Ceconomy Aktie Prognose Ceconomy: Das Problem heißt „Szenario 2“

News: Aktuelle Analyse der Ceconomy Aktie

von |
In diesem Artikel

Ceconomy
ISIN: DE0007257503
|
Ticker: CEC --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Ceconomy Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Man hätte die Quartalsergebnisse von Ceconomy auch positiver sehen können als die -8,83 Prozent, mit der die Aktie die Zahlen quittierte, dies andeuten. Immerhin lag der Umsatz höher als ein Jahr zuvor, das Minus im EBIT war geringer. Aber der Ausblick verunsicherte. Wieso?

Ceconomy, das Unternehmen, welches die Elektronikmarkt-Ketten Saturn und Media Markt betreibt, legte am Montag nicht nur die Quartals-, sondern auch die Halbjahresbilanz vor, denn hier endet das Geschäftsjahr immer am 30. September. Zwar lag der Umsatz im gesamten Halbjahr immerhin 4,2 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums. Aber das um Sonderfaktoren bereinigte EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) fiel um 4,1 Prozent, das Nettoergebnis sogar um 21,4 Prozent.

LYNX Premium
Exklusiv für Börsenblick-Leser

Um den Artikel vollständig lesen zu können, müssen Sie Abonnent unseres Newsletters LYNX Börsenblick sein.
Noch kein Abonnent? Melden Sie sich jetzt kostenfrei mit Ihrer E-Mail-Adresse an.
Sie erhalten den Freischaltungslink sofort per E-Mail!
Wenn Sie schon Abonnent sind, geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse ein.

Loading...

Dass es alleine im zweiten Quartal besser lief als im Vorjahr, ist zwar richtig, wenn man sich nur das bereinigte EBIT ansieht. Aber netto war auch dieses abgelaufene, jüngste Quartal mit -47 Millionen nach -21 Millionen im Vorjahresquartal kein gutes.

Aber das dürfte nicht einmal das Problem gewesen sein. Was die Akteure verunsichert haben dürfte, war, dass Ceconomy einen zweigeteilten Ausblick für das Gesamt-Geschäftsjahr 2022/2023 lieferte. Für das sogenannte „Szenario 1“ unterstellt man dabei eine Stabilisierung der Konjunktur auf aktuellem Level und eine maximal geringe Verschlechterung des Umfelds im Markt der Consumer Electronics. In diesem Fall erwartet das Unternehmen einen leichten Umsatzanstieg und eine deutliche Steigerung des bereinigten EBIT gegenüber den 208 Millionen des Geschäftsjahres 2021/2022. Aber es gibt eben noch das „Szenario 2“.

Beim „Szenario 2“ wird eine deutliche, wenngleich heute so noch nicht absehbare Verschlechterung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds unterstellt. In diesem Fall müsste man mit einem deutlichen Rückgang bei Umsatz und bereinigtem EBIT rechnen. Das klingt düster. Aber da stellt sich folgende Frage:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Ceconomy Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Wenn jedes Unternehmen beim Ausblick auch ein „Worst Case“-Szenario berücksichtigen würde, dann würde auch jedes Unternehmen dabei einen weit schlechteren Ausblick als den ansonsten geltenden avisieren. Warum also die Aufregung, man könnte ja eher festhalten, dass man bei Ceconomy nur besonders sorgsam auch mögliche Probleme ansprechen will.

Das könnte man so sehen. Aber dieses relativ deutliche Minus deutet an, dass auch, wenn das Unternehmen „Szenario 2“ aktuell für das weniger wahrscheinliche hält, man womöglich doch fürchtet, dass es so kommt. Eine Unterstellung, die zwar nicht belegbar ist. Aber in einem so schwierigen Umfeld könnten manche Anleger sehr wohl so denken.

Allerdings hat das die Aktie noch nicht in eine charttechnische Bredouille gebracht, denn dieses Papier ist immens volatil, so dass diese -8,83 Prozent keine absolute Ausnahmeerscheinung sind. Zudem lag der Kurs am Tagestief sogar bei -14,6 Prozent, am Tief wurde also gekauft. Und das wiederum führte dazu, dass die mittelfristige Aufwärtstrendlinie auf Abstand blieb, die derzeit bei 2,19 Euro verläuft. Und:

Wirklich bärisch würde die Ceconomy-Aktie ohnehin erst, wenn das letzte, markantere Zwischentief nebst der aktuell dort verlaufenden 200-Tage-Linie mit Schlusskursen unter 2,00 Euro gebrochen würden. Solange das nicht der Fall ist, besteht die Chance, dass die Akteure diese Erwähnung eines „Szenario 2“ verdauen, nicht zuletzt, weil klar wird: Solche Szenarien könnte jedes Unternehmen in den Ausblick setzen, wenn man die Akteure auf alles vorbereiten will. Was aber eben nicht heißt, dass es auch so kommen muss.

