Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Hersteller von Windenergieanlagen hat in diesem Jahr deutlich Rückenwind bekommen. Seit Februar zeigt sich die Nordex-Aktie in stabiler Verfassung und konnte die Rückschläge der vergangenen Jahre weitgehend hinter sich lassen.
Nach einer deutlichen Rallye kam es ab August zu einer gesunden Konsolidierung, die von Gewinnmitnahmen geprägt war. Doch selbst der Bruch der 50-Tage-Linie brachte die Bullen nicht aus dem Konzept – im Gegenteil: Anleger nutzten die Schwächephasen, um erneut Positionen aufzubauen. Inzwischen haben sich die Kurse wieder dem bisherigen Jahreshoch angenähert. Der Wind steht günstig, und die Chance auf eine Herbstrallye scheint intakt.
Expertenmeinung: Auch fundamental scheint der Rückenwind anzuhalten. Die Nachfrage nach Windkraftprojekten bleibt hoch, insbesondere in Europa, wo der Ausbau erneuerbarer Energien weiter Fahrt aufnimmt.
Solange die Unterstützung im Bereich der 20- und 50-Tage-Linie hält, bleiben die Aussichten freundlich. Ein nachhaltiger Ausbruch über das bisherige Jahreshoch könnte den Weg für eine neue Aufwärtsbewegung ebnen.
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Firmendepot für Kapitalgesellschaften
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
„*“ zeigt erforderliche Felder an
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Nordex Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Im Verlauf des Augusts erreichte die Nordex-Aktie zunächst noch ein neues Jahreshoch, dann aber endete der Monat als Intraday-Turnaround nach unten. Was zwar mit an der bereits teuren Bewertung gelegen haben kann, aber da war auch noch diese Linie …
… die der Nordex-Aktie auf ganz langfristiger Ebene eine Art „Deckel“ aufsetzt. Wir sehen das in diesem deswegen bewusst langfristig auf Monatsbasis gehaltenen Chart der Aktie seit Sommer des Jahres 2005, also über 20 Jahre. Ausgehend vom Hoch des Jahres 2007 (bei 34,45 Euro) zieht sich eine langfristige Abwärtstrendlinie über die Jahre hinweg und befindet sich aktuell … genau dort, wo die Aktie des Windkraftanlagen-Herstellers in der vergangenen Woche nach unten abdrehte. Zufall?
Eher nicht. Dazu ist der Peak zu genau an dieser langfristigen Linie. Aber es ist andererseits zu bezweifeln, dass allzu viele, die diesen Widerstand gesehen haben, alleine deswegen ausgestiegen oder sogar auf die Short-Seite gegangen sind. Dazu braucht es dann schon mehr Argumente. Aber auch die gibt es, denn wie eingangs geschrieben: Die Aktie läuft, was die Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) angeht, ein wenig heiß.
Expertenmeinung: Ein KGV um 30 für die durchschnittliche 2025er-Gewinnschätzung der Analysten, das wirkt zwar nicht besonders hoch. Zumal man seitens der Experten davon ausgeht, dass Nordex‘ Gewinn pro Aktie 2026 dann deutlich um weitere 50 Prozent steigen wird, so dass man dann mit einem KGV von 20 durchaus auf einem eher günstigen Niveau läge. Aber wenn man sich überlegt, wie volatil und politisch abhängig der Bereich der erneuerbaren Energien ist, verbieten sich allzu weite Blicke in die Zukunft eigentlich. Und man sollte im Hinterkopf behalten:
Ja, Nordex ist zurück auf dem Weg hin zu steigenden Gewinnmargen, zudem ist das Auftragsbuch solide gefüllt. Aber noch 2024 hatte es gerade einmal für eine schwarze Null gereicht. Und würde man nicht die 2025er-Schätzungen, sondern die letzten vier Quartale als Basis der Bewertung nehmen, läge das KGV noch bei 85.
Und auch wenn die Analysten fast durch die Bank bullisch sind: Eine einfach nonstop steigende Aktie sehen sie deswegen nicht. Das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 23 Euro. Dort also, wo die Aktie in der ersten Augusthälfte hinlief und knapp darüber lugte (Jahres-Verlaufshoch 23,44 Euro) und dann abdrehte. Alleine aus dieser Warte heraus ist eine Korrektur also nachvollziehbar, da hätte es diese langfristige Abwärtstrendlinie nicht einmal gebraucht. Aber was jetzt … ist Nordex schon genug gefallen, um wieder zuzugreifen?
Ein bisschen mehr Luft könnte gerne noch aus dem Kurs heraus, bevor man das überzeugt bejahen könnte. Zwischen 17,50 und 19,50 Euro wäre die Aktie durch Aufwärtstrendlinien und Zwischenhochs gut unterstützt. Würde sie in diese Zone eintauchen, hätte man die Möglichkeit zu deutlich engeren Stop Loss und zugleich eine wieder weniger ambitionierte Bewertung. Jetzt aber, kaum zehn Prozent unter dem Hoch, wäre ein unmittelbarer Einstieg eher etwas gewagt.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Monat
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Bereich der Energieproduktion hat mit gestiegenen Gaspreisen und dem wachsenden Interesse an Künstlicher Intelligenz an Bedeutung gewonnen. An der Wall Street zählen Energie-Aktien bereits seit einiger Zeit zu den gefragteren Werten, und auch in Europa erlebt die Branche derzeit eine Phase der Erholung.
Von dieser Entwicklung scheint auch die Nordex-Aktie zu profitieren, die in den letzten Monaten eine beachtliche Kursentwicklung verzeichnen konnte. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs nahezu verdoppelt, und die Käuferseite bleibt weiterhin aktiv. Zuletzt kam es zu einem weiteren dynamischen Anstieg, nachdem der markante Widerstand bei rund 18.50 EUR mit Nachdruck überschritten wurde – ein klares charttechnisches Kaufsignal.
Expertenmeinung: Begleitet wurde der Ausbruch von einem Anstieg des Handelsvolumens, was die Relevanz des Signals zusätzlich zu bestätigen scheint. Der Aufwärtstrend bleibt vorerst intakt. Das Momentum spricht aktuell für die Käuferseite.
Kurzfristige Rücksetzer in Richtung der 20-Tage-Linie wären jedoch nicht ungewöhnlich und könnten als gesunde Zwischenkorrektur gewertet werden. Entscheidend wird sein, ob das neu gewonnene Terrain oberhalb von 18.50 EUR nun auch nachhaltig gehalten werden kann. Sollte dies gelingen, könnte das bisherige Mehrjahreshoch bei 25.53 EUR aus dem Jahr 2021 schon bald wieder in den Fokus der Anleger rücken.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Momentan bewegt sich die Nordex-Aktie auf einem Level, wie man ihn zuletzt im Frühjahr 2021 gesehen hatte. Seit dem Jahres-Verlaufstief Ende Januar wurden hier in der Spitze fast 88 Prozent Kursgewinn erreicht. Sollte man da nicht langsam Kasse machen?
Anfang kommender Woche werden die Ergebnisse des zweiten Quartals bzw. des ersten Halbjahres erwartet. Wenn eine Aktie im Vorfeld wichtiger Bilanzdaten kräftig steigt, deutet das an, dass viele Marktteilnehmer sicher sind, dass diese Zahlen stark ausfallen, und daher in Erwartung eines Kurssprungs vorkaufen. Das bedeutet, dass das Risiko, dass die Käufer nach guten Zahlen knapp werden, während zugleich viele der Vorkäufer Kasse machen wollen, nicht zu unterschätzen ist. Umso mehr, falls die Ergebnisse nicht so hervorragend ausfallen, wie es im Vorfeld eingepreist wurde.
Allerdings gehen die Akteure im Fall Nordex nicht völlig „blank“ in diese Zahlen, denn am 10. Juli hatte der Windkraftanlagenhersteller bereits den Auftragseingang des zweiten Quartals und den durchschnittlich erzielten Verkaufspreis pro Gigawatt Stromleistung gemeldet … und sorgte mit diesen Ergebnissen für Käufe, denn da passte alles:
Das Auftragsvolumen des zweiten Vierteljahres lag sagenhafte 82 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Bezogen auf das erste Halbjahr konnte Nordex mit 4,492 Gigawatt Leistung 33,8 Prozent mehr Aufträge verbuchen. Und dass sich das auch vergleichbar in der Profitabilität niederschlagen dürfte, deutete der durchschnittliche Verkaufspreis an: Der stieg im ersten Halbjahr 2025 auf 0,92 Millionen Euro pro Megawatt Leistung nach 0,89 Millionen im ersten Halbjahr 2024, wobei der Preis insbesondere im zweiten Quartal deutlich auf 0,97 Millionen Euro angezogen hatte.
Expertenmeinung: Die Frage bleibt eben, ob die Party gerade durch diese starken Vorab-Rumpfdaten nicht bereits gelaufen ist, wenn am 28. Juli die vollständigen Halbjahreszahlen kommen. Das Risiko ist auf jeden Fall real, zumal bereits nach den Auftragseingangs-Zahlen zwei Analysten ihr Kursziel für die Aktie von 19 bzw. 20 Euro auf 22 Euro angehoben hatten und der Kurs seit diesen, am 10. Juli vorgelegten Zahlen, weiter zugelegt hat.
Wie man mit dem Rückschlagrisiko umgeht, ist dabei vor allem eine Frage des Zeithorizonts. Wer ganz kurzfristig tradet, könnte sich durchaus Gewinnmitnahmen überlegen, zumal die Aktie auch jetzt schon markttechnisch überkauft ist. Eine Möglichkeit wäre da, einen Teil der Long-Position abzugeben und für den Rest einen Stoppkurs leicht unterhalb der nächstliegenden Supportzone 18,34/18,56 Euro einzuziehen, die sich aus den Hochs der Monate Mai und Juni sowie der 20-Tage-Linie zusammensetzt. Wer aber mittel- und längerfristig engagiert ist, hätte aus aktueller Sicht ein Umfeld, in dem mehr drin ist.
Ich hatte in meiner letzten Analyse zu Nordex Anfang Juli, vor den Zahlen zum Auftragseingang, geschrieben: „(…) wäre die wahrscheinlichste Variante bei Nordex eine Seitwärtsbewegung zwischen dem bisherigen Jahreshoch (das waren da 18,56 Euro) und der wichtigen Unterstützungszone 15,70/15,80 Euro. Solange dieser Bereich hält, könnte man am Ball bleiben. Und sollte der Deckel gesprengt werden und Nordex neue Jahreshochs erzielen, sollte das von entsprechend positiven Zahlen begleitet sein.“ Und genau diese positiven Zahlen hat Nordex mit dem Auftragseingang und den gestiegenen Verkaufspreisen pro Gigawatt Leistung vorgelegt, also: Die Aktie mag schon einiges an positiver Zukunft eingepreist haben, aber noch nicht so viel, dass da nicht mittelfristig noch Luft nach oben wäre.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das deutsche Windkraftunternehmen Nordex hat zu Jahresbeginn kräftig an Fahrt aufgenommen. Ab März übernahmen die Bullen das Kommando und trieben die Aktie auf ein neues 52-Wochen-Hoch – ein klares Zeichen für Stärke und steigende Nachfrage. Der Rücksetzer im April erwies sich lediglich als kurze Pause.
Im Mai setzte sich die Aufwärtsbewegung deutlich fort. Über mehrere Wochen hinweg diente die 20-Tage-Linie als stabile Unterstützung, was den bis dahin intakten Trend bestätigte. Im Juni wurde diese Linie jedoch unterschritten, woraufhin die Aufwärtsdynamik zunächst zum Erliegen kam. Seitdem befindet sich die Aktie in einer neutralen Seitwärtsbewegung.
Expertenmeinung: Aktuell konsolidiert der Kurs in einer engen Spanne. Damit rückt nun eine wichtige Widerstandsmarke in den Fokus. Gelingt ein Ausbruch nach oben, könnte dies ein neues technisches Kaufsignal liefern und den Weg für eine mögliche nächste Aufwärtswelle ebnen. Hierzu müsste die Aktie die Marke bei 18,56 EUR durchbrechen. Es ist gut möglich, dass ein solcher Befreiungsschlag noch im Laufe der Woche gelingt. Auf der Unterseite dient der Bereich bei 16,36 EUR als solide Unterstützung. Dieser Boden sollte möglichst nicht mehr unterschritten werden.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Restriktionen gegenüber Wind- und Solarenergie im jetzt im Senat verabschiedeten, neuen US-Steuergesetz fielen weniger harsch aus als im Vorfeld befürchtet. Das führte bei vielen Aktien der beiden Branchen zu kräftigen Kursgewinnen, bei Nordex aber kaum. Wieso?
Andeutungen darüber, dass der Rotstift, mit dem die US-Regierung durch die Wind- und Solarenergie-Förderungen gehen wollte, womöglich durch den Senat noch dicker wird, hatten viele Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien im Juni zeitweise drastisch einbrechen lassen. Die Version, die jetzt vermutlich Gesetz wird, ist zwar trotzdem ein Rückschritt, aber eben keiner, der ein Worst Case-Szenario darstellt. Die Aktie des Windkraft-Branchenriesen Vestas legte daraufhin am Mittwoch gut elf Prozent zu, die vom Umsatz her nur ein Drittel so große Nordex jedoch nur um 2,3 Prozent. Wurde Nordex übersehen? Kommt die Reaktion vielleicht erst noch?
Expertenmeinung: Vermutlich nicht, denn Nordex wurde von den Tradern nicht übersehen, sondern ist nur geringfügig von dieser Problematik betroffen, weil der Umsatzanteil, den das Hamburger Windkraftunternehmen in den USA macht, prozentual zum Gesamtumsatz klein ist, während z.B. Vestas sehr viel in den USA agiert.
Allzu sehr grämen muss man sich deswegen aber nicht, immerhin läuft Vestas seit über einem Jahr im Abwärtstrend, dagegen konnte der gestrige Kurssprung dieser dänischen Aktie nicht viel ausrichten. Nordex zeigt im Gegenteil seit Februar eine dynamische Aufwärtsbewegung und hatte im Vorfeld, als andere Windkraft- und Solaraktien aufgrund dieses Hickhacks um das US-Steuergesetz zeitweise einbrachen, auch nicht nennenswert an Boden verloren.
Ein wenig „toppisch“ sieht das Chartbild seit ein paar Wochen dennoch aus. Das hat aber weniger mit irgendwelchen neuen US-Regularien zu tun, sondern mit dem Umstand, dass diese Aktie im ersten Halbjahr zu den Top-Gewinnern in MDAX und TecDAX gehörte und langsam die Argumente für unmittelbar weiter steigende Kurse knapp werden.
Man hat mit diesen Käufen in den ersten zwei Quartalen das gemeldete ebenso wie das aufgrund der starken Auftragseingänge zu erwartende Umsatzwachstum eingepreist. Man hat erfreut registriert, dass Nordex wieder „gesunde“ Gewinnmargen erreicht. Und man hat auch, seitens der Analysten genauso wie seitens der Anleger, das mit dem beschleunigten Ausbau der Infrastruktur hierzulande und in einigen anderen Ländern einhergehende Wachstumspotenzial großenteils bereits vorweggenommen.
Im Schnitt erwarten die Analysten, dass Nordex 2026 einen Euro pro Aktie verdienen wird. Kommt es so, wäre die Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis mit 17,2 auf Basis des aktuellen Kurses zwar noch nicht teuer. Aber das gilt eben für die Gewinne des nächsten Jahres und nur dann, wenn die Aktie bis dahin auf dem derzeitigen Kursniveau bleiben würde. Davon abgesehen, dass Prognosen nie zwingend auch eintreffen müssen.
Dementsprechend liegt das Durchschnitts-Kursziel der Analysten momentan mit 19,10 Euro zwar noch ein Stück über dem gestrigen Schlusskurs, aber Anfang Juni war die Aktie diesem Ziel mit einem bisherigen Jahres-Verlaufshoch von 18,56 Euro schon sehr nahegekommen. Da jetzt der größte Trubel um die Windkraft-Branche erst einmal ausgestanden sein dürfte, wäre die wahrscheinlichste Variante bei Nordex eine Seitwärtsbewegung zwischen dem bisherigen Jahreshoch und der wichtigen Unterstützungszone 15,70/15,80 Euro.
Solange dieser Bereich hält, könnte man am Ball bleiben. Und sollte der Deckel gesprengt werden und Nordex neue Jahreshochs erzielen, sollte das von entsprechend positiven Zahlen begleitet sein (die Bilanz des zweiten Quartals wird am 28.7. erwartet). Ansonsten sollte man in der Region um 19/20 Euro aus aktueller Sicht eher über Gewinnmitnahmen nachdenken.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.