Salesforce Aktie Prognose Salesforce: Die Bullen lassen es krachen. Mit gutem Grund.

News: Aktuelle Analyse der Salesforce Aktie

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Salesforce ist im Höhenflug. Bei den geschäftlichen Erfolgen ist das kein Wunder. Die Margen legen massiv zu und dürften noch weiter steigen.

100% Korrelation

Es gibt Börsenweisheiten, die werden nie alt. Dazu gehört auch das folgende Zitat von Peter Lynch:

„I don’t think people understand there’s 100% correlation with what happens to a company’s earnings over several years and what happens to the stock.“

Die kurzfristige Kursentwicklung ist kaum vorhersehbar. Tendenziell setzt sich ein Aufwärts- oder Abwärtstrend zwar fort, aber das Blatt kann sich auch von einer Sekunde auf die andere wenden.

Langfristig gehen die Fundamentaldaten und der Kurs jedoch Hand in Hand. Der Aktienkurs von Salesforce hat sich über die Jahre hinweg nicht aus Zufall vervielfacht, sondern, weil sich das Geschäft entsprechend entwickelt hat.

All die Rallyes und Crashs, die in dieser Zeit geschehen sind, sind nicht mehr als Hintergrundrauschen.

Unsere Aufgabe als Investor ist daher einfach:
Wir müssen uns ein Bild davon machen, wo das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren ungefähr stehen wird.

Die einzig wichtige Frage

Im Fall von Salesforce ist das vergleichsweise einfach. Das Unternehmen hat eines der besten, wenn nicht das beste CRM-System, dass es auf dem Markt gibt.
Wenige Kunden springen wieder ab, die meisten bleiben an Board und bauen ihr Geschäft mit Salesforce im Laufe der Zeit immer weiter aus.

Die meisten Verträge laufen über Jahre hinweg und werden dann immer wieder verlängert.
Darüber hinaus ist das Geschäft hochprofitabel (im Fall von Salesforce zählt der FCF, der gemeldete Gewinn ist nicht aussagekräftig) und von wiederkehrenden Einnahmen geprägt.

Damit könnte man die Analyse zu Salesforce auch schon wieder beenden. Es gibt wenig, was ich noch zu sagen hätte und nicht schon in etlichen Analysen zu Salesforce geschrieben habe.
In den letzten 12 Monaten habe ich mich ein halbes Dutzendmal positiv zum Unternehmen geäußert. Die Analysen finden Sie bei LYNX.

Darin werden eine Vielzahl von Themen behandelt, die für das Unternehmen sprechen. Eine der Thesen war, dass Salesforce ein „Underearner“ ist und viel profitabler sein könnte.

(„Jetzt macht Salesforce endlich von der starken Kundenbindung Gebrauch und erhöht die Preise durchschnittlich um 9 %. Eigentlich sollte es Standard sein, die Preise regelmäßig und in kleinen Schritten zu erhöhen, doch Salesforce hat das seit mehr als sieben Jahren nicht getan.“)

Margen ziehen massiv an

So langsam zahlt sich das aus. Mit jedem neuen Vertrag und jedem, der verlängert wird, steigen die Margen von Salesforce.
Gleichzeitig läuft ein Effizienzprogramm, das diesen Effekt noch weiter verstärkt.

In Summe hat man den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um 2,6 Mrd. USD gesteigert.
Das Bruttoergebnis hat um 2,5 Mrd. USD zugelegt. Das bedeutet, dass die Umsatzkosten nur marginal gestiegen sind. Obendrein hat man die operativen Kosten um 250 Mio. USD gesenkt.

Das dürfte selbst bullische Anleger beeindrucken. Für die armen Seelen, die für über 2 Mrd. USD Leerverkaufspositionen handeln, sieht es sehr schlecht aus.

Im letzten Quartal hat man den Umsatz um 11% auf 8,72 Mrd. USD gesteigert. Gleichzeitig kletterte die operative Marge von 22,7% auf 31,2%.
Das Ergebnis legte sprunghaft von 1,40 auf 2,11 USD je Aktie zu.

Als Reaktion darauf schoss die Aktie gestern um 9,36% in die Höhe. Salesforce ist auf dem besten Weg, ein neues Allzeithoch zu markieren.

Ausblick und Bewertung

Für das laufende Geschäftsjahr stellt man einen Anstieg des operativen Cashflows von 30-33% in Aussicht. Da man die Kursschwäche der letzten Monate für nennenswerte Aktienrückkäufe genutzt hat, dürfte der FCF sogar um 39% auf 8,78 USD je Aktie steigen.

In den beiden Folgejahren werden jeweils FCF-Steigerungen um 20% erwartet. Und damit schließt sich der Kreis:

„I don’t think people understand there’s 100% correlation with what happens to a company’s earnings over several years and what happens to the stock.“ – Peter Lynch

Es gibt nur zwei weitere Faktoren: Die Bewertung und ob die Prognosen richtig sind. Gehen wir davon aus, dass die Prognosen halbwegs richtig sind, lassen sich daraus simple Szenarien ableiten.

Wird Salesforce in zwei Jahren auf einen P/FCF von 20 kommen, wird der Kurs nicht steigen.
Liegt der P/FCF dann bei 40, was dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre entspricht, muss der Kurs auf 505,60 USD steigen.

Salesforce Aktie: Chart vom 01.12.2023, Kurs: 473 - Kürzel: CRM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Salesforce Aktie: Chart vom 01.12.2023, Kurs: 473 – Kürzel: CRM | Quelle: TWS

Mit dem Ausbruch über 230 USD, wurde ein Kaufsignal ausgelöst. Schließt Salesforce per Wochenschluss über 250 USD, wird direkt das nächste Kaufsignal ausgelöst. Mögliche Kursziele liegen bei 270-280 USD.
Über 285 USD wäre der Weg in Richtung Allzeithoch frei.

Scheitert der Ausbruch, könnte es zu einem Rücksetzer in Richtung 230 USD führen. Spätestens dort dürften erhöhtes Kaufinteresse aufkommen.

Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Sind Sie mit Ihrem Broker wirklich zufrieden? Ich bin bei LYNX.

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Vorherige Analysen der Salesforce Aktie

Salesforce hat die Erwartungen übertroffen, die Prognose massiv erhöht, doch die US-Großinvestoren steigen massenhaft aus. Kursziel Allzeithoch oder Rallye zu Ende?

Futter für die Bullen

In den letzten Monaten, auch mitten im Crash des vergangenen Jahres, hatte ich mich immer wieder positiv zu Salesforce geäußert.
Die älteste noch auf LYNX verfügbare Analyse ist vom Dezember, als die Aktie noch bei 146 USD notierte.

Die Gründe dafür waren und sind vielfältig. Darunter beispielsweise der starke Trackrecord, das anhaltend hohe Wachstum, die Planbarkeit des Cashflows, die hohe Kundenbindung und die aus meiner Sicht vergleichsweise niedrige Bewertung.

Im Laufe der Zeit kamen dann einige weitere Argumente hinzu, denn Salesforce übertraf ein ums andere Mal die Erwartungen, beschloss massive Aktienrückkäufe und erhöhte die Preise.

(„Jetzt macht Salesforce endlich von der starken Kundenbindung Gebrauch und erhöht die Preise durchschnittlich um 9 %.
Eigentlich sollte es Standard sein, die Preise regelmäßig und in kleinen Schritten zu erhöhen, doch Salesforce hat das seit mehr als sieben Jahren nicht getan.“)

Großinvestoren vollziehen totale Kehrtwende

Mit meiner positiven Einschätzung der Lage war ich auch alles andere als allein. Ab dem dritten Quartal 2022 kam es zu massiven Käufen durch eine Vielzahl von mir beachteter Großinvestoren.
Darauf hatten wir in mehreren Analysen hingewiesen, hier sehr explizit: Elliott schnappt sich „Multi-Milliarden-Beteiligung“ und Großinvestoren setzen auf Salesforce: Aktie auf Erfolgskurs.

Doch im zweiten Quartal 2023 kam es zu einer kompletten Kehrwende der Großinvestoren.
Daniel Loeb (Third Point), David Tepper (Apaloosa) und Josh Tarasoff (Greenlea Lane) liquidierten ihre Salesforce-Positionen, die zuvor 2, 6% sowie 3,1 % und 9,5 % ihres Portfolios ausgemacht hatten.

Darüber hinaus halbierte Lee Ainslee von Maverick seine Beteiligung und ein halbes Dutzend anderer Großinvestoren verkleinerte die Position ebenfalls.
Dem standen unter den von mir beobachteten Großinvestoren keinerlei Käufe entgegen.

Das ist ein Votum, wie man es in seiner Deutlichkeit selten sieht und obendrein ein totaler Richtungswechsel.

Wissen sie etwas, was wir nicht wissen?

Bisher lässt sich anhand der Zahlen kein greifbarer Grund dafür finden, warum in diesem Stil verkauft wurde.

Im Fall von Loeb, Tepper und Tarasoff handelt es sich nicht um Gewinnmitnahmen, denn sie haben die Position komplett liquidiert und auch das Ausmaß, in dem viele andere verkauft haben, ist kaum mehr mit Gewinnmitnahmen zu erklären.

Entweder wissen die großen Player in den USA etwas, was wir nicht wissen, oder man hat aufgrund der Bewertung verkauft.

Doch auch das ist nicht schlüssig. Der freie Cashflow von Salesforce dürfte in diesem Jahr um 15 % auf 8,07 USD je Aktie steigen.
Salesforce kommt demnach auf einen forward P/FCF von 27,4. Das ist sicherlich nicht wenig, in Anbetracht der Wettbewerbsstellung sowie den Wachstumsraten nicht viel.
Abgesehen von den letzten Monaten war die Aktie so gut wie nie günstiger und meistens exorbitant teurer.

Erwartungen übertroffen, Prognose erhöht

All das führt für diejenigen, die investiert sind, zu einer äußerst unerfreulichen Gemengelage.
Folgt man den US-Großinvestoren, die sicherlich nicht grundlos substanzielle Aktienpakete abgestoßen haben, oder dem Trend sowie den Zahlen.

Denn die jüngsten Quartalsergebnisse sprechen klar dagegen, dass es irgendwelche Probleme geben würde.

Der Gewinn lag in Q2 mit 2,12 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,90 USD. Der Umsatz übertraf mit 8,60 Mrd. die Analystenschätzungen von 8,52 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung um 78 %.

Die wichtigste Kennzahl bei Abo-Geschäftsmodellen wie Salesforce ist jedoch der freie Cashflow. Im ersten Halbjahr konnte man den FCF um 34 % auf 4,88 Mrd. USD steigern.

Großinvestoren vs. Kursziele

Es läuft blendend und das soll auch so bleiben. Salesforce hat den Ausblick für alle relevanten Kennzahlen erhöht.
Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr wurde von 34,5 – 34,7 auf 34,7 – 34,8 Mrd. USD angehoben, die operative Marge soll bei 30 % statt 28 % liegen und die Gewinnerwartungen von 7,42 auf 8,05 USD je Aktie erhöht.

Der operative Cashflow soll um 22-23 % zulegen, bisher hatte man ein Plus von 16-17 % in Aussicht gestellt.

Daraus lässt sich unmittelbar ein zusätzliches Kurspotenzial von 6 % ableiten, nimmt man die bisherigen Konsensschätzungen als Grundlage, sind es sogar 8 %.

Das sind aber natürlich nur die zusätzlichen Potenziale, die sich aus der neuen Prognose ergeben.
Die eigentliche Frage ist, welcher P/FCF fair wäre. Nimmt man die durchschnittliche Bewertung der letzten fünf Jahre als Grundlage, ergibt sich daraus ein Kursziel von 325,91 USD.
Demnach wäre ein Anstieg in Richtung Allzeithoch denkbar.

Salesforce Aktie: Chart vom 01.09.2023, Kurs: 221,46 - Kürzel: CRM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Salesforce Aktie: Chart vom 01.09.2023, Kurs: 221,46 – Kürzel: CRM | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über den Widerstandsbereich bei 230-235 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 250-255 und 270 USD.

Rutscht die Aktie hingegen wieder unter 220 USD, könnte das einen erneuten Rücksetzer in Richtung 208 USD auslösen.
Darunter ergibt sich weiteres Korrekturpotenzial bis in den Bereich 195-200 USD.

Die Aktie könnte unmittelbar vor einem Ausbruch stehen. Bei Salesforce läuft es ohnehin schon blendend, jetzt erhöht man auch noch die Preise.

Ohne geht es nicht

Salesforce ist der weltweit führende Anbieter von CRM-Systemen (Kundenbeziehungsmanagement). Salesforce hat also ein Produkt, dass jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe benötigt und nutzt man die Systeme erst, ist ein Wechsel der Kunden zur Konkurrenz kaum mehr möglich.

Gleichzeitig baut der CRM-Konzern seine Angebotspalette stetig aus und wächst somit nicht nur durch die Gewinnung von Neukunden, sondern auch in erheblichem Maß dadurch, dass man das Geschäft mit den Bestandskunden immer weiter steigert.

Und je stärker und vielfältiger die Integration von Salesforce-Systemen bei den Kunden ist, desto aufwändiger wird der Wechsel.
Das führt zu einer außerordentlich hohen Kundebindung. Hat man einen Kunden erstmal gewonnen, bleibt er in der Regel für lange Zeit einer.

Cash ist King

Salesforce verzeichnet seit jeher ein enormes Wachstum und ist eine Cashflow-Maschine.
Vertragslaufzeiten zwischen 12 und 24 Monaten sind die Regel, 3-5 Jahre sind aber auch nicht unüblich und meistens wird vorab bezahlt.

Dadurch hat Salesforce immer ausreichend Kapital, um die Expansion voranzutreiben.
In den letzten zehn Jahren konnte man den Umsatz von 5,37 auf 31,35 Mrd. USD steigern.
Der freie Cashflow kletterte in derselben Zeit von 0,96 auf 7,03 USD je Aktie, die FCF-Marge ist mit über 20 % komfortabel.

Das wurde aber auch Zeit

Doch das sind nur einige der vielen Gründe, warum wir uns über die Jahre hinweg und vor allem in den letzten Monaten immer wieder positiv zum Unternehmen geäußert haben.

Jetzt macht Salesforce endlich von der starken Kundenbindung Gebrauch und erhöht die Preise durchschnittlich um 9 %.

Eigentlich sollte es Standard sein, die Preise regelmäßig und in kleinen Schritten zu erhöhen, doch Salesforce hat das seit mehr als sieben Jahren nicht getan.
Von Investorenseite wurde das immer wieder kritisiert, jetzt hat man Einsicht.

In dieser Zeit wurden mehr als 20 neue Versionen der eigenen Produkte auf den Markt gebracht und tausende neue Features vorgestellt.

Das Erstaunliche daran ist, dass Salesforce auch ohne Preiserhöhungen und trotz der steigenden (Lohn-) Kosten dazu in der Lage war, in dieser Zeit die Margen zu steigern.

Durch die Preiserhöhung dürfte der Umsatz stärker steigen als bisher angenommen. Die größten Auswirkungen wird dieser Schritt jedoch auf die Profitabilität haben, die Margen sollten überproportional zulegen.

Was ist jetzt drin?

Für die Aktionäre von Salesforce ist das eine hervorragende Nachricht.

Die bisherigen Schätzungen dürften damit hinfällig sein. Bislang war man davon ausgegangen, dass der FCF in diesem Jahr nur um 9 % auf 7,64 USD je Aktie steigen wird.
Jetzt könnte deutlich mehr drin sein.

Nehmen wir an, dass der FCF am Ende bei 8 USD je Aktie liegen wird, kommt Salesforce derzeit auf einen forward FCF von 27,6.
Im Verhältnis zu den Charakteristiken des Unternehmens sowie dem anhaltend hohen Wachstum ist das wenig.

In den letzten fünf Jahren lag der P/FCF durchschnittlich bei 38 und vor dem Aktienhype von 2020/2021 bei 43.
Die Bewertung von Salesforce ist im historischen Kontext selbst jetzt noch niedrig.

Salesforce Aktie: Chart vom 12.07.2023, Kurs: 221,17 - Kürzel: CRM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Salesforce Aktie: Chart vom 12.07.2023, Kurs: 221,17 – Kürzel: CRM | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 220 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 235 sowie 248-250 USD.

Antizyklische Einstiegsmöglichkeiten ergäben sich hingegen bei 209 sowie 200 und 194 USD. Nach Korrektur sieht es derzeit aber nicht aus.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zuletzt konnte das US-Softwareunternehmen Anfang März mit positiven Quartalsergebnissen überraschen. Seither ist das Vertrauen der Anleger nahezu ungebremst und die Kurse der Salesforce-Aktie konnten sich stetig weiter in Richtung Norden entwickeln. Nach dem Erreichen der psychologisch wichtigen Marke bei 200 USD ging das Papier in eine Konsolidierung über, welche mehrere Wochen über anhielt. Erst vorige Woche gelang der Breakout über diese Marke und erneute zeigten die Bullen Stärke. Der Aufwärtstrend geht somit unvermindert weiter und somit infolgedessen die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs.

Expertenmeinung: Welche Kursziele liegen als nächstes vor uns und wie hoch könnte der Aktienkurs noch steigen? Gegenwärtig sehe ich im langfristigen Chart keine bedeutenden Widerstände bis etwa 222 USD. Es ist durchaus möglich, dass wir dieses Niveau bis Ende Mai erreichen werden. Dann wird es wieder spannend, da das Unternehmen am 31. Mai seine Quartalsergebnisse vorlegen wird. Analysten prognostizieren einen Gewinn von 1,61 USD pro Aktie und einen Umsatz von rund 8,17 Milliarden USD. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben die Aussichten weiterhin “bullisch”.

Aussicht: BULLISCH

Salesforce Aktie: Chart vom 18.05.2023, Kurs: 213.32 USD, Kürzel: CRM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Salesforce Aktie: Chart vom 18.05.2023, Kurs: 213.32 USD, Kürzel: CRM | Quelle: TWS

Salesforce ist im Aufwind, nicht nur geschäftlich, auch kurstechnisch. Sollte man jetzt noch auf den Zug aufspringen, oder ist es schon zu spät?

ValueAct erhöht Beteiligung um mehr als das Fünffache

Im letzten Artikel hatten wir bereits die Filings der US-Großinvestoren thematisiert. Für mich gehören sie zur Pflichtlektüre.
In jedem Quartal müssen uns die Branchengrößen einen Einblick in ihre Depots gewähren und was wir dort finden, ist von höchstem Interesse.
Einen besseren kostenlosen Berater kann man nicht finden.

Wie wir gesehen haben, stand Amazon im ersten Quartal hoch im Kurs, aber natürlich ist das nicht die einzige Aktie, bei der herzhaft zugegriffen wurde.

Ziemlich weit oben in der Liste finden wir beispielsweise auch Salesforce. ValueAct hat seine Beteiligung an dem CRM-Spezialisten kurzerhand mehr als verfünffacht und gewichtet die Aktie jetzt mit 11,3%.

Bill Nygren, Lee Ainslie und Stephan Mandel haben in nennenswertem Umfang aufgestockt und gewichten die Aktie jeweils zwischen 3,7 und 5,2%
Daniel Loeb ist neu eingestiegen und hat direkt 2,6% des verwalteten Kapitals in Salesforce gesteckt.
Keinen Anpassungsbedarf sah hingegen die Robert Vinall, der fast ein Viertel seines Fonds in diese eine Aktie gesteckt hat. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das noch für Jahre der Fall sein wird, denn Verkäufe kommen selten vor.

Kaufzone identifiziert

Im Fall von Salesforce haben wir eigentlich nur ein Problem: Die Handelsspanne im ersten Quartal erstreckt sich von 135 bis 200 USD und wir wissen nicht, wo genau die Großinvestoren zugeschlagen haben.
Aufgrund der Fondsgrößen müssen Käufe ohnehin über Wochen hinweg gestreckt werden, denn teilweise wurden für mehrere hundert Millionen Dollar Salesforce-Aktien gekauft.

Daher dürften die Einstiegskurse im Durchschnitt eher bei 160 – 170 USD liegen und nicht bei 135 USD.
Wo auch immer der Einstand lag, eine Sache ist sicher: Der Bereich zwischen 135 und 200 USD wurde von ihnen als klare Kaufzone identifiziert.

Taucht Salesforce im Jahresverlauf nochmal in diesen Bereich ein, könnte man also darüber nachdenken, es den Branchengrößen gleich zu tun.
Welche Gedankengänge hinter den Kaufentscheidungen stecken könnten, haben wir im ersten Quartal gleich dreimal thematisiert:
Salesforce springt plötzlich an
Elliott schnappt sich „Multi-Milliarden-Beteiligung“
Salesforce: Holla die Waldfee

CRM-Marktführer mit starker Kundenbindung

Seitdem hat sich an der positiven Einschätzung wenig geändert. Salesforce ist der weltweit führende Anbieter von CRM-Systemen (Kundenbeziehungsmanagement).

Salesforce hat also ein Produkt, welches jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe benötigt und nutzt man die Systeme erst, ist ein Wechsel der Kunden zur Konkurrenz kaum mehr möglich.

Gleichzeitig baut der CRM-Konzern seine Angebotspalette stetig aus und wächst somit nicht nur durch die Gewinnung von Neukunden, sondern auch in erheblichem Maß dadurch, dass man das Geschäft mit den Bestandskunden immer weiter steigert.
Und je stärker und vielfältiger die Integration von Salesforce-Systemen bei den Kunden ist, desto schwieriger wird der Wechsel. Das nennt man dann wohl Kundenbindung.

Salesforce steigert Umsatz und Gewinn kontinuierlich

Dadurch ist es Salesforce gelungen, den Umsatz binnen zehn Jahren von 4,07 auf 31,35 Mrd. USD zu steigern.
Ein Teil des Wachstums wurde jedoch durch eine steigende Zahl von Aktien erkauft, da man die Belegschaft natürlich auch mit Aktienpaketen vergütet.

Unter dem Strich kletterte der Umsatz je Aktie dennoch von 6,81 auf 31,45 USD und der freie Cashflow von 0,96 auf 7,03 USD.
Salesforce ist hochprofitabel, die FCF-Marge liegt bei über 20%.

Das operative Ergebnis kletterte in dieser Zeit von 0,35 auf 5,24 USD je Aktie.
Der Gewinn nach GAAP ist bei dem vorliegenden Geschäftsmodell nicht aussagekräftig.

Wir hatten bereits thematisiert, dass die Kundenbindung von Salesforce vergleichsweise hoch ist. Das führt wiederum dazu, dass die meisten Verträge eine lange Laufzeit haben und die Einnahmen wiederkehrend und vorhersehbar sind.

Salesforce erhöht Prognose und beschließt Aktienrückkäufe

Enttäuschungen sind selten, in der Regel stellt sich nur die Frage, in welchem Umfang man dank dem Neukundengeschäft wächst.
Zuletzt entwickelte sich Salesforce deutlich besser als erwartet.

Im ersten Quartal lagen Umsatz, Gewinn und Cashflow weit über den Erwartungen. Man hat die Prognose erhöht und obendrein Aktienrückkäufe mit einem Volumen von 20 Mrd. USD beschlossen.

Im laufenden wie auch den kommenden beiden Geschäftsjahren wird jeweils ein Umsatzwachstum von 10% oder mehr erwartet. Der operative Gewinn und freie Cashflow je Aktie dürften in der Regel noch deutlich stärker zulegen.

In Anbetracht dieser Erwartungen, steht langfristig steigenden Kursen wenig im Weg.
Aktuell kommt Salesforce auf eine forward P/E von 28,5.
Bei den anhaltend hohen Wachstumsraten und den Charakteristiken des Geschäfts ist das nicht viel.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 52,7.

Salesforce Aktie: Chart vom 16.05.2023, Kurs: 203 - Kürzel: CRM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Salesforce Aktie: Chart vom 16.05.2023, Kurs: 203 – Kürzel: CRM | Quelle: TWS

Mit dem Ausbruch über 193 hat Salesforce ein prozyklisches Kaufsignal ausgelöst. Über 205 USD wäre jetzt der Weg in Richtung 220 USD frei.
Mittelfristig wären auch Kursgewinne bis 230-235 und 250 USD möglich.

Fällt die Aktie jedoch unter 193 USD zurück, könnte die Stunde der antizyklischen Investoren gekommen sein.
Mögliche Anlaufstellen auf der Unterseite liegen bei 175 sowie 166 USD.

Tiefere Kurse sind ohne eine Eintrübung der konjunkturellen Rahmenbedingungen eher unwahrscheinlich.

Wenn man bullisch ist, erwartet man natürlich gute Nachrichten. Was Salesforce jedoch abgeliefert hat, ist eine ganz andere Geschichte.

Das hat keiner kommen sehen

Die entsprechenden Analysen finden Sie unter diesem Artikel, seit Anfang Dezember hatten wir uns dreimal positiv zu Salesforce geäußert.
Dort wurden auch das Geschäftsmodell und viele andere Faktoren genau beschrieben.

Am 1. März hat der CRM-Spezialist Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt.

Demnach lag der Gewinn mit 1,68 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,35 USD. Der Umsatz übertraf mit 8,38 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,98 Mrd. USD ebenfalls deutlich.

Salesforce wurde in den letzten Monaten immer wieder als Sorgenkind dargestellt, davon kann jetzt keine Rede mehr sein.
Der Umsatz konnte im vierten Quartal um 14% gesteigert werden, ohne negative Währungseffekte hätte das Plus bei 17% gelegen.
Der Gewinn hat sich von 843 Mio. auf 1,66 Mrd. USD nahezu verdoppelt, dank laufender Buybacks ist das Ergebnis von 0,84 auf 1,68 USD je Aktie gestiegen.

Der freie Cashflow legte im vierten Quartal um 41% auf 2,57 Mrd. USD zu und im Gesamtjahr um 19% auf 6,31 Mrd. USD.
Der Anstieg ist demnach erheblich, außerdem hat sich die Dynamik deutlich beschleunigt.

Der Wert der ausstehenden Aufträge kletterte im Jahresverlauf um 12% auf 24,6 Mrd. USD.

Ausblick und Bewertung

Daher erwartet Salesforce auch im angebrochenen Geschäftsjahr ein erhebliches Wachstum.
Für das erste Quartal stellt man einen Gewinn von 1,60 USD je Aktie sowie einen Umsatz von 8,17 Mrd. USD in Aussicht, bisher lagen die Konsensschätzungen bei einem Ergebnis von 1,30 USD je Aktie sowie einem Umsatz von 8,09 Mrd. USD.

So ähnlich sieht es auch für das gesamte Geschäftsjahr aus. Salesforce erwartet einen Umsatz von 34,6 Mrd. USD sowie einen Gewinn von 7,13 USD je Aktie. Die bisherigen Konsensschätzungen lagen bei einem Umsatz von 34,1 Mrd. USD sowie einem Gewinn von lediglich 5,85 USD je Aktie.

Das entspräche einem Umsatzplus von 10% und einem Gewinnsprung um 36%.

Im Verhältnis dazu erscheint eine forward P/E von 26,2 wenig zu sein. Tatsächlich kam Salesforce vor 2022 niemals auf eine niedrigere Bewertung.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 60 und vor dem allgemeinen Aktienhype von 2020/2021 war sie sogar noch höher.

Bei Salesforce scheint man jedenfalls zu der Auffassung gekommen zu sein, dass die Aktie unterbewertet ist.
Daher hat man im vergangenen Jahr bereits 4,0 Mrd. USD in Buybacks gesteckt und jetzt ein Mega-Programm mit einem Volumen von 20 Mrd. USD beschlossen.
Aktuell würde das ausreichen, um mehr als jede Zehnte Aktie einzuziehen.

Chart vom 03.03.2023 – Kurs 186,40 Kürzel: CRM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 03.03.2023 – Kurs 186,40 Kürzel: CRM – Wochenkerzen

Salesforce hat den korrektiven Abwärtstrend überwunden und ein Kaufsignal ausgelöst. Jetzt müssen die Bullen nachlegen und 194 USD überwinden, um den Weg in Richtung 207 und 220 USD freizumachen.

Für antizyklische Anleger wären hingegen die Unterstützungen bei 175 USD sowie 160 -166 USD interessant.