Ceconomy Aktie: Chart vom 12.05.2023, Kurs: 2,376 Euro, Kürzel: CEC | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Ceconomy Aktie: Chart vom 12.05.2023, Kurs: 2,376 Euro, Kürzel: CEC | Quelle: TWS

Quellenangaben: Halbjahresbericht Geschäftsjahr 2022/2023, 15.05.2023: https://www.ceconomy.de/media/ceconomy_halbjahresfinanzbericht_q2_h1_2022_23.pdf

Analystenerwartungen Bilanzdaten: https://www.ceconomy.de/media/vara_consensus_results_on_ceconomy_as_of_2023-04-26.xlsx

Aktien verleihen und Rendite steigern

Steigern Sie die Rendite Ihres Depots, indem Sie Ihre Aktien verleihen und dafür Zinsen erhalten. Nutzen Sie das Aktienrendite-Optimierungs­programm über LYNX. Jetzt informieren: Aktien verleihen

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Ceconomy Aktie

Ceconomy, Betreiber der Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn, hatte für das am 1. Oktober begonnene Geschäftsjahr 2022/2023 eine deutliche Ergebnisverbesserung avisiert. Doch dann kam eine Meldung zum Onlinehandel, die das infrage stellt – die Aktie brach ein.

Ein Minus von 18,04 Prozent, das ist sogar für eine ohnehin schon sehr volatile Aktie wie Ceconomy ungewöhnlich. Aber nachvollziehbar war es schon, dass viele Anleger die Aktie am Mittwoch fallen ließen wie eine heiße Kartoffel. Denn die jüngsten Zahlen zum deutschen Einzelhandel waren schon nicht gut. Aber man hätte hoffen können, dass zumindest der bei Media Markt und Saturn hoch gewichtete Onlinehandel gut läuft, immerhin wurde in den vergangenen Monaten am Aktienmarkt die Karte gespielt, dass weder Inflation noch höhere Zinsen die Verbraucher vom Einkauf abhalten. Aber es läuft offenbar ganz anders:

Der E-Commerce-Verband bevh meldete am Mittwochmorgen, dass der Umsatz des deutschen Online-Handels im ersten Quartal ganze 15 Prozent unter dem des Vorjahresquartals lag. Zwar gab es im ersten Quartal 2022 noch Bremseffekte durch Corona-Einschränkungen, aber das alleine erklärt das drastische Minus nicht. Vor allem bei Schuhen, Bekleidung, Schmuck, Uhren und, für Ceconomy entscheidend, bei Computern und Elektronikartikeln sei es schlecht gelaufen, so der Verband.

Hätte die Aktie bis dahin einen Risikoabschlag gehabt, wäre es wohl am Mittwoch deutlich glimpflicher ausgegangen. Aber das Gegenteil war der Fall.

Expertenmeinung: Im Schnitt sahen die Analysten für Ceconomy bislang ein Kursziel von 1,67 Euro. Die Aktie hatte sich also weit über die Zielzone der Experten hinaus nach abgesetzt. Das basierte zweifellos auf dem im Dezember im Zuge der 2021/2022er-Gesamtjahresergebnisse ausgegebenen Ziel des Unternehmens, im Geschäftsjahr 2022/2023 ein leichtes Plus beim Umsatz, aber ein deutliches Plus beim Gewinn zu erreichen. Und dieses Ziel wurde Mitte Februar, als man die Ergebnisse des ersten Geschäftsjahresquartals 2022/2023 (i.e. des vierten Kalenderquartals 2022) vorlegte, bestätigt. Jetzt jedoch sieht die Sache eben anders aus.

Wenn die Verbraucher nicht durchstarten, wird es mit einem nennenswerten Anstieg des Gewinns pro Aktie nichts werden. Und selbst die bis dahin noch relativ optimistischen Analysten bei Alsterresearch änderten daraufhin ihre Einschätzung von „Halten“ auf „Verkaufen“ unter Beibehaltung des Kursziels von 2,10 Euro. Aber wie gesagt: Der Schnitt der Analysten sieht die Aktie deutlich tiefer. Und sollte es nach diesem Abverkauf zur Wochenmitte zu Anschlussverkäufen kommen, würde das auch aus charttechnischer Sicht immer wahrscheinlicher, denn:

Die Aktie durchbrach ungebremst die mittelfristigen Aufwärtstrendlinien, der Selloff stoppte aber knapp über der aktuell bei 1,98 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie. Sollte diese Linie indes fallen, wäre das nächste charttechnische Kursziel das Dezember-Verlaufstief bei 1,65 Euro … was auch mit der Durchschnitts-Erwartung der Analysten korrespondieren würde. Und sollte Ceconomy zum jetzt beendeten, zweiten Geschäftsjahresquartal Negatives zu berichten haben (die Ergebnisse stehen für den 15. Mai im Terminkalender), wäre nicht einmal ein Test des 2022er-Jahrtestiefs bei 1,10 Euro ausgeschlossen.

Ceconomy Aktie: Chart vom 05.04.2023, Kurs: 2,036 Euro, Kürzel: CEC1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX