VERBIO Aktie Prognose VERBIO: Das wird jetzt ganz eng für die Bullen

News: Aktuelle Analyse der VERBIO Aktie

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Der Bioenergie-Hersteller VERBIO stellte am Mittwoch mit -7,09 Prozent den größten Verlierer im TecDAX. Der Kurs steuert damit auf das 2022er-Tief zu. Damals startete die Aktie von dort aus eine beeindruckende Rallye. Aber diesmal sind die Gründe für den Verkaufsdruck andere.

Als die VERBIO-Aktie im Mai 2022 nach einem schnellen und weitreichenden Abstieg bei 41,60 Euro aufsetzte und damit die Basis für die jetzt wieder in Reichweite gelangende Supportzone 39,00/41,60 Euro schuf, war es die Sorge, dass die Bundesregierung und mit ihr die EU den Einsatz von Biokraftstoffen massiv eingrenzen würden. Damals fürchtete man, dass die Nahrungsmittelversorgung durch den Ukraine-Konflikt in große Probleme geraten würde und man daher die Herstellung von Energie aus potenziellen Nahrungsmitteln beschränken werde. Dieser Aspekt steht jetzt im Hintergrund, diesmal ist die Basis für den Abgabedruck eine andere:

Man erwartet, dass VERBIO aufgrund der deutlichen Beruhigung der Preise am Energiemarkt nicht nur moderat, sondern sehr deutlich weniger verdienen könnte als im Rekordjahr 2021/2022. In diesem am 30.6.2022 beendeten Geschäftsjahr hatte das Unternehmen stolze 500 Millionen Euro beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erzielt. Für das am 30. Juni endende Geschäftsjahr 2022/2023 hatte VERBIO bislang 300 Millionen angepeilt. Aber nachdem das EBITDA des ersten Halbjahrs, das am 9. Februar gemeldet wurde, bei 170,3 Millionen lag und der Druck auf die Energiepreise seit Jahresanfang noch zugenommen hat, zweifeln viele daran, dass dieses Ziel zu erreichen ist.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur VERBIO Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Nachdem die Halbjahreszahlen am 9. Februar auf den Tisch lagen, unternahm die Aktie zwar an diesem Tag noch einen Versuch, sich über die Widerstandslinie bei 57,80 Euro nach oben abzusetzen, wurde dort aber umgehend scharf abgewiesen und rutschte im Gegenzug durch die Unterstützungslinie bei 52,75 Euro. Dieser Abverkauf mündete in eine Seitwärtsbewegung, die bis heute anhält. Aber Sie sehen im Chart, dass die VERBIO-Aktie durch das gestrige, herbe Minus, das nicht auf neue Nachrichten zurückzuführen war, Anstalten macht, mit einem Unterschreiten des bisherigen Jahres-Verlaufstiefs bei 45,12 Euro aus dieser Spanne nach unten auszubrechen. Wäre das denn fundamental gerechtfertigt?

Das weiß man eben nicht, weil bislang völlig offen ist, wie sich die Ertragslage bei VERBIO seit Jahresbeginn entwickelt hat … und die Ergebnisse zum am 31.3. endenden, dritten Geschäftsjahresquartal stehen erst für den 11. Mai an. Das Problem ist: Würden es deutlich weniger als 300 Millionen Euro im EBITDA, wäre die Aktie zu teuer bewertet, auch auf diesem Niveau. Erst recht, wenn man argwöhnen müsste, dass auch 2023/2024 kein Gewinnwachstum erfolgt.

VERBIO Aktie: Chart vom 22.03.2023, Kurs 46,10 Euro, Kürzel VBK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
VERBIO Aktie: Chart vom 22.03.2023, Kurs 46,10 Euro, Kürzel VBK | Quelle: TWS

Zwar weiß man das wie gesagt noch nicht. Aber würden die Bären durch einen Ausbruch aus der Handelsspanne nach unten den Trend übernehmen, hätten sie damit diese Ungewissheit als Vorteil auf ihrer Seite. Daher wäre, sollte diese Linie bei 45,12 Euro auf Schlusskursbasis fallen, in der Tat ein Test des Unterstützungsbereichs 39,00/41,60 Euro wahrscheinlich … und ein Bruch dieser Zone zumindest nicht unmöglich!

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Vorherige Analysen der VERBIO Aktie

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Man könnte es positiv sehen: Dass die VERBIO-Aktie am Tag der Halbjahresbilanz um 1,33 Prozent höher schloss, ist besser als nichts. Wenn man sich den Chart aber ebenso genauer ansieht wie die Bilanz, kommt man zu dem Schluss: Das war eine Niederlage für die Bullen!

Umsatz gestiegen, Gewinn gefallen, damit ließe sich das Ergebnis des Bioenergie-Herstellers VERBIO für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 (Geschäftsjahresende am 30.6.) im Schnelldurchlauf beschreiben.

Die Nachfrage nach Bioethanol, Biodiesel und Biogas legte grundsätzlich weiter zu, auf das Halbjahr bezogen stieg der Umsatz um 33 Prozent. Allerdings stieg er im zweiten Quartal dieses Geschäftshalbjahres, sprich zwischen Oktober und Dezember, nur um knapp sechs Prozent. Beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sah das Bild noch drastischer aus. Auf das gesamte erste Geschäftshalbjahr bezogen kam der Gewinn um neun Prozent auf 170,3 Millionen Euro zurück. Aber im zweiten Quartal dieses ersten Halbjahres fiel der Gewinn um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das war ernüchternd.

Zwar hält VERBIO an der bisherigen Prognose fest, im Gesamt-Geschäftsjahr 2022/2023 ein EBITDA von 300 Millionen Euro zu erreichen (Vorjahr 500 Millionen). Aber was im Vorfeld noch wie Understatement wirkte, könnte jetzt sogar knapp werden. Denn hohe Energiekosten und fallende Verkaufspreise bei Bioethanol, mit denen VERBIO den Gewinndruck begründete, das sind Faktoren, die auch in den kommenden Monaten gelten könnten.

Expertenmeinung: Dass die Aktie zunächst trotzdem stieg und das mit einem Tageshoch von 9,1 Prozent über dem Vortages-Schlusskurs sogar sehr deutlich, mag zwar belegen, dass einige sogar Schlimmeres erwartet haben. Es deutet ebenso an, dass man versuchte, die am Mittwochabend im Vorfeld der Bilanz angelaufene Unterstützung in Form des September-Tiefs zu verteidigen, das bullische Lager also auf dem Posten war. Aber dass dieses Plus dann beinahe komplett verloren ging, macht eben auch klar: Diese Bilanz war nicht gut genug, um eine dynamische Aufwärtswende zu befeuern.

Und ein solcher Abverkauf markanter Gewinne ist etwas, das auch Trader über den Ausstieg nachdenken lässt, die das zuvor gar nicht erwogen hätten. Damit ist VERBIO jetzt mehr „absturzgefährdet“ als zuvor. Sollte die Aktie unter dem Verlaufstiefs der Woche bei 52,35 Euro schließen und damit auch dieses jetzt erst einmal gehaltene Tief vom September 2022 unterschreiten, wäre der Weg nach unten aus charttechnischer Sicht frei, der nächste Auffangbereich von Bedeutung würde dann erst bei 39,00/41,60 Euro warten.

VERBIO: Chart vom 09.02.2023, Kurs 53,35 Euro, Kürzel VBK | Online Broker LYNX
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VERBIO hatte im Geschäftsjahr 2021/2022 Rekordgewinne eingefahren. Für 2022/2023 hatte man zwar einen verhaltenen Ausblick abgeliefert, aber erfahrungsgemäß neigt man hier zu Understatement. Übermorgen werden wir mehr wissen, die Halbjahreszahlen stehen an!

Die Aktie des Bioenergie-Herstellers VERBIO hatte bis zum Frühjahr 2022 immens zugelegt, dann scharf korrigiert, nach oben gedreht, das bisherige Rekordhoch bei 88,10 Euro dann im Herbst attackiert, wurde abgewiesen und fällt seither. Und bislang lassen sich die Bullen nicht blicken. Soweit die „Karriere“ dieser Aktie im Schnelldurchlauf. Die Frage stellt sich:

Wieso will diese Aktie, für die man im November im Hoch noch 87,65 Euro bezahlte, kaum drei Monate später zu immens niedrigeren Kursen keiner haben? Das liegt vor allem an zwei Aspekten:

Zum einen daran, dass deutlich gesunkene Gaspreise und niedrigere Ölpreise die Erwartung schüren, dass man weniger auf Bioenergie wie Bioethanol, Biodiesel und Biogas zurückgreifen muss und wird. Zum anderen daran, dass VERBIO zwar 2022 gewaltige Gewinnsteigerungen erzielte und der Umsatz deutlich stieg, das aber nicht an einem allzu stark gestiegenen Mengenumsatz, sondern an aus der Energieunsicherheit geborenen, höheren Gewinnmargen lag.

Während der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) 2021/2022 um 200 Prozent stieg, stieg der Umsatz an sich um 77 Prozent. Die Verkaufsmenge von Biodiesel sank dabei aber sogar, die von Bioethanol stieg nur um 13, die von Biogas um nur gut 11 Prozent. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Es ist zwar gut möglich, dass der für das am 30.6. endende Geschäftsjahr 2022/2023 avisierte EBITDA-Gewinn von 300 Millionen Euro (nach 500 Millionen 2021/2022) höher ausfallen wird. Aber es ist nicht sicher, solange nicht die Absatzmengen imstande wären, Margen-Druck durch das Abflauen der „Energiepanik“ auszugleichen. Ob das gelingt, wie VERBIO diese Entwicklung und das am 1.1. begonnene zweite Geschäftsjahres-Halbjahr einschätzt, dazu wird man übermorgen, am 9.2., wenn die Halbjahresbilanz vorgelegt wird, mehr erfahren.

Auch, wenn dieser markante Abstieg der vergangenen knapp drei Monate suggeriert, dass man hier schon ein „Worst Case“-Szenario eingepreist hat: Dieser Eindruck kann richtig sein, muss es aber nicht. Das Ergebnis ist, ebenso wie der zu erwartende Ausblick, im Fall von VERBIO eine „Wundertüte“: Man kann schlicht nicht abschätzen, was man da bekommen wird. Und da die Aktie gemeinhin auf neue Fakten sehr volatil reagiert, würde man, wollte man sich hier im Vorfeld positionieren, schlichtweg eine Wette eingehen … zumal man solche Trades, egal ob Long oder Short, gerade wegen dieser immensen Volatilität, die allemal auch zu scharfen Turnarounds führen kann, nicht eng absichern kann. Daher:

So spannend diese Situation auch ist, sich hier im Vorfeld zu engagieren, ist ziemlich riskant. Chartmarken wie das jetzt erreichte September-Tief als Unterstützung bedeuten bei einer eher Markt-engen Aktie nach Nachrichten wenig. Daher wäre es zu überlegen, sich erst einmal anzusehen, was VERBIO da vorlegt und dann zu disponieren – wir werden berichten!

VERBIO-Aktie: Chart vom 06.02.2023, Kurs 53,75 Euro, Kürzel VBK | Online Broker LYNX
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Die Aktie des Bioenergie-Herstellers VERBIO wäre auch in dem Fall derzeit günstig bewertet, wenn die gezielt defensive Gewinnprognose des Unternehmens nicht überboten würde. Aber seit Mitte November geht es mit dem Kurs abwärts. Wie geht man damit um?

Einerseits dürfte die Bioenergie ein Wachstumsmarkt bleiben, alles andere wäre überraschend. Andererseits ist der Rekordgewinn, denn VERBIO im Geschäftsjahr 2021/2022 (Geschäftsjahresende 30.6.) eingefahren hatte, vor allem ein Ergebnis deutlich gestiegener Gewinnmargen. Und die fußten auch auf einer besonderen Gemengelage, konkret auf der Unsicherheit in Sachen Energieversorgung im vergangenen Jahr. Wie sehr die Marge dadurch gesteigert wurde und wie lange diese Sondersituation noch gewinnfördernd wirkt, bleibt schlicht offen.

Somit ist es zwar wahrscheinlich, dass VERBIO weiter wachsen wird und trotz der bislang noch unter Vorjahr liegenden unternehmenseigenen Gewinnprognose gut möglich, dass der Vorjahresgewinn erreicht, vielleicht sogar überboten wird. Aber es ist eben noch nicht sicher. Die bislang letzten Quartalsergebnisse waren herausragend, beleuchteten aber nur die Monate Juli bis September. Wie es seither lief, weiß man nicht. Noch nicht, aber diese Ungewissheit reicht, um die potenziellen Käufer vor der jetzt vorliegenden, charttechnischen Konstellation zurückschrecken zu lassen.

Expertenmeinung: Damit steht die Charttechnik bis zu den nächsten Bilanzdaten, die am 3. Februar erwartet werden, im Vordergrund. Und das beantwortet auch die sicherlich vielen im Kopf herum schwirrende Frage, ob man es hier nicht, angesichts der zuletzt nicht unwesentlichen Abschläge, wagen könnte, einfach mal auf Verdacht einzusteigen.

Chart Verbio Aktie vom 05.01.2023, Kurs 59,90 Euro, Kürzel VBK | Online Broker LYNX

Man sollte es eher nicht tun. Denn nachdem VERBIO im November unmittelbar unter dem im April erzielten Rekord-Verlaufshoch von 88,10 Euro nach unten drehte, danach die Supportzone 70,30/71,40 Euro und dann auch noch die bei 64 Euro verlaufende 200-Tage-Linie unterbot, ohne dass das bullische Lager sich effektiv gewehrt hätte, bliebe als aktuelle Zwischenbilanz:

Ein bärisches Chartbild, dem nur die Hoffnung auf überzeugende, kommende Bilanzen gegenübersteht. Letzteres, sprich Hoffnung, kann zwar theoretisch reichen, um eine Aufwärtswende zu generieren, aber erst müsste eben jemand den Anfang machen. VERBIO muss zumindest die nächstgelegene Widerstandszone zurückerobern und damit das Signal aussenden, dass die Bären die Aktie nicht aktiv weiter drücken, sondern im Gegenteil sogar Widerstände, die sonst effektiv gegen die Käufer verteidigt würden, freigeben.

Ein Schlusskurs über 65 Euro und damit über 20-Tage- und 200-Tage-Linie wäre dafür die Mindestanforderung. Das kann so kommen, es sollte daher allemal lohnen, die Aktie engmaschig im Auge zu behalten. Aber vorgreifen sollte man dem besser nicht.

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Wer hätte gedacht, dass die VERBIO-Aktie mal so spannend daher kommen würde. Starke Auf- und Abwärtsimpulse geben sich hier die Klinke in die Hand. Und genau jetzt muss sich entscheiden, ob aus dem momentanen Abwärtsimpuls eine Abwärtswende wird oder nicht!

Als VERBIO am 10. November die Ergebnisse des ersten Quartals des am 1.7. gestarteten Geschäftsjahres 2022/2023 vorlegte, wurde es kurzzeitig haarig. Denn nachdem der Hersteller von Biokraftstoffen 2021/2022 einen Rekordgewinn von gut 500 Millionen Euro auf EBITDA-Basis erreicht hatte, avisierte das Unternehmen für 2022/2023 „nur“ 300 Millionen. Und das, obwohl schon in diesem ersten, von Juli bis September reichenden Quartal 121 Millionen im EBITDA erzielt wurden, das Dreifache dessen, was im Sommer 2021 erreicht wurde. Einige Anleger fürchteten, VERBIO sehe deutlichen Druck auf Umsatz und Gewinn kommen.

Aber das war durchaus nicht der Fall. Man will zwar investieren, aber diese so defensive Gewinnprognose basiert weder darauf, dass Investitionen den Gewinn auffressen noch darauf, dass man mit einem deutlich schlechteren Geschäft rechnet: Man ist nur vorsichtig. Das entspricht dem Grundsatz der „kaufmännischen Vorsicht“, was einigen Tradern womöglich deswegen nicht gewärtig war, weil so manch anderes Unternehmen damit eher nichts am Hut hat. Auch für das Geschäftsjahr 2021/2022 waren VERBIOs Ausblicke äußerst vorsichtig. Da erwartete man anfangs ein EBITDA von 150 Millionen und tastete sich nur dann behutsam höher, wenn sicher war, dass eine höhere Prognose nicht zurückgenommen werden muss.

Das ist nur gut so. Und anfängliche Verkäufe am Tag dieser Bilanz wurden dann ja auch umgehend aufgekauft, die Aktie lief schnell an das bisherige Rekordhoch, das im April bei 88,10 Euro erreicht wurde. Aber eben nur an dieses Hoch, nicht darüber. Zweifeln die Anleger also doch an den Perspektiven der Aktie?

Expertenmeinung: Nein, wer da unmittelbar bei Erreichen des bisherigen Hochs den Gewinn mitnahm, zweifelt wohl eher an der Bewertung. Denn angenommen, VERBIO würde auch 2022/2023 wieder um die 500 Millionen Euro im EBITDA schaffen und beim Gewinn pro Aktie im Bereich der für 2021/2022 erreichten fünf Euro liegen, dann käme man am Hoch auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 17,6. Das ist nicht zu hoch, wenn das Gewinnwachstum in den kommenden Jahren weitergeht. Aber wird es das auch?

Das Problem ist hier, dass der immense Gewinnanstieg nicht alleine von einem steigenden Umsatz bestritten wurde. Auch die Gewinnmarge legte erheblich zu, von 16,2 Prozent EBITDA-Marge 2020/2021 auf 28,5 Prozent 2021/2022. Und das basiert auf dem momentanen Krisen-Umfeld in Sachen Energieversorgung. Wenn sich die Lage da beruhigt, wird die Marge zurückkommen und mit ihr der Gewinn.

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Und zu weit mag man sich bei VERBIO auch deswegen nicht aus dem Fenster lehnen, weil ja immer noch die Politik Stöcke in die Speichen werfen und den Einsatz von aus potenziellen Nahrungsmitteln gewonnener Energie begrenzen könnte. Im Fall eines ungünstigen Szenarios könnte es also auch bei den jetzt von VERBIO avisierten 300 Millionen bleiben … und dann gälte auf dem jetzt schon klar unter Rekordhoch liegenden Kursniveau ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um die 25 … und das wäre zu teuer.

Die Motivation der Verkäufer ist also klar. Die Frage ist, ob die Optimisten bis zum letzten Moment warten, um das Ruder herumzureißen oder die VERBIO-Aktie durch die jetzt erreichte Schlüssel-Supportzone einfach durchfällt. Vorhersagen kann man es nicht, aber die Entscheidung wird ja jetzt kurzfristig fallen. Sie sehen im Chart, um welchen Bereich es geht:

Um die Unterstützungszone aus den Zwischenhochs vom Sommer bei 70,10 und 71,45 Euro und das Tief des Bilanztages am 10.11. bei 73,00 Euro. Hält diese Zone stand, kann es schnell zu einem erneuten und dann womöglich auch erfolgreichen Anlauf an das Rekordhoch kommen. Fällt sie aber, wäre die nächste Auffangzone 61,40/63,90 Euro womöglich schnell erreicht, daher: Wer überlegt, ob man zugreifen könnte, sollte besser abwarten, wie diese Nagelprobe ausgeht!

VERBIO-Aktie: Chart vom 28.11.2022, Kurs 73,25 Euro, Kürzel VBK | Online Broker LYNX
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Auf der gerade laufenden Weltklimakonferenz sagte UNO-Generalsekretär António Guterres: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle.“ Es wundert nicht, dass Aktien wie SMA Solar und VERBIO daraufhin besonders gesucht waren. Aber geht das auch so weiter?

Übermorgen kommen die Ergebnisse des ersten Geschäftsjahresquartals 2022/2023. Das am 30.6. beendete Geschäftsjahr 2021/2022 hatte der Biokraftstoff-Hersteller mit grandiosen Rekorden beendet. Umsatz über 80 Prozent über Vorjahr, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verdreifachte sich auf 503,3 Millionen Euro. Aber geht es auch so weiter?

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Im Zuge der Jahresbilanz Ende September avisierte VERBIO für 2022/2023 „nur“ ein EBITDA von 300 Millionen, also deutlich weniger als im abgeschlossenen Geschäftsjahr. Aber VERBIO kalkuliert äußerst vorsichtig, so gesehen kann das natürlich noch einiges mehr werden. Die am Donnerstag erwarteten Zahlen zum Sommerquartal werden wohl auch einen Ausblick beinhalten, da wird man also mehr erfahren. Aber ob die Aktie dann bei guten Zahlen durchstarten wird, nachdem sich der Kurs zwischen Juni und jetzt mehr als verdoppelt hat?

Expertenmeinung: So sicher ist das eben nicht, auch, wenn die VERBIO-Aktie auf Basis des abgeschlossenen Geschäftsjahres 2021/2022 ein eher niedriges Kurs/Gewinn-Verhältnis von 16 ausweist. Zum einen, weil der Grund, warum die Aktie zwischenzeitig auch immer mal wieder schnell und weit wegbrach, in der Politik zu suchen ist und man nicht weiß, ob die angedachten Produktionsbeschränkungen für Kraftstoffe aus Rohstoffen, die auch als Nahrungsmittel dienen könnten, wirklich vom Tisch sind oder nicht. Zum anderen, weil es gut sein kann, dass sich das Umfeld für starke Preise und damit für hohe Gewinnmargen wieder eintrübt. Hinzu kommt:

Dass die sorgenvollen Worte bei der Weltklimakonferenz den Eindruck erwecken, dass alles, was in den Bereich alternativer Energien gehört, vor einer Boomphase stehen müsste, ist schon richtig. Aber ob dieser Boom dann wirklich Realität wird oder man wie so oft ohne Beschlüsse auseinandergeht und sich unter dem Strich nahezu nichts ändert? Letzteres wäre, das lehrt die Erfahrung, wahrscheinlicher. Daher sollte man diesen gestrigen Anstieg der VERBIO-Aktie nicht als wegweisend ansehen, zumal:

Die Aktie hatte unmittelbar unter der oberen Begrenzung des Aufwärtstrendkanals begonnen, auf der Stelle zu treten. Diese Hürde wird also als solche erkannt und löst Gewinnmitnahmen aus. Das gestrige Plus hat VERBIO nicht über diesen Trendkanal hinaus heben können. Das müsste also umgehend nachgeholt werden … und dann wäre es, wenn die Quartalsbilanz übermorgen keine neuen Kaufargumente auf diesem Level liefern würde, das bisherige Rekordhoch vom April bei 88,10 Euro, das als nächste Basis für Gewinnmitnahmen dienen würde. Um die jetzt eindeutig dünne Luft tragfähig für neue Hochs zu machen, müsste jetzt einiges klappen. Für Trader, die hier Long sind, muss also gelten: Nicht ohne Stoppkurs agieren!

VERBIO-Aktie: Chart vom 07.11.2022, Kurs 82,55 Euro, Kürzel VBK | Online Broker LYNX