TeamViewer Aktie Prognose TeamViewer: Warum so billig, Permira?

News: Aktuelle Analyse der TeamViewer Aktie

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12,43 Prozent fiel die TeamViewer-Aktie am Dienstag. Nicht wegen der Quartalszahlen, die liegen längst auf dem Tisch. Der Grund dieses Kurseinbruchs war der Verkauf weiterer Anteile am Unternehmen durch einen Großaktionär. Oder besser: Der Preis, zu dem er verkaufte.

Der britische Großaktionär Permira hatte TeamViewer 2014 übernommen und dann 2019 an die Börse gebracht. Seither hatte Permira immer mal wieder Teile seiner verbliebenen Anteile bei Großaktionären platziert. Und wie es üblich ist, gibt es da dann „Mengenrabatt“, so auch diesmal. Im Eilverfahren wurden jetzt 13 Millionen TeamViewer-Aktien, ein Drittel der verbliebenen 21-Prozent-Beteiligung von Permira, bei Großanlegern platziert, der Preis lag bei 13,90 Euro pro Aktie. Und das war es, was den Kursrutsch auslöste.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur TeamViewer Aktie finden Sie hier.

Denn dieser „Mengenrabatt“ von sieben Prozent zum Schlusskurs des Montags kam vielen hoch vor, zumal die Aktie ja seit Ende August schon kräftig nachgegeben hatte. Warum verkauft der Großaktionär in bereits stark gefallene Kurse, warum mit einem solch hohen Abschlag? Der Gedanke, dass man bei Permira glauben könnte, dass das immer noch ein guter Kurs mit Blick auf zukünftige Perspektiven ist, dürfte da vielen gekommen sein. Das Ergebnis: -12,43 Prozent und ein aus Sicht der Bullen hochproblematisches Chartbild.

TeamViewer Aktie: Chart vom 21.11.2023, Kurs 13,10 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TeamViewer Aktie: Chart vom 21.11.2023, Kurs 13,10 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Der Gedanke dürfte auch dadurch unterfüttert worden sein, dass die Analysten die am 1.11. vorgelegten Quartalszahlen nicht gerade positiv aufnahmen, das Gros der nach den Ergebnissen neu gesetzten Kursziele lag tiefer als zuvor. Der Schnitt der Kursziele liegt zwar immer noch bei 17,50 Euro, aber das reichte nicht, um nach der am 1.11. vorgelegten Bilanz das Ruder herumzureißen. Eine leichte Erholung endete genau dort, wo sie aus Sicht des bärischen Lagers enden sollte: an der im August etablierten und dadurch bestätigten Abwärtstrendlinie. Das in Kombination mit diesem Verkauf von immerhin sieben Prozent der TeamViewer-Aktien durch Permira schürte offenkundig das Unbehagen der Trader. Das Resultat:

Die Aktie fiel noch über den Level dieses „Mengenrabatts“ hinaus und landete statt bei den 13,90 Euro, zu denen Permira verkauft hatte, bei 13,10 Euro. Und da kann es gut sein, dass jetzt die charttechnisch orientierten Trader „übernehmen“, weil dadurch die Supportzone 13,39 zu 13,60 Euro durchschlagen wurde, die bis ins Frühjahr 2022 zurückreicht, vor allem aber die Nackenlinie eines großen, bislang potenziellen, jetzt aber vollendeten Doppeltopps war.

Abverkaufte Erholung, vollendetes Doppeltopp und der Gedanke, dass Permira sich beim Zeitpunkt des Verkaufs etwas gedacht haben könnte, all das zusammen macht die Gesamtsituation für den TeamViewer-Kurs so bärisch, dass man klar konstatieren kann: Bevor diese jetzt bestätigte Abwärtstrendlinie nicht durch Schlusskurse klar über 15 Euro eindeutig überboten wurde, ist diese Aktie für die Long-Seite kein Thema.

