Dafür, dass der übliche „Vorlagen-Lieferant“ Nasdaq 100 aktuell erheblichem Abgabedruck ausgesetzt ist, hält sich sein „kleiner Bruder“ TecDAX beeindruckend wacker. Aber das kann ja auch auf Dauer nicht gutgehen, irgendwann bricht der Damm … oder nicht?
Ich würde mit Blick auf die Schleusen, die sich da momentan an der Nasdaq geöffnet haben, zwar nicht allzu viel darauf wetten, dass sich der TecDAX einigermaßen wird halten können. Aber so ganz ausgeschlossen ist das auch wieder nicht. Und das aus zwei Gründen.
Zum einen korrigiert der Nasdaq 100 gerade eine überzogene Rallye, die der TecDAX aber nicht mitgemacht hatte. Gerechnet vom Zwischentief im April war der Nasdaq 100 in der Spitze um sagenhafte 21 Prozent höher gelaufen, der TecDAX jedoch blieb am bisherigen, im März markierten Jahreshoch hängen und lief danach seitwärts. Hier gibt es also aus chart- und markttechnischer Sicht nichts, das zwingend einer erheblichen Korrektur bedürfte.
Zum anderen besteht der TecDAX nicht aus vergleichbar übergewichteten Publikumslieblingen wie der Nasdaq 100, die dort diesen überhitzten Zustand erst hervorgerufen hatten. Hier findet sich viel Software, Telekommunikation, ein wenig Medizin- und Biotech und Halbleiter. Das ist eine weit weniger explosive Mischung als im Nasdaq 100.
Es wäre also nicht unmöglich, dass der TecDAX auch dann noch eher gemütlich daherkommt, wenn der Nasdaq 100 seinen Abstieg im aktuellen Tempo noch eine Zeitlang fortsetzt. Aber wie gesagt, allzu viel wetten würde ich darauf dann doch nicht, denn:
Expertenmeinung: Dass der TecDAX bislang in dieser das bisherige Jahr dominierenden Seitwärtsbewegung verbleibt, liegt auch daran, dass Schwergewicht SAP mit seinen Zahlen überzeugen konnte, dass ATOSS Software und SÜSS Microtec ebenfalls die Erwartungen übertrafen. Diese Aktien halten den TecDAX stabil, kombiniert mit der „Abteilung Telekommunikation“, die sich derzeit wenig bewegt.
Der Haken dabei könnte aber sein, dass diese vorgenannten Titel mit ihren positiven Reaktionen auf gute Ergebnisse bzw. Vorab-Zahlen ihre Käufe bereits gesehen haben. Da wird ja nicht Tage und Wochen auf solche Zahlen hin weiter gekauft. Und wenn dem TecDAX die Käufer ausgehen, kann das bisherige, einigermaßen stützende Gleichgewicht von eben auf gleich dahin sein.
Daher ist diese aktuelle, relative Stabilität trotz aller Argumente, die sie unterfüttern, eine fragile. Wenn der Index die momentan im Feuer stehende, im Chart auf Tagesbasis dick blau hervorgehobene 200-Tage-Linie brechen sollte, die bereits seit April als wichtiger Support dominant hervorsticht, muss man eben doch damit rechnen, dass der TecDAX die untere Zone der Seitwärtsrange bei 3.175 zu 3.187 Punkten angeht. Und wenn es in Übersee noch stürmischer werden sollte, auch bricht. Diese aktuelle, relative Stabilität als Argument anzusehen, hier auf der Long-Seite aktiv zu werden, wäre daher ziemlich riskant.
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