Jungheinrich Aktie Prognose Jungheinrich: Gelingt den Bullen der Konter?

News: Aktuelle Analyse der Jungheinrich Aktie

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Jungheinrich
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So schwierig das Umfeld derzeit ist, bei einigen Unternehmen läuft es weiterhin hervorragend. Eines davon ist der Gabelstapler- und Lagertechnik-Spezialist Jungheinrich. Zwar fanden sich einige Haare in der Suppe der jüngsten Bilanz, aber die Bullen setzen gerade zum Konter an.

Jungheinrich steuert 2023 auf einen Rekordgewinn pro Aktie zu. Aber obwohl der Kurs im Vorfeld der am 10. August präsentierten Halbjahreszahlen noch ein Stück unter dem im Februar erzielten Jahreshoch von 37,22 Euro notierte, reagierte die Aktie auf das Zahlenwerk mit herben Verlusten. Die Abgaben drückten sie in den folgenden Handelstagen sogar durch die untere Begrenzungszone der vorherigen, monatelangen Seitwärts-Spanne im Bereich 29,26/30,48 Euro und generierten damit ein markant bärisches Signal.

Doch größere Anschluss-Verkäufe blieben aus. Das nutzten einige, um wieder zuzugreifen und sind auf dem besten Weg, das Short-Signal zu eliminieren. Und sie hätten für einen Aufwärtsschwenk der Jungheinrich-Aktie allemal taugliche Argumente, denn:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Jungheinrich Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Auch, wenn Jungheinrich beim EBIT, d. h. beim Gewinn vor Steuern und Zinsen, mit 115,7 Millionen Euro im zweiten Quartal hinter der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 127 Millionen zurückblieb, die Gesamtbilanz konnte sich sehen lassen:

Bezogen auf das erste Halbjahr insgesamt stieg der Umsatz um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der Auftragseingang legte um neun Prozent zu. Das EBIT zog 46 Prozent an, die EBIT-Gewinnmarge stieg von 7,4 auf 8,9 Prozent. Und das war kein „künstliches“ Wachstum, denn der jüngste Unternehmens-Zukauf, die US-Firma Storage Solutions, war zwar in der Bilanz mit enthalten, machte aber einen überschaubaren Anteil aus.

Dass Jungheinrich seinen Gesamtjahres-Ausblick nicht anhob, mag zwar manchen auch nicht gepasst haben. Aber schließlich war die Prognose erst im April nach oben genommen worden … und da hatte man mit einem Kurssprung reagiert, der die Aktie an das obere Ende der Seitwärts-Spanne, d. h. an die Widerstandszone 34,68/35,70 Euro trug. Da dürften sich einige zu Recht gefragt haben: Was soll die Aktie jetzt, nachdem diese gute Perspektive mit Halbjahreszahlen unterfüttert wurde, so deutlich unter dem Kursniveau von damals?

Jungheinrich Aktie: Chart vom 29.08.2023, Kurs 30,24 Euro, Kürzel: JUN3 | Online Broker LYNX
Jungheinrich Aktie: Chart vom 29.08.2023, Kurs 30,24 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS

Hinzu kommt, dass das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der 2023er-Gewinnprognose mit 10 sehr niedrig ist und die Analysten der Aktie mehr zutrauen. Der Durchschnitt der nach den Halbjahreszahlen frisch vergebenen Kurszielen liegt bei 36,10 Euro und damit noch über der vorherigen Trading-Spanne der Aktie. Die Basis, es wieder in die alte Handelsspanne hinein und an deren oberes Ende zu schaffen, wäre also da. Aber noch ist der bullische Konter nicht gelungen. Die Jungheinrich-Aktie müsste die untere Begrenzungszone der Seitwärts-Spanne mit Schlusskursen klar über 30,48 Euro komplett überbieten, erst dann wären die „Shorties“ geschlagen. Nahe dran ist man bereits … die Bullen haben es also selbst in der Hand!

Quellen:
Halbjahresergebnisse 2023, 10.08.2023:https://www.jungheinrich.com/presse-events/erfolgreiches-erstes-halbjahr-1405484
Analysten-Kursziele: https://www.jungheinrich.com/investor-relations/unsere-aktie/analystenempfehlungen-1300

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Vorherige Analysen der Jungheinrich Aktie

Es ist wenig mehr als drei Wochen her, dass Jungheinrich seine 2022er-Bilanz nebst 2023er-Ausblick vorlegte. Gestern Abend wurde dieser Ausblick nach oben korrigiert. Das klingt gut, nachbörslich stieg die Aktie entsprechend. Was muss für den Befreiungsschlag gelingen?

Jungheinrich ist einer der weltweit größten Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnik. Eine Branche, die zwar grundsätzlich Wachstumspotenzial hat, die aber normalerweise umgehend leidet, wenn die Kunden anfangen zu sparen, weil es beim Umsatz und/oder der Marge klemmt. Das wurde auch in der am 31. März vorgelegten 2022er-Bilanz erkennbar. Der Umsatz lag zwar über dem des Vorjahres, der Auftragseingang hingegen sank, wenngleich nur relativ leicht. Es gelang zwar, den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) trotzdem um gut sieben Prozent zu steigern. Aber das Problem lag im Ausblick:

Jungheinrich sah da eine EBIT-Spanne zwischen 350 und 400 Millionen Euro, während man 2022 386 Millionen erreicht hatte. Also bestenfalls ein kleiner Gewinnanstieg, im ungünstigen Fall aber ein Minus um knapp zehn Prozent. Auch, wenn zugleich leicht steigende Umsätze und Auftragseingänge avisiert wurden: Die Aktie fiel als Reaktion darauf binnen weniger Tage um 15 Prozent. Doch jetzt sieht die Sache eben anders aus. Am Montagabend wartete der Logistik-Spezialist nicht nur mit vorläufigen Ergebnissen zum ersten Quartal auf, sondern auch mit einer neuen 2023er-Prognose.

Das erste Quartal lief überzeugend. Der Umsatz lag gut 21 Prozent über Vorjahresquartal, der Auftragseingang immerhin minimal höher, das EBIT stieg weit überproportional, einer deutlich von 7,3 auf 9,3 Prozent gesteigerten EBIT-Gewinnmarge geschuldet, um über 50 Prozent.

Das veranlasste Jungheinrich, den Gesamtjahres-Ausblick spürbar nach oben zu korrigieren. Jetzt sieht man den Umsatz zwischen 5,1 und 5,5 Milliarden Euro (vorher 4,9 bis 5,3 Milliarden), den Auftragseingang zwischen 5,0 und 5,4 Milliarden (zuvor 4,8 bis 5,2 Milliarden). Und das EBIT, der Gewinn vor Steuern und Zinsen, soll zwischen 400 und 450 Millionen liegen. Jetzt liegt die Prognosespanne also leicht bis deutlich über dem 2022er-EBIT von 386 Millionen. Im (dünnen) nachbörslichen Handel stieg die Aktie daraufhin kräftig, auf über 32 Euro. Reicht das, um das Abwärtsrisiko zu bannen und den Weg nach oben freizugeben?

Expertenmeinung: Sie sehen es im Chart: das würde noch nicht ausreichen. Um wirklich nach oben frei zu sein, müsste Jungheinrich über 34 Euro laufen und damit den kurzfristigen Abwärtstrend überwinden. Ideal wäre ein Schlusskurs über 34,88 Euro, dem letzten Schlusskurs, bevor der ursprüngliche Ausblick vom 31. März die Aktie in den Keller schickte.

Aber grundsätzlich würde nichts dagegen sprechen, dass der Kurs so weit anzieht, immerhin hätte man jetzt einen Ausblick auf das Gesamtjahr, wie man ihn sich wohl Ende März gewünscht und nicht bekommen hatte. Es wird spannend sein zu sehen, wie weit der Kurs heute läuft, wenn die Umsätze im regulären Handel entsprechend breiter sind und erste Analysten zu den Quartalszahlen und der angehobenen Prognose Stellung nehmen können. Für den Moment bleibt festzuhalten: Jetzt wäre der leichtere Weg der nach oben … für Short-Seller dürfte die Aktie mit diesen Zahlen wohl erst einmal nicht mehr interessant sein.

Jungheinrich Aktie: Chart vom 24.04.2023, Kurs: 30,50 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Jungheinrich Aktie: Chart vom 24.04.2023, Kurs: 30,50 Euro, Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Jungheinrich erhöht Prognose für 2023, 24.4. 19:35h: https://www.jungheinrich.com/presse-events/jungheinrich-erhoeht-prognose-fuer-2023-1334514

Analysten: https://www.jungheinrich.com/investor-relations/unsere-aktie/analystenempfehlungen-1300

Die Aktie von Jungheinrich will einfach nicht zur Ruhe kommen. Die jüngsten Zahlen zum Schlussquartal haben den nächsten Kurssturz ausgelöst.
Dabei läuft es gar nicht schlecht.

Doch zunächst zur technischen Lage, denn die dürfte maßgeblich zu der heutigen Kursreaktion beigetragen haben.
Der Kurs von Jungheinrich hat sich in relativ kurzer Zeit nahezu verdoppelt, am Widerstandsband bei 35,50 – 38,50 Euro war jedoch Schluss, die Hürde war einfach zu groß.

Fällt Jungheinrich jetzt unter 32,50 Euro, könnte es jederzeit zu einem erneuten Rücksetzer in Richtung 31 oder 29,50 – 30,00 Euro kommen. Darunter trübt sich das Chartbild weiter ein.

Jungheinrich Aktie: Chart vom 31.03.2023, Kurs: 32,72 - Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Jungheinrich Aktie: Chart vom 31.03.2023, Kurs: 32,72 – Kürzel: JUN3 | Quelle: TWS

Wer sich den Chart anschaut, dürfte auch die Sorge haben, dass das Potenzial zur Oberseite vorerst erschöpft ist.
Um einen Befreiungsschlag zu erreichen, müssen die Geschäftszahlen in solchen Situationen hervorragend sein.

Das war scheinbar nicht der Fall, jedenfalls reicht es den Anlegern ganz offensichtlich nicht.

Gar nicht schlecht

Der Umsatz konnte um 12,3% auf 4,76 Mrd. Euro gesteigert werden. Im Inland verbuchte man ein Plus von 9,1% auf 1,11 Mrd. Euro, International lag das Wachstum bei 13,4% auf 3,66 Mrd. Euro.

Das EBIT konnte um 7,2% auf 386 Mio. Euro gesteigert werden. Das Ergebnis legte jedoch nur von 2,62 auf 2,65 Euro je Aktie zu.
Die Dividende soll mit 0,68 Euro unverändert bleiben. Beide Zahlen beziehen sich auf die Vorzugsaktie.

Schlecht ist das in Anbetracht der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht, Freudensprünge löst es aber auch nicht aus.

Das gilt umso mehr, da Auftragsbestand und -eingang zuletzt rückläufig waren – wenngleich das auch zu einem bedeutenden Teil auf die Einstellung des Geschäfts in Russland und Weißrussland zurückzuführen ist.

Für 2023 stellt Jungheinrich einen Umsatz von 4,8 – 5,2 Mrd. Euro sowie ein EBIT von 350 – 400 Mio. Euro in Aussicht.
Der Umsatz würde demnach steigen, das EBIT jedoch weitgehend stagnieren. Auch das löst natürlich keine Freudensprünge aus.

Denn am Ende ist die Sache ziemlich einfach: Steigt der Unternehmensgewinn nicht, gibt es auch wenig Gründe für höhere Kurse.
Vorerst dürften also die Impulse fehlen.

Auf der anderen Seite ist die Aktie im historischen Vergleich außerordentlich günstig. Aktuell kommt Jungheinrich auf ein KGV von 12,4.
Sollte es irgendwann wieder zu nachhaltigen Gewinnsteigerungen kommen, dürfte der Kurs stark überproportional steigen.

Für Investoren mit einem langen Zeithorizont ist das eine interessante Gesamtkonstellation.
Sollte es in den kommenden Monaten zu größeren Rücksetzern kommen, könnte sich das noch als Gelegenheit herausstellen.

Unten einsammeln

Im Endeffekt ist die fundamentale Lage heute nicht viel anders als zum Zeitpunkt der letzten Analyse:
Jungheinrich: Ist das der finale Boden?

Soll bedeuten, dass der Kurs nur tief genug sinken muss, damit das Chance-Risiko-Verhältnis wieder passt.
Tatsächlich ist die Lage sogar besser als damals angenommen.

Im November lag die Konsensschätzung für das Jahresergebnis noch bei 2,35 Euro je Aktie. Inzwischen wissen wir, dass es 2,65 Euro geworden sind.

Es wäre auch gut möglich, dass Jungheinrich von vielen Anlegern unterschätzt wird. In Gesprächen wird das Unternehmen gerne als „Gabelstaplerhersteller“ abgetan, doch davon ist das Unternehmen weit entfernt.

Jungheinrich hat sich zu einem Anbieter von teil- oder vollautomatisierten Intralogistik-Lösungen entwickelt.
Das ist aus meiner Sicht die Zukunft der Warenabwicklung.

Nur eines von vielen Beispielen dafür ist der neue Powercube: Erster Jungheinrich PowerCube

Man hatte die meiste Zeit des Jahres über mit einem massiven Gewinneinbruch gerechnet, die Jungheinrich-Aktie hatte sich zeitweise mehr als halbiert. Doch die Ergebnisse der ersten neun Monate machten klar: Der Gewinn hält sich wacker. Und die Aktie ist bullisch, also …?

Die gestiegenen Kosten betreffen alle Branchen. Doch manche können sie gut ausgleichen, andere eben nicht. Beim Gabelstapler- und Lagertechnikspezialisten Jungheinrich fürchteten die Anleger lange, das Unternehmen könnte zur zweiten Gruppe gehören. Aber die am Freitag veröffentlichten Neun-Monats-Zahlen belehrten sie eines Besseren:

Mit 3,59 Milliarden Euro lag der Auftragseingang auf dem Level der ersten neun Monate 2021. Und er lag über dem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro, der wiederum 12 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums hereinkam. Zwar sank die EBIT-Gewinnmarge von 8,6 auf 7,8 Prozent. Aber das ist angesichts des Kostendrucks respektabel wenig. Und es reichte, um das EBIT, d.h. den Gewinn vor Steuern und Zinsen, mit 265,9 Millionen Euro einen Tick über das Ergebnis des Vorjahreszeitraums (258,4 Millionen) zu heben.

Damit gab es für die Bären hier keine Argumente mehr. Und entsprechend sieht der Chart aus: bullisch. Aber kann man jetzt, nachdem die Jungheinrich-Aktie binnen vier Wochen über 45 Prozent zugelegt hat, noch kaufen?

Expertenmeinung: Dass eine Aktie auf Basis der aktuellen Situation keine ist, bei der man über einen Short-Trade nachdenken sollte, heißt nicht automatisch, dass sie wie ein Strich weiter steigen muss. Es heißt nur, dass das Abwärtspotenzial Stand heute nicht so groß ist, dass es das Risiko eines Short-Trades lohnt. Zwar könnte 2023 auch für Jungheinrich den rauen Wind bringen, von dem das Unternehmen bis Ende September verschont blieb. Aber das weiß man nicht. Daher wären Korrekturen möglich, das Anpeilen der bisherigen Jahrestiefs aber, zumindest momentan, keine wahrscheinliche Perspektive. Aber:

Korrekturen sind jetzt wahrscheinlicher geworden. Nicht nur, dass die Rallye für einen Vier-Wochen-Zeitraum ungewöhnlich weit geführt hat, die Aktie ist zudem markttechnisch heiß gelaufen und hat sich der oberen Begrenzung einer nach rechts offenen Dreiecksformation (Trompeten-Formation) angenähert. Zudem sind die „good news“ jetzt auf dem Tisch und wurden am Freitag mit einem stattlichen Plus von 6,76 Prozent honoriert, obwohl die Aktie mit dem Gesamtmarkt-Kurssprung des Donnerstags schon ordentlich zugelegt hatte. Was hieße:

Jetzt einzusteigen, könnte problematisch ausgehen. Wer dabei ist, kann das angesichts dieser Kombination aus bullischen Chartbild und solider Bilanz allemal bleiben. Aber für den Zukauf oder Neueinstieg ließe es sich besser auf einen Rücksetzer warten, der wichtige Unterstützungen verteidigt. Hierfür bietet sich die Zone 25/25,50 Euro an, in der 20-Tage- und 200-Tage-Linie verlaufen, die kurz vor einem bullischen Crossover stehen. Würde diese Zone angesteuert und hielte einem Test stand, hätte man eine gute Basis für den Kauf, zumal sich dann ein enger Stopp unter das Korrekturtief legen ließe, der das Risiko solide eingrenzt.

Jungheinrich-Aktie: Chart vom 11.11.2022, Kurs 29,06 Euro, Kürzel JUN3 | Online Broker LYNX

Es gibt immer wieder Crashs und Abverkäufe, die man sich zuvor nicht hätte vorstellen können. Wie sieht es bei Kion und Jungheinrich aus?

Wer hätte einem bei einem Kurs von 300 USD geglaubt, dass PayPal wenige Monate später bei 70 stehen würde?
Schließlich kannte die Aktie zuvor über Jahre hinweg nur eine Richtung.

Oder wer hätte es sich träumen lassen, dass Kion in kürzester Zeit von über 100 auf unter 20 in den Keller rauscht?
Bei zyklischen Unternehmen wie Kion oder Jungheinrich erscheint das zwar irgendwie möglich, darauf gewettet hätte aber sicherlich niemand.

Da sich die Unternehmen und Aktien in den Jahren zuvor gut entwickelt haben, drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob der Abverkauf nicht zu weit gegangen ist.
Um die Antwort vorwegzunehmen: Ja, das dürft bei beiden der Fall sein.

Mal abseits von den aktuellen Problemen, drängt sich sogar der Verdacht auf, dass Kion mehr Potenzial birgt.
Denn einerseits ist der Trackrecord besser und andererseits ist das KUV inzwischen deutlich niedriger. Das war so bisher nie der Fall.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass das Sentiment in Bezug auf Kion absolut im Keller sind.

Wir konzentrieren uns fortan jedoch auf Jungheinrich, da die Gemengelage nicht ganz so kompliziert ist und das Chartbild recht eindeutig.

Chart vom 11.11.2022 - Kurs: 28,50 - Kürzel: JUN3 - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 11.11.2022 – Kurs: 28,50 – Kürzel: JUN3 – Tageskerzen

Der Abgabedruck hat in den letzten Monaten deutlich nachgelassen, seitdem zeichnet sich eine Bodenbildung ab.

Jetzt könnte die Bodenbildung vor einer Vollendung stehen. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 28,50 USD, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 30 sowie 33,50 USD.

Antizyklische Trading-Chancen könnten sich im Falle eines Rücksetzers an die Supports bei 26 oder 24,60 USD ergeben.

Ausblick und Bewertung

Schaut man sich die Kursentwicklung an, könnte man glauben, dass das Geschäft von Jungheinrich komplett den Bach heruntergeht.
Tatsächlich scheinen sich die Probleme aber in Grenzen zu halten.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres, war der Umsatz mit 3,59 Mrd. USD weitgehend unverändert und der Gewinn ist um 4,4% auf 1,72 Euro je Aktie gesunken.

Im dritten Quartal sank der Umsatz zwar leicht um 2,5% auf 1,13 Mrd. Euro, der Gewinn stieg jedoch um 14,8% auf 0,70 Euro je Aktie.

Einen Freudentaumel lösen die Zahlen nicht aus, aber einen massiven Kurssturz rechtfertigen sie eben auch nicht.
Unter dem Strich dürfte in diesem Jahr ein Gewinn von 2,35 Euro je Aktie erzielt werden, was nicht viel weniger als das Rekordergebnis von 2021 mit 2,62 Euro je Aktie liegt.

Das dürfte wohl auch der Grund sein, warum die Aktie nach Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal um 4,70% auf 28,50 Euro zugelegt hat.
Es macht sich immer mehr die Erkenntnis breit, dass die Welt für Jungheinrich wohl doch nicht untergeht.

Selbst nach der positiven Kursreaktion und ohne mögliche Revisionen der Schätzungen, liegt das KGVe aktuell nur bei 12,2.
In den letzten fünf Jahren war die Bewertung nie niedriger, im Durchschnitt lag das KGV bei 17,8.