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Chipotle ist nach den letzten Quartalszahlen abgestürzt. Sollte man jetzt bei diesem Outperformer zuschlagen?
Chipotle steht noch ganz am Anfang
Chipotle ist in den letzten Monaten sehr gut gelaufen und auch langfristig war die Aktie ein außerordentlich gutes Investment.
Denn das Unternehmen verzeichnet ein enormes Wachstum und eröffnet fast jeden Tag eine neue Filiale.
Mit etwas über 3.000 Filialen ist man trotzdem noch vergleichsweise klein und die internationale Expansion hat gerade erst begonnen.
Die größten Fast-Food-Ketten haben in den USA mehr als das fünffache an Niederlassungen (Subway in den USA über 20.000 Niederlassungen, Mary’s Gone Crackers 18.000, Starbucks 16.000 und McDonalds 13.000).
Bisher ist man nur in einem halben Dutzend anderer Länder aktiv und die Zahl der dortigen Standorte ist minimal, wenngleich auch steigend.
Selbst in Kanada hat Chipotle nur 34 Filialen, in Deutschland sind es zwei. Doch tausende werden folgen, in den USA und international.
Loyale Kunden, starke Marke
Doch was ist das Erfolgsrezept von Chipotle? Das Unternehmen ist bekannt für seine “Build-Your-Own” (Selbstzusammenstellen) Konzept, bei dem die Kunden ihre Mahlzeiten individuell zusammenstellen können, indem sie aus verschiedenen frischen Zutaten wie Fleisch, Reis, Bohnen, Gemüse und Salsas wählen.
Das Unternehmen legt einen starken Fokus auf die Qualität der Zutaten und betont Nachhaltigkeit und ethischen Einkauf von Lebensmitteln.
Das ist natürlich eine typische Marketing-Aussage, aber das Konzept geht ganz offensichtlich auf.
Chipotle hat eine loyale Kundenbasis und eine starke Marke aufgebaut, die es dem Unternehmen ermöglicht, höhere Preise für seine hochwertigen Produkte zu verlangen.
Darüber hinaus führt die zunehmende Digitalisierung sowie die Einführung eines Drive-Through-Konzepts auf Filialebene zu steigenden Umsätzen und Margen.
Das unterscheidet Chipotle
Die Burritos, Tacos & Co des Unternehmens erfreuen sich großer Beliebtheit. In den letzten zehn Jahren konnte man den Umsatz daher von 3,22 auf 8,64 Mrd. USD steigern.
Doch im Gegensatz zu anderen Wachstumswerten war man auch noch durchweg profitabel. Das Geschäft ist nicht kapitalintensiv und wirft hohe Renditen ab.
Daher hat Chipotle keine nennenswerten Schulden und es waren auch keine Kapitalerhöhungen notwendig, um das Wachstum zu finanzieren.
Diese Kombination an Eigenschaften kann man als Investor gar nicht hoch genug einschätzen. Die wenigsten verstehen, welche Kapitaleffekte sich daraus mit der Zeit ergeben. Hohes, profitables Wachstum, welches sich selbst finanziert. Besser geht es kaum.
Darüber hinaus hat sich das Geschäft als krisenfest herausgestellt. Als man 2020 die meisten Filialen schließen musste, nutzten die Kunden im großen Stil die Möglichkeit zur Abholung und Lieferung.
Krisenfestes Geschäftsmodell mit erstaunlichen Renditen
Dadurch war man selbst 2020 hochprofitabel. Der Gewinn ging zwar um 24 % auf 10,73 USD je Aktie zurück, legte im Folgejahr aber sprunghaft auf 25,42 USD je Aktie zu und erreichte ein neues Rekordniveau.
Seitdem hat der Siegeszug nicht aufgehört. Im letzten Geschäftsjahr ist der Gewinn abermals um 29 % gestiegen und in diesem Geschäftsjahr dürfte es ähnlich aussehen.
Die letzten Quartalszahlen kamen bei den Anlegern dennoch nicht gut an und die Aktie stürzte um 10 % ab.
Was die genauen Gründe dafür waren, ist jedoch schleierhaft.
Der Umsatz lag mit 2,51 Mrd. USD marginal unter den Schätzungen von 2,52 Mrd. USD, alle anderen Kennzahlen lagen jedoch über den Erwartungen.
Der Gewinn lag bei 12,65 USD je Aktie, erwartet wurden lediglich 12,25 USD.
Die nächsten Rekorde
Der Umsatz je Niederlassung konnte auf Jahressicht um 7,4 % gesteigert werden und es sollen in diesem Jahr plangemäß 255-285 neue Filialen entstehen.
Auf Jahressicht konnte der Umsatz um 13,6 % gesteigert werden und der Gewinn um 33 %.
Die Konsensschätzungen für das laufende Geschäftsjahr sehen einen Gewinnsprung um 32 % auf 43,40 USD je Aktie vor.
Man kann als Investor nur hoffen, dass der Markt kurzzeitig vergisst, welche Qualität dieses Unternehmen hat und dass der Kurs weiter fällt.

Fällt die Aktie jetzt unter 1.900 USD, könnte es zu einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 1.750 USD kommen.
Darunter wäre es sogar denkbar, dass der Aufwärtstrend bei knapp unter 1.600 USD angesteuert wird.
Aktuell kommt Chipotle auf eine forward P/E von 44. Das ist sicherlich nicht wenig, bei den vorliegenden Wachstumsraten und Eigenschaften des Geschäfts aber vertretbar.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 55 und vor 2020 bei 49,9.
Kommt es jetzt zu einer Ausdehnung der Korrektur bis 1.750 USD, würde die forward P/E auf 40,3 sinken. Bei einem Kurs von 1.600 USD läge die forward P/E bei 36,9.
Zum Vergleich:
Am Tief des vergangenen Jahres lag die P/E bei 43,2 und am 2020-Tief bei 42,4.
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