Hannover Rueck Aktie Prognose Hannover Rück: Ist das womöglich eine „Ausweich-Aktie“?

News: Aktuelle Analyse der Hannover Rueck Aktie

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Hannover Rueck
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Zur Hannover Rueck Aktie
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Vielen mag es gar nicht aufgefallen sein, aber die Hannover Rück-Aktie hat gestern ein Rekordhoch markiert. Doch was steckt hinter dieser Hausse? Sind die Perspektiven hier so stark, dass die Aktie immer noch ein Kauf ist … oder treibt etwas anderes den Kurs?

Grundsätzlich bewegt sich die Aktie des Rückversicherers aus eigener Kraft aufwärts. Das Ergebnis des ersten Quartals war zwar nicht gerade grandios. Aber die Hannover Rück hielt im Zuge der Bilanzvorlage am 11. Mai an ihrem Ziel fest, 2023 einen Nettogewinn von mindestens 1,7 Milliarden Euro zu erreichen. 2022 hatten da unter dem Strich 1,41 Milliarden gestanden, das wäre also ein Gewinnanstieg von 20 Prozent. Mindestens. Daraus würde sich momentan ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um die 13,6 ergeben. Angesichts einer Spanne des KGV zwischen 8 und 18 über die vergangenen zehn Jahre läge das zwar eher am oberen Ende, aber zu teuer wäre die Aktie noch nicht.

Was die Meinungen der Analysten angeht, sind die indes ein wenig gespalten. Die Spanne der Kursziele reicht von 145 bis 240 Euro, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 196 Euro. Die Lager der Experten, die die Aktie zum Kauf empfehlen und die sie nur mit „Halten“ einstufen, sind in etwa gleich groß. Das deutet nicht gerade an, dass jetzt, da die Aktie dieses durchschnittliche Kursziel überboten hat, noch viel Luft nach vorhanden wäre. Oder doch?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Hannover Rueck Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das hängt davon ab, ob die Hannover Rück-Aktie wirklich vor allem wegen der erwarteten Steigerung des Unternehmensgewinns, der noch akzeptablen Bewertung und der zugleich soliden Dividendenrendite neue Hochs erreicht hat … oder ob sie womöglich auch eine Rolle als „Ausweich-Aktie“ hat. Wäre es so, könnte das den Kurs kurzfristig weiter ziehen, mittelfristig indes negativ wirken. Was ist eine „Ausweich-Aktie“?

Wenn Marktteilnehmer erkennen, dass bestimmte Trends einzelner Branchen ausgereizt sind und/oder die Gemengelage am Gesamtmarkt kritischer wird, sie ihr Kapital aber nicht aus dem Markt abziehen wollen, schichten sie gerne in Aktien um, die man als besonders robust und sogar als defensiv ansehen könnte. Ein Rückversicherer wie die Hannover Rück passt in diese Kategorie. Und in den vergangenen Tagen konnte man beobachten, dass auch andere Aktien zulegten, in die man in Phasen ausweicht, in denen das Eis insgesamt dünner wird, beispielsweise die Deutsche Börse-Aktie, die Telekom-Aktie oder die Allianz. Die Frage ist, ob das negativ zu sehen wäre.

Hannover Rück Aktie: Chart vom 01.06.2023, Kurs: 205,40 Euro, Kürzel: HNR1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Hannover Rück Aktie: Chart vom 01.06.2023, Kurs: 205,40 Euro, Kürzel: HNR1 | Quelle: TWS

Kurzfristig nicht, vor allem, wenn das Gesamtumfeld wacklig bleibt und zugleich frisches Kapital in den Markt drängt. Eine Aktie, die sich als „robust“ präsentiert und dann auch noch alte Hochs wie im Fall der Hannover Rück den Bereich um 193 Euro überwindet, können da erst einmal weiteres Kapital anziehen. Nur besteht mittelfristig dadurch eben das Risiko, dass die Aktie von der Bewertung her zu teuer wird und deutlicher korrigiert. Das könnte auch jetzt schon jederzeit passieren, aber solange die Hannover Rück nicht unter 193 Euro zurück kommt, bleibt sie bullisch und Long-Positionen daher grundsätzlich zumindest haltenswert.

Quellenangaben:
Bilanz des 1. Quartals 2023, 11.05.2023: https://www.hannover-rueck.de/1958346/quartalsmitteilung-zum-31-marz-2023.pdf
Aktuelle Analysten-Schätzungen: https://www.finanzen.net/schaetzungen/hannover_rueck

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Vorherige Analysen der Hannover Rueck Aktie

Am Dienstagabend hatte die Hannover Rück das vorläufige Ergebnis für das Jahr 2022 nebst Ausblick auf 2023 vorgelegt. Ein herbes Minus von fünf Prozent am Mittwoch macht deutlich, dass da einige unzufrieden waren. Aber dass daraus eine Abwärtswende wird, ist eher fraglich.

Hätte es vielleicht ein wenig mehr sein dürfen? Sicher, positive Überraschungen erhofft man sich als Anleger immer. Aber letztlich lieferte der Rückversicherer nur ab, was im Vorfeld avisiert wurde. Ein währungsbereinigtes Umsatzplus und ein Gewinnanstieg von jeweils um die 15 Prozent waren das, was man prognostiziert hatte … und genau das bekamen die Akteure auch im Rahmen dieser Vorab-Ergebnisse. Eigentlich kein Grund, um auszusteigen. Lag es also am Ausblick?

Da avisiert die Hannover Rück ein Wachstum, das mindestens fünf Prozent betragen soll, beim Gewinn will man mindestens 1,7 Milliarden erreichen. Das klingt tadellos, das würde einen Gewinnzuwachs von mindestens 20 Prozent bedeuten … eigentlich. „Eigentlich“ deswegen, weil das Unternehmen ab diesem Jahr nach einem neuen System namens IFRS 17 bilanzieren muss und man nicht so wirklich abschätzen kann, in wie weit das die Berechnung des Gewinns beeinflusst. Aber auch, wenn es auf vergleichbarer Bilanzierungsebene weniger würden: Wäre das eine Basis, um auch auf mittelfristiger Ebene den Daumen über der Aktie zu senken?

Expertenmeinung: Kurzfristig könnte das gestrige Minus, durch das eine Anfang Dezember begonnene Toppbildung vollendet wurde, durchaus weitere Abgaben nach sich ziehen. Aber rein von der fundamentalen Ausgangslage her müsste eine solche Abwärtsbewegung nicht allzu weit führen, um die Aktie für Käufer wieder interessant zu machen.

Angenommen, es gelänge ein Gewinnplus um die 20 Prozent im Jahr 2023, käme die Aktie auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 12,6. Das ist zwar für Rückversicherer nicht billig, aber auch nicht gerade überbewertet. Dazu gesellt sich eine in Relation zum Gesamtmarkt regelmäßig überdurchschnittliche Dividendenrendite und vor allem der Umstand, dass ein Rückversicherer in einem Umfeld, das eher rezessiv ist, zugleich aber steigende Renditen am Kapitalmarkt ausweist, durchaus zu den eher „sicheren Häfen“ zu rechnen wäre.

Daher wäre es zwar allemal denkbar, dass dieses vollendete Topp den Kurs bis hinunter in die nächste charttechnische Auffangzone trägt, die Käufer dort aber zurückkommen, zumal es sich da um eine recht robuste Zone von mittelfristiger Bedeutung handelt, die als „Fallschirm“ funktionieren kann:

Es geht um den Bereich zwischen 158 und 166 Euro, zusammengesetzt aus dem markanten Zwischenhoch des Monats September, der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie, die diese Zone nach unten abschließt. Hier ggf. die Hand aufzuhalten wäre, zumal die Aktie dann von der Bewertung her noch ein wenig günstiger wäre, allemal eine Überlegung wert.

Hannover Rück: Chart vom 01.02.2023, Kurs 176,85 Euro, Kürzel HNR1 | Online Broker LYNX