Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit einem Fehlausbruch über die Ebene von 34/34.50 EUR leitete die Aktie des deutschen Energiekonzerns zu Beginn des Monats eine heftige Korrektur ein. Hierbei wurde sogar das Tief von Juli nach unten durchbrochen. Damit ging die RWE-Aktie in eine bärische Trendphase über.
Auch das Handelsvolumen war überdurchschnittlich hoch – kein sonderlich positives Signal. Vorige Woche dann die Aufholjagd. Die technische Gegenreaktion ist nach wie vor im Gange und könnte durchaus noch die zuletzt gebrochene Unterstützungslinie erreichen.
Expertenmeinung: Aus meiner Sicht könnte sich hier eine überaus interessante Short-Gelegenheit ergeben. Sollten die Kurse in etwa das Zielniveau bei rund 33 EUR erreichen und in Folge wieder nach unten drehen, dürfte die Talfahrt einen neuen Anlauf nach Süden nehmen.
Auch die 50-Tage-Linie nähert sich gerade dem Widerstand und somit wird die Luft in der noch laufenden technischen Erholung allmählich immer dünner. Das mögliches Zielniveau wäre in Folge die psychologisch wichtige Marke bei 30 EUR, wo die Kurse zuletzt im März einen Boden bilden konnten. Vorerst belasse ich meine Aussichten auf RWE auf bärisch.
Aussicht: BÄRISCH
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Erholung der Aktie des deutschen Energieriesen startete im Mai dieses Jahres. Doch so schön diese aussah, so abrupt wurde diese auch wieder beendet. Bereits die große rote Kerze vom 07. Juni signalisierte, dass sich hier wohl etwas zusammenbrauen könnte.
Mit dem Bruch der Marke bei 34 EUR lieferte die RWE-Aktie in Folge ein Verkaufssignal, welches bis jetzt nicht negiert wurde. Im Laufe der vorigen Woche versuchten die Bullen zwar diese Ebene zurückzuerobern, doch es blieb beim Versuch. Die Kurse drehten mittlerweile wieder deutlich nach Süden, wo sich nun eine Bärenflagge gebildet hat. Der Trend bleibt angeschlagen.
Expertenmeinung: Aktuell befindet sich die Aktie in einer bärischen Trendphase, welche durch die zuletzt gebildete Serie von tieferen Tiefs definiert wird. Nun droht das Papier bei einem Bruch der Bärenflagge erneut unter Druck zu geraten. Danach könnte womöglich sogar ein erneuter Test des bisherigen Jahrestiefs bei rund 30 EUR auf dem Programm stehen.
Vorerst überwiegen die negativen Signale, weshalb ich RWE bärische Aussichten mit auf den Weg gebe. Erst bei Schlusskursen über dem Hoch der vorigen Woche würde sich das Gesamtbild wieder aufhellen.
Aussicht: BÄRISCH
Die Aktie des Energieversorgers RWE fiel lange. Und sie rutschte tiefer ab, als die meisten das wohl vermutet hätten, die Analysten eingeschlossen. Aber nach wochenlanger Bodenbildung ging es mit der Aktie zuletzt wieder aufwärts. Die Frage ist nur, ob das hält.
RWE hatte im ersten Quartal deutlich weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber damit hatte man gerechnet, zumal der Ausblick auf 2024, der im Zuge der 2023er-Ergebnisse kam, das bereits avisiert hatte. Allerdings fiel der in den ersten drei Monaten erreichte Gewinn trotzdem höher aus als die durchschnittliche Schätzung der Analysten:
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gelang ein Gewinn von 1,71 Milliarden Euro. Klar weniger als die 2,31 Milliarden aus dem Vorjahr, aber mehr als die 1,57 Milliarden, die von den Experten im Vorfeld im Schnitt geschätzt wurden. Auch nach Steuern lag der Gewinn höher als erwartet, konkret bei 0,8 Milliarden Euro. Das waren im Vorjahr 1,32 Milliarden gewesen, erwartet hatte man aber nur 0,65 Milliarden.
Besser als gedacht, das ist grundsätzlich eine gute Basis für einen kräftig anziehenden Aktienkurs. Aber genau diese Chance ließen die Bullen im Fall von RWE liegen, denn wer genauer hinsieht, erkennt im Chart:
Expertenmeinung: Das bisherige Hoch der Ende April begonnenen Aufwärtsbewegung wurde an genau dem Tag erreicht, an dem diese Quartalsbilanz vorgelegt wurde: am 15. Mai. Zwar schloss die Aktie an diesem Tag im Plus, aber unter ihrem Tageshoch … und unter der im Tagesverlauf bereits überbotenen 200-Tage-Linie. Gewinnmitnahmen … oder doch eine gezielte Gegenwehr der so lange das Geschehen dominierenden, bärischen Trader?
Noch ist das nicht sicher zu erkennen, aber darauf dürfte man nicht mehr lange warten müssen. Denn auch, wenn der Kurs nach diesem vergeblichen Versuch, sich mit einem Anstieg über die 200-Tage-Linie charttechnisch Spielraum nach oben zu verschaffen, scheiterte: Allzu weit fiel die Aktie bislang nicht. Sie klebt an der 200-Tage-Linie, was einerseits jederzeit die Chance für einen zweiten, dann erfolgreichen Ausbruchsversuch nach oben ermöglicht. Aber andererseits ist der eben in den vergangenen zwei Wochen nicht ernsthaft unternommen worden, obwohl die Analysten hier, wie seit Jahren schon, beeindruckend bullisch sind. 21 „Kaufen“-Einstufungen, nur zwei „Halten“-Empfehlungen, niemand rät zum Verkauf, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei gut 45 Euro … und es kommt kein Ausbruchsversuch?
Erst, wenn eine erneute Attacke an die 200-Tage-Linie gelingt und mit einem Schlusskurs über diesem Tageshoch des 15. Mai (36,35 Euro) signifikant wird, ließe sich vermuten, dass das bärische Lager sich doch endlich andere Ziele gesucht hat. Aber je länger eine solche Attacke auf sich warten lässt, desto leichter ließe sich die Aktie doch noch stärker unter Druck setzen, daher: Im Moment könnten die Short-Seller jederzeit zurückkommen, einem Befreiungsschlag nach oben vorzugreifen, wäre gewagt.
Die Bilanz des Vorjahres und der Ausblick von RWE waren zwar eigentlich im Vorfeld bekannt, trotzdem legte die Aktie am Donnerstag zunächst zu, als die Daten einliefen. Doch am Ende wurde aus Gewinnen ein Abwärts-Turnaround. Die Bären lassen die Aktie nicht los.
Das Ergebnis des Jahres 2023 war herausragend. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 8,4 Milliarden Euro, lag also weit über den 6,4 Milliarden des Jahres 2022. Und das, obwohl viele selbst noch im Frühjahr 2023 sicher waren, dass der Energieversorger das Ergebnis des durch Sondereinflüsse geprägten Jahres 2022 nie und nimmer werde erreichen können. Auch netto konnte man nur staunen: Da lag der Gewinn bei 4,5 Milliarden nach den 3,3 Milliarden Euro des Vorjahres.
Was 2024 angeht, backt man indes kleinere Brötchen. Den operativen Gewinn, gerechnet als EBITDA, sieht RWE zwischen 5,2 und 5,8 Milliarden, da aber eher am unteren Ende. Da könnte man argumentieren, dass das ein guter Grund für einen deutlichen Abwärtsimpuls wäre. Doch die Aktie bewegt sich derzeit auf dem Kursniveau vom Herbst 2021, als noch niemand ahnte, wie stark die Gewinne 2022 und 2023 zulegen würden. Und das EBITDA des Jahres 2021 lag bei 3,65 Milliarden Euro, weit unter dem jetzt anvisierten Niveau. Was klar macht: Die Aktie ist jetzt weit niedriger bewertet als damals. Und trotzdem drücken die Leerverkäufer immer wieder auf den Kurs – so auch am Donnerstag.
Expertenmeinung: Zeitweise schaffte es die Aktie bis zu 3,7 Prozent ins Plus, doch dann kam es zu markanten Abgaben, einem abwärts gerichteten Intraday-Turnaround und einem Minus von 3,5 Prozent. Die Frage ist, was dahinter steckt.
Zwar senkten einige Analysten angesichts dieser am Donnerstag dann offiziell veröffentlichten Zahlen ihre Kursziele. Aber die Spanne der neu vergebenen Kursziele bewegte sich zwischen 36,00 und 59,50 Euro, selbst das niedrigste neue Kursziel lag also noch deutlich über dem derzeitigen Kurslevel. Darüber hinaus votierten sämtliche Analysten, konform zu den bestehenden Einschätzungen, mit „Kaufen“. Damit liegt das durchschnittliche Analysten-Kursziel derzeit bei 50 Euro. Wo die Aktie notiert, sehen Sie ja. Also, an den Analysten liegt es nicht, am Gewinnlevel bzw. der Bewertung der Aktie auch nicht. Was bleibt?
Es findet sich eine äußerst lapidare Antwort: Die Bären bleiben dran, weil sie es eben können. Und sie können es, weil sich mittlerweile kaum jemand noch traut, hier zuzugreifen, eben wegen des Umstands, dass schon seit zwei Jahren jede positive Nachricht ohne Wirkung bleibt und immer wieder markante Abverkäufe auftreten. Das wird zwar irgendwann aufhören, am ehesten, wenn die Hausse am Gesamtmarkt kippt und Anleger sich vermehrt den vermeintlich „sicheren Häfen” zuwenden“ zu denen auch die Energieversorger gehören würden, aber:
Solange wir solche Abwärts-Turnarounds erleben, und es nicht am Folgetag zu einem überzeugenden Konter der Käufer kommt … der am Freitag ausblieb … ist hier nach unten nichts unmöglich, auch nicht ein Bruch des bisherigen Jahres-Verlaufstiefs bei 30,21 Euro. Ein positives Signal wäre, wenn es gelänge, das Tages-Verlaufshoch des Donnerstags bei 32,91 sehr zügig zu überwinden. Aber solange nicht wenigstens das gelingt, werden die Leerverkäufer, sprich die Bären, die RWE-Aktie wohl nicht freiwillig aus ihren Fängen lassen.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Energiekonzern leidet spürbar unter den stark gesunkenen Energiepreisen. Im Jahr 2023 konnte das Unternehmen noch beeindruckende Geschäftszahlen vorweisen, doch für das laufende Geschäftsjahr sieht die Perspektive nicht mehr so vielversprechend aus. Der Konzern prognostiziert für 2024 ein niedrigeres Ergebnis als bisher erwartet, was Ende Januar zu einem erheblichen Verkaufsdruck bei RWE-Aktien führte. Die Talfahrt in Richtung des Tiefstands von Oktober des Vorjahres schien somit aus technischer Sicht fast unausweichlich. Diese Kursniveaus wurden mittlerweile erreicht, und im gestrigen Handel wurde der Boden sogar deutlich durchbrochen, was die Bären weiter stärkt. Die Frage bleibt: Kann der Abwärtstrend gestoppt werden?
Expertenmeinung: An diesem Punkt könnte sich ein potenzielles Kaufsignal ergeben. Doch wie könnte das geschehen? Die Bullen müssten erfolgreich die Marke von 31.55 EUR zurückerobern, um ein technisches Kaufsignal auszulösen. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht, da die Kurse diese wichtige Ebene sehr steil erreicht haben. Außerdem notiert die Aktie bereits in der achten aufeinanderfolgenden Woche im negativen Bereich. Zumindest eine stärkere technische Gegenreaktion bietet eine realistische Möglichkeit, die Kurse wieder merklich nach oben zu bewegen. Ob sich daraus ein nachhaltiger Trendwechsel ergibt, bleibt jedoch abzuwarten. Aktuell sind die Bullen gefordert.
Aussicht: NEUTRAL
What goes up, must come down, heißt es ja. Aber so extrem wie bei RWE braucht das ein Anleger dann doch nicht. Es scheint, als würde nichts den Ausbruch nach oben ermöglichen, aber der Spielraum nach unten ist eigentlich eher eng. Wie geht man damit um?
Mit einem Minus von 6,03 Prozent landete die Aktie des Energieversorgers RWE am Freitag an der Spitze der DAX-Verlierer. Der Chart auf Tagesbasis zeigt die Dimension dieses Abverkaufs, der längerfristige Chart auf Wochenbasis, wie man das im größeren Bild einordnen kann. Und der Grund? Nennen wir es besser den „Auslöser“, denn die Ergebnisse für 2023 nebst Ausblick auf 2024, die RWE am Freitag vorgelegt hatte, als solide unterfütterten Grund für diesen Selloff anzusehen, fällt bei näherer Betrachtung eher schwer.
Sicher, der Blick zurück führt den Tradern nicht die Hand, schließlich geht es ihnen darum, was kommt. Aber diese Vorab-Zahlen, die RWE da für 2023 präsentierte, waren unglaublich. Man übertraf die ohnehin zweimal angehobenen Prognosen für den Gewinn erheblich. Das operative Ergebnis (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, EBITDA) lag bei 8,37 Milliarden, die letzte Prognose hatte bei 7,1 bis 7,7 Milliarden Euro gelegen. Gerechnet als EBIT (vor Zinsen und Steuern) wurden es 6,34 Milliarden (Prognose 5,0 bis 5,6 Milliarden).
Was diejenigen, die die Aktie fallen ließen wie eine heiße Kartoffel, scheinbar entsetzte, war die Prognose für 2024. Für das neue Jahr plante RWE gemäß einer Ende November im Zuge eines Kapitalmarkttages vorgelegten Prognose beim EBITDA mit 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro, bei EBIT mit 3,2 bis 3,8 Milliarden. Erklärte aber im Zuge der am Freitag vorgelegten Vorab-Zahlen, dass man aus derzeitiger Sicht davon ausgeht, eher am unteren Ende dieser Prognosespannen zu landen. Sicher, das klingt ernüchternd, aber:
Expertenmeinung: Diese Aussage basierte auf den laut RWE in den letzten Wochen deutlich gesunkenen Energiepreisen an den europäischen Großhandelsmärkten. Solche Preise können aber auch wieder steigen, wir reden hier immerhin von Januar und der Ausblick reicht über ein ganzes Jahr. Und RWE ist bekannt dafür, im Zweifel eher tief als hochzustapeln, wenn es um den Blick nach vorne geht. Wenn man an 2022 denkt, als man nach Beginn des Ukraine-Krieges noch fürchtete, die Energieversorger würden massiv in die monetäre Bredouille geraten, findet man das bestätigt. Am Ende gelang es RWE, deutlich mehr zu erreichen als gedacht. Und 2023 war es ebenso, wie die Zahlen des Freitags unterstrichen.
Und wenn man einmal den unteren Wert der beiden 2024er-Prognosespannen mit dem Jahr 2021 vergleicht, also mit dem letzten Jahr vor den Energie-Turbulenzen, so stünde ein EBITDA von 5,2 Milliarden einem 2021er-EBITDA von 3,65 Milliarden gegenüber, ein 2024er-EBIT bei 3,2 Milliarden einem 2021er-EBIT von 2,18 Milliarden. Das ist insofern einen Blick wert, weil das Kursmittel der Aktie 2021 um 33,50 Euro lag … und damit nur unwesentlich unter dem jetzt erreichten Kurs. Und wie gesagt: Da lag der Gewinn deutlich niedriger.
Da man ohnehin seit Ende November von der niedrigeren Prognosespanne für 2024 wusste, die Bewertung der Aktie im Vergleich zu früheren Jahren auch im Fall eines am unteren Ende der Prognosespanne landenden Gewinns günstig ist und man weiß, dass RWE lieber zu tief stapelt, bevor man eine Prognose kappen muss, war diese heftige Reaktion eigentlich nicht gerade zwingend.
Aber über die Erkenntnis hinaus, dass es vermutlich nicht lohnt, hier noch über einen Short-Trade nachzudenken, bringt einem das in Sachen Long wenig. Wieder einmal ist die Aktie am oberen Ende ihrer ausgedehnten Seitwärts-Range gescheitert, obgleich die Analysten im Schnitt einen Kurs um 50 Euro sehen. Der Kurs müsste dieses Freitags-Minus komplett aufholen und danach zügig über die sich gerade in einem bärischen Crossover befindlichen 20-Tage- und 200-Tage-Linien um 38,60/38,70 Euro laufen, um eine Basis für den x-ten Anlauf nach oben zu haben. Das dürfte kurzfristig knifflig werden, so dass es tatsächlich dabei bleibt: Der Termin für einen Befreiungsschlag über diese scheinbar zementierte Zone 43/44 Euro liegt vorerst weiter an Sankt Nimmerlein!
Quellenangaben: Vorläufiges Ergebnis des Gesamtjahres 2023, 26.01.2024: https://www.rwe.com/investor-relations/finanzkalender-und-veroeffentlichungen/news-und-ad-hoc-mitteilungen/news/news-2024-01-26/