite als auch für Händler/Unternehmen.
Für diesen Service berechnet Visa eine entsprechende Gebühr.
Ferner bietet Visa eine Vielzahl von Finanzdienstleistungen an, beispielsweise Kredite und Ratenzahlung.
Selbst wenn man sich zuvor noch nie mit Visa beschäftigt hat, könnte man an dieser Stelle bereits richtigerweise vermuten, dass das ein sehr einträgliches Geschäft ist.
Denn Visa ist der klare Marktführer in einer Branche, die durch ein Oligopol geprägt ist.
Ferner ist das Geschäft nicht kapitalintensiv, gut skalierbar und hochprofitabel. Denn die Kosten für jeden neuen Kunden, egal ob Händler oder Verbraucher, tendieren gegen null.
Das Netzwerk ist ohnehin vorhanden und verarbeitet täglich Millionen von Transaktionen. Kommen einige dazu, verursacht das kaum Kosten, spült aber Geld in die Kasse von Visa.
Viel mehr kann man sich nicht wünschen
In früheren Analysen sind wir auch darauf eingegangen, dass Visa ein inflationsgesichertes Geschäftsmodell hat.
Steigen die Preise für Waren und Dienstleistungen, legen die Transaktionsvolumina entsprechend zu.
Das führt dazu, dass die Margen von Visa tendenziell sogar noch weiter steigen.
Visa bringt also eine ganze Reihe von wünschenswerten Eigenschaften mit und genau aus diesem Grund ist die Aktie auch ein langfristiger Outperformer.
In den zurückliegenden zehn Jahren hat man den Umsatz von 11,78 auf 29,31 Mrd. USD gesteigert.
Das Nettoergebnis legte leicht überproportional von 4,98 auf 14,96 Mrd. USD zu, da die operative Marge von 61,5% auf 64,2% gesteigert werden konnte.
Im selben Zeitraum hat man die Dividende von 0,33 auf 1,50 USD je Aktie erhöht und die Zahl der ausstehenden Papiere von 2,60 auf 2,13 Milliarden Stück massiv reduziert.
Dadurch befeuert legte der Gewinn von 1,90 auf 7,50 USD je Aktie zu.
Wer die Aktie in dieser Zeit gehalten hat, konnte eine annualisierte Rendite von über 18% einfahren.
Da geht noch viel mehr
Visa hat wieder die Erwartungen übertroffen. Eine große Überraschung sollte das aber nicht sein, denn das ist bei Visa fast immer der Fall. In den letzten zehn Quartalen hat man die Prognosen durchweg überboten und in den zehn Quartalen davor, dürfte es mehrheitlich nicht anders ausgesehen haben.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres legte die Zahl der Transaktionen um 10% zu, das Transaktionsvolumen um 7%.
Der Umsatz kletterte um 12% auf 7,94 Mrd. USD, ohne negative Währungseffekte wären es 15%.
Der Konzerngewinn legte um 17% auf 4,6 Mrd. USD zu, das Ergebnis je Aktie um 21%.
Der Gewinn lag mit 2,18 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,00 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,94 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,70 Mrd. USD ebenfalls deutlich.
Ausblick und Bewertung
Nach den Worten des Finanzchefs erwartet man im laufenden Jahr eine Erholung der Transaktionen über Grenzen hinweg. Ferner erwartet man keine größeren Entlassungen und der US-Konsum sei weiterhin robust.
(„CFO: Expects to see cross border recovery throughout this year.“
„The US consumer has been very resilient in past year.“
„US consumers remarkably stable in spending for now.“
„Not expecting to undergo a round of layoffs.“)
Mit Blick auf diese Tatsachen drängt sich die Vermutung auf, dass die bisherigen Schätzungen für 2023 zu niedrig sind, denn bisher war man davon ausgegangen, dass Visa den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr „nur“ um 13% steigern kann.
Der einzige Haken an Visa ist, dass die Aktie notorisch hoch bewertet ist, denn die Qualitäten des Unternehmens springen einem förmlich ins Gesicht.
Aktuell kommt Visa auf eine forward P/E von 27,4. Zumindest gilt das unter der Annahme, dass die Schätzungen nicht erhöht werden müssen und Visa sie nicht trotzdem wieder übertrifft.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.
Größere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen, ohne eine erneute Marktschwäche sind nennenswert sinkende Kurse aber eher unwahrscheinlich.

Visa ist übergeordnet klar bullisch und hat die korrektiven Abwärtstrends überwunden. Mit dem Ausbruch über 217 USD wurde ein Kaufsignal mit einem ersten Kursziel bei 232 USD ausgelöst. Darüber wäre der Weg in Richtung 250 USD frei.
Kommt es zuvor nochmal zu einem Rücksetzer zum Ausbruchsniveau nahe 217 USD, wäre das Chance-Risiko-Profil sowohl für einen Trade als auch ein Investment gut.
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