Quellenangaben:
Anteilsreduzierung Permira, Handelsblatt vom 21.11.2023:
https://www.handelsblatt.com/dpa/aktie-im-fokus-teamviewer-auf-neunmonatstief-permira-platziert-anteile/29514280.html

Analysten-Kursziele: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/1200/analysten-_-consensus.html

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Vorherige Analysen der TeamViewer Aktie

Die gestern vorgelegte Quartalsbilanz des Software-Anbieters TeamViewer war zwar keine Offenbarung, aber sie fiel dennoch recht gut aus. Die Aktie beendete den Tag trotzdem unter „ferner liefen“. Ein Grund: Der Kurs lag zu weit von entscheidenden Chartmarken entfernt.

TeamViewer Aktie: Chart vom 31.10.2023, Kurs 14,495 Euro, Kürzel: TMV | Online Broker LYNX
TeamViewer Aktie: Chart vom 31.10.2023, Kurs 14,495 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS

Der Chart zeigt, dass die TeamViewer-Aktie die Ergebnisse zunächst mit einer schwachen Eröffnung deutlich unter Vortag quittierte, sich dann aber etwas erholte. Dass die erste Reaktion negativ war, deutet an, dass die Aufwärtsbewegung seit Oktober 2022 offenbar zu große Erwartungen provoziert hat, denn grundsätzlich gab es an den Zahlen wenig zu mäkeln:

Der Umsatz lag mit 158,1 Millionen Euro über dem des Vorjahreszeitraums (143,4 Millionen), der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schlug die Prognose (61 Millionen) mit 70,3 Millionen Euro deutlich und lag komfortabel über dem Vorjahresergebnis von 58,9 Millionen. Netto lag der Gewinn mit 26,5 Millionen Euro sogar gut 60 Prozent höher.

Hier würde man jetzt zwar ein Haar in der Suppe finden, denn die Analystenprognose hatte netto im Schnitt 30 Millionen gesehen. Aber der operative Gewinn, das EBITDA, sollte da die Sorgenfalten mindern, denn in dieser Zahl zeigt sich, ob das Geschäft an sich vorankommt oder nicht. Was auch dadurch bestätigt wurde, dass die Zahl der Unternehmenskunden und damit der wichtigste Kundenkreis solide um 738 Kunden auf 4.034 Kunden zulegte.

Das Ausbleiben großer Kursbewegungen lag aber weniger daran, dass das Ergebnis zu nahe an den Prognosen und Erwartungen der Trader lag, sondern daran, dass die Ankerpunkte im Chart, die über die kommende Trendrichtung entscheiden würden, zu weit entfernt lagen, sehen wir uns das mal an:

Expertenmeinung: Die Aktie lag vor der Bilanz in der Mitte zwischen einer aus einem nach unten verlassenen, absteigenden Dreieck und der 200-Tage-Linie zusammengesetzten Widerstandszone bei 15,25/15,65 Euro und der bis in den Sommer 2022 zurückreichenden Supportzone 13,40/13,55 Euro. Damit hielten sich die kurzfristigen Trader im Vorfeld der Ergebnisse die Türen in beide Richtungen offen, ein „Rückzug“ in neutrales Terrain vor ggf. richtungweisenden Daten sieht man da oft. In diesem Fall waren die Bilanzzahlen aber nicht gut bzw. schlecht genug, um eine der beiden Türen zu durchschreiten. Fazit:

Der Abwärtstrend der Aktie auf kurzfristiger Ebene bleibt erst einmal erhalten. Ein großes, mittelfristig relevantes Abwärtssignal würde indes erst im Fall des Bruchs der Unterstützungszone 13,40/13,55 Euro entstehen, denn dann hätte TeamViewer ein Doppeltief vollendet und aus charttechnischer Sicht neuen Spielraum nach unten. Bestehende Positionen zu verändern bzw. aufzustocken wäre daher erst sinnvoll, wenn die Aktie entweder durch Schlusskurse über 15,65 Euro einen Befreiungsschlag schafft oder mit Closings unter 13,40 Euro das bärische Szenario auf die mittelfristige Ebene transferiert.

Quellen:
Ergebnis 3. Quartal, 31.10.2023: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/3280/ir-news.html?newsID=2626275
Analysten-Kursziele: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/1200/analysten-_-consensus.html

TeamViewer war am Freitag die schwächste Aktie im TecDAX. Und das, obwohl ein Analyst sich nur eher verhalten optimistisch äußerte, nicht negativ. Das ist auffällig, daher sollte man die Aktie jetzt im Auge behalten, auch, wenn mit diesem Minus (noch) nichts angebrannt ist.

Es gab am Freitag in Bezug auf die Aktie des Software-Anbieters TeamViewer keine nennenswerten Nachrichten außer der, dass die Société Générale die Aktie erstmals einstufte und der zuständige Analyst einen nur moderaten Optimismus äußerte. Aber dass die Einstufung „Halten“ und ein Kursziel von 18,80 Euro einen Abverkauf von 6,42 Prozent auslöste, ist nicht gerade zu erwarten gewesen, denn:

Erstens gibt es unter den bisherigen Einschätzungen der Analysten sogar einige „Verkaufen“-Ratings. Zweitens liegt das durchschnittliche Kursziel aller die TeamViewer-Aktie beobachtenden Experten momentan nur knapp über 17 Euro. Aber sonst gab es eben auf der Nachrichtenseite nichts, das den Abverkauf hätte auslösen können. Und es ist zumindest eine hochgezogene Augenbraue wert, dass dadurch gleich drei kurzfristige Unterstützungen unterboten wurden, ohne dass die Käufer dagegengehalten hätten. Der Chart zeigt es:

Expertenmeinung: Nach dem immensen Kurssprung der Aktie als Reaktion auf gute, letztlich aber nicht gerade überraschende Bilanz Anfang August pendelte die Aktie um das vorherige Hoch vom Mai, wobei TeamViewer immer über der 20-Tage-Linie bleib, die den Bullen offenkundig als kurzfristiger Leitstrahl diente. Aber nicht nur diese 20-Tage-Linie wurde durch den Abwärtsruck gebrochen, auch das Zwischentief vom August und die untere Begrenzung des „Gap Up“, der Aufwärts-Kurslücke, die im Zuge des Kurssprungs nach den Bilanzzahlen am 1. August entstand.

TeamViewer Aktie: Chart vom 08.09.2023, Kurs 15,815 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TeamViewer Aktie: Chart vom 08.09.2023, Kurs 15,815 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS

Das ist angesichts der relativen Geringfügigkeit des Anlasses ungewöhnlich genug, um sich besser nicht zu sicher zu sein, dass es bei einem Schließen der Kurslücke bleibt, indem der Kurs auf deren untere Begrenzung bei 15,54 Euro zurücksetzt, dort wieder nach oben dreht und der mittelfristige Aufwärtstrend damit erhalten bleibt.

Sollte die Aktie über diese Kurslücke hinaus zurückkommen, wären die 200-Tage-Linie bei aktuell 14,70 Euro und die mittelfristige, vom Februar-Tief ausgehende Aufwärtstrendlinie bei 14,30 Euro potenzielle Kursziele. Solange diese Supportlinien halten, wäre der Trend an sich zwar noch intakt, aber dieser „Schuss vor den Bug“ sollte trotzdem vorsichtig stimmen.

Sollte TeamViewer in diesen Bereich zurücksetzen, wäre es daher sicherer abzuwarten, ob sich dort eine Stabilisierung zeigt. Denn so, wie sich dieser Abverkauf des Freitags darstellt, wirkt die Aktie wie ein fallendes Messer, in das man besser nicht zu beherzt hineingreift.

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 01.08.2023:
https://ir.teamviewer.com/download/companies/teamviewer/Quarterly%20Reports/DE000A2YN900-Q2-2023-EQ-D-00.pdf

Analysten-Kursziele:
https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/English/1200/analysts-_-consensus.html

Mit dem gestrigen Kursanstieg erreichte die TeamViewer-Aktie den höchsten Stand seit dem Herbst 2021. Seit der am 1.8. vorgelegten Quartalsbilanz weist die Aktie einen Anstieg um über zwölf Prozent aus. Doch mancher dürfte sich fragen: Wieso eigentlich?

Das am 1. August präsentierte Ergebnis des zweiten Quartals machte klar: TeamViewer bleibt auf Kurs. Auf dem Kurs eines moderaten, aber doch wieder stetigen Wachstums. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um zwölf Prozent zu, der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, stieg um sieben Prozent. Die EBITDA-Gewinnmarge gab von 43 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 41 Prozent nach, deshalb legte das EBITDA weniger zu als der Umsatz. Dies erklärte das Software-Unternehmen u.a. mit gestiegenen Marketingkosten wegen der Einführung des neuen Angebots TeamViewer Remote. Insgesamt entsprachen die Ergebnisse den Erwartungen, der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr wurde von Unternehmensseite bestätigt.

Das war gut, aber es war keine positive Überraschung. Warum also zog die Aktie so stark an, machte als Reaktion auf die Bilanz einen Satz nach oben, konsolidierte und startete dann in den vergangenen zwei Tagen erneut durch?

Expertenmeinung: Logisch unterfüttert ist diese Rallye nicht. Die Analysten, die seit der Bilanzvorlage und damit auf Basis dieser Zahlen ihre Kursziele anpassten, vergaben Ziele zwischen 11 und 23,50 Euro, wobei diese 23,50 ein Ausreißer nach oben waren. Siebenmal hieß es dabei als Einschätzung „Kaufen“, aber auch viermal „Halten“ und dreimal „Verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel dieser insgesamt 14 neuen Einschätzungen liegt bei 17,33 Euro … und damit bereits leicht unter dem aktuellen Kurs.

Hätten viele im Vorfeld der Bilanz Schlimmes befürchtet und deshalb sicherheitshalber vorher verkauft, wäre eine Rallye als Reaktion auf eine Bilanz, die letztlich nur unterfüttert, dass es bei TeamViewer so läuft, wie man das bis dahin avisiert hatte, nachvollziehbar gewesen. Aber wir sehen es ja im Chart: Die Aktie war auch in den Wochen vor der Bilanz bereits gestiegen … und das wie auf Schienen.

Argumentativ ist das Eis für weiter steigende Kurse also dünn. Da müssten die Bullen hoffen, dass dieser gestern vollzogene Ausbruch nach oben Anschlusskäufe zeitigt, die einen Sicherheitspuffer zum Mai-Verlaufshoch bei 17,06 Euro erzeugen, das man schon einmal in der vorvergangenen Woche angegangen hatte, ohne es da bereits signifikant zu bezwingen.

Zwar wäre die Aktie erst dann eine Beute für die Bären, wenn sie die derzeit bei 14,37 Euro verlaufende 200-Tage-Linie unterbieten würde. Aber schon, wenn dieses Mai-Verlaufshoch auf Schlusskursbasis wieder unterboten und der Ausbruch damit zu Bullenfalle würde, wäre hier ein wenig etwas angebrannt und das Schließen des Gaps, dieser Kurslücke als Reaktion auf die Bilanz des 1.8., ein wahrscheinliches Szenario. Hier sollte man also besser nicht zu sicher sein, dass das Potenzial nach oben kurzfristig noch so groß ist, dass man dieses gestrige Plus als Signal zum Neueinstieg sehen müsste.

TeamViewer Aktie: Chart vom 23.08.2023, Kurs 17,40 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TeamViewer Aktie: Chart vom 23.08.2023, Kurs 17,40 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 01.08.2023:
https://ir.teamviewer.com/download/companies/teamviewer/Quarterly%20Reports/DE000A2YN900-Q2-2023-EQ-D-00.pdf

Analysten-Kursziele:
https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/English/1200/analysts-_-consensus.html

Im Vorfeld der gestern erwarteten Quartalsbilanz stieg die TeamViewer-Aktie immer höher und schloss auf dem höchsten Stand seit Oktober 2021. Nach den Zahlen brach die Aktie um gut zehn Prozent weg. Die Bullen haben sich verzockt … aber noch haben sie nicht verloren.

Die Ergebnisse des dritten und vierten Quartals 2022 waren besser als erwartet bzw. befürchtet und lösten jeweils Rallyes aus. Diesmal wollten einige offenbar cleverer sein und kauften die Aktie des Software-Anbieters im Vorfeld. Doch die Zahlen waren nicht gut genug, um auf dem höchsten Kurs seit über anderthalb Jahren genug Käufer zu finden, die imstande gewesen wären, die auf die Ergebnisse hin einsetzenden Gewinnmitnahmen zu stoppen.

Die Folge war ein herbes Minus von 10,24 Prozent. Was zwar klingt, als sei die Rallye damit definitiv vorbei. Aber ein Blick auf den Chart macht deutlich: Noch haben die Bullen dieses Rennen nicht verloren. Denn der Kurs setzte im Tagestief genau auf die Kreuzunterstützung aus dem Hoch des März 2022 und der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei 14,60 Euro auf und hielt diese Unterstützung erst einmal. Damit könnte es mit einem kurzen, scharfen Rücksetzer getan sein … sofern potenzielle Käufer zu dem Schluss kommen würden, dass die Aktie jetzt bereits günstig genug ist, um wieder zuzugreifen. Würden die Quartalszahlen das hergeben?

Expertenmeinung: Das ist eine durchaus knifflige Frage. Der Umsatz lag im Rahmen der Analystenerwartungen, der Gewinn pro Aktie aber mit 0,13 Euro klar unter der durchschnittlichen Prognose von 0,17 Euro. Andererseits bestätigte TeamViewer die bestehende 2023er-Prognosen für Umsatz (+10 bis +14 Prozent) und die bereinigte EBITDA-Marge (40 Prozent), was zumindest operativ einen relativ deutlichen Anstieg des Gewinns bedeuten würde. Die Frage ist, ob die Akteure das nicht längst eingepreist haben.

Die Analysten reagierten auf die Ergebnisse am Mittwoch sehr unterschiedlich. Während J.P. Morgan ein neues Kursziel von 12 Euro ausgab, sieht Goldman Sachs 21 Euro, die anderen, neu vergebene Kursziele lagen dazwischen. Der aktuelle Durchschnitt dieser Kursziele bewegt sich jetzt um ca. 16,30 Euro. Über dem gestrigen Schlusskurs, aber unter dem Jahreshoch vom Dienstag bei 17,06 Euro. Was hieße:

Wenn diese mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei 14,60 Euro standhalten sollte, könnte die Aktie zwar wieder zulegen, aber große Sprünge sollte man da besser zunächst nicht erwarten. Auf der anderen Seite würde der grundsätzlich deutlich angestiegene Optimismus bei den Analysten wohl einen dramatischen, für Short-Trades interessanten Abstieg im Fall eines Trendbruchs verhindern, denn „bad news“ dürften von TeamViewer direkt nach der Quartalsbilanz eher nicht kommen. Fazit: Halten und sicherheitshalber einen Stoppkurs unter diese Aufwärtstrendlinie legen.

TeamViewer Aktie: Chart vom 03.05.2023, Kurs: 15,035 Euro, Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Quartalsmitteilung Q1 2023, 03.05.2023:
https://ir.teamviewer.com/download/companies/teamviewer/Quarterly%20Reports/DE000A2YN900-Q1-2023-EQ-D-00.pdf
Kursziele Analysten, 03.05.2023: https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/1200/analysten-_-consensus.html

TeamViewer ist eine verrückte Geschichte. Anlegerliebling, Total-Absturz und jetzt? Geht die Aktie jetzt wieder durch die Decke?

Ist das Vertrauen erst verspielt…

Nach dem Börsengang avancierte die Aktie zum Anlegerliebling, das Unternehmen wurde als Corona-Profiteur wahrgenommen und der Kurs ging durch die Decke.

Die Vermutung, dass Corona das Geschäfts beleben wird, war naheliegend. Die Realität hat aber gezeigt, dass das Wachstum 2020 auch nicht höher als in den Vorjahren war.
Erschwerend hinzu kam dann noch die Tatsache, dass das Umsatzplus 2021 mit knapp unter 3% verschwindend gering war.

Das kam bei den Anlegern nicht gut an. Doch es hakte nicht nur bei den Geschäftszahlen, der Vorstand verspielte mit einem gigantischen Werbedeal zusätzlich Vertrauen.
Ungefähr die Hälfte des Unternehmensgewinns wollte man für das Sponsoring von Manchester United in die Hand nehmen.

Diese beiden Faktoren, gepaart mit der allgemeinen Marktschwäche haben zu einem regelrechten Kollaps der Teamviewer-Aktie geführt.
Vom Hoch bei 54,86 Euro ging es bis auