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Die Commerzbank meldete am Mittwoch Gewinne für das erste Quartal, die nicht nur weit über denen des Vorjahreszeitraums lagen, sondern auch weit über den Analystenschätzungen. Trotzdem ging die Aktie in die Knie – aber noch halten die entscheidenden Supportmarken.
Der Umsatz lag in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mit 2,67 Milliarden Euro zwar leicht unter dem des ersten Quartals 2022, als 2,79 Milliarden erreicht wurden. Aber die Experten hatten im Schnitt mit diesem leichten Minus gerechnet. Das war also kein Argument dafür, dass die Commerzbank-Aktie nach Vorlage der Quartalsbilanz fiel, zeitweise sogar erheblich. Und für den Gewinn galt das erst recht. Denn der kam netto mit 580 Millionen Euro herein. Knapp 95 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum und weit über der Konsens-Prognose der Analysten, die bei 481 Millionen lag.
Man könnte vielleicht daran herummäkeln, dass das Geldhaus trotzdem die 2023er-Gesamtjahresprognose nicht anhob. Aber die war ja hinreichend vage, um auch eine Verbesserung der Ertragslage abzudecken, denn die Aussage, man erwarte ein Konzernergebnis „deutlich“ über dem Vorjahr, ist ja nach Belieben dehnbar. Die Ergebnisse waren also tadellos, Hinweise, dass sich das bald zum Negativen ändert, fanden sich nicht, warum also kam die Aktie so unter Druck?
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Expertenmeinung: Wäre sie im Vorfeld immens gestiegen, hätte man trotz der guten Ergebnisse konstatieren können, dass zu viele zu viel erwartet hatten und jetzt umgehend die Gewinne mitnehmen, solange sie noch da sind. Aber Sie sehen im Chart: Von einer Vorkauf-Rallye und Gewinnen, die man da hätte mitnehmen können, ist nichts zu sehen.
Rational gesehen waren die Abgaben also nicht unterfüttert, zumal die Kursziele derjenigen Analysten, die am Mittwoch unmittelbar auf die Ergebnisse reagierten, zwischen 12 und 16 Euro lagen, allesamt also weit bis sehr weit über dem derzeitigen Aktienkurs. Aber es geht eben nicht immer rational zu am Markt, zumal da auch ganz kurzfristige Interessen in Bezug auf die morgen anstehende Abrechnung an der Terminbörse eine Rolle gespielt haben könnten. Und neben den de facto guten Zahlen und der positiven Resonanz der Experten spricht auch noch die Charttechnik dagegen, hier an der Börse aktuell ins Bären-Lager überzulaufen.

Denn trotz dieses gestrigen Minus läuft die Commerzbank-Aktie weiter in einem Aufwärtstrend und über der knapp darunter, bei 8,84 Euro, verlaufenden 200-Tage-Linie. Letztere hatte die Bären schon im März zweimal erfolgreich ausgebremst. Damit kommt es auf diese Linie sowie auf das „Banken-Panik-Tief“ vom März bei 8,31 Euro an. Erst, wenn diese beiden Supportmarken fallen sollten, wäre die Sache für das Bullen-Lager verloren. Und insgesamt betrachtet wäre das, aus heutiger Sicht, der weniger wahrscheinliche Weg für die Aktie.
Quellen
Analystenschätzungen: https://investor-relations.commerzbank.com/de/analystenschaetzungen/
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/commerzbank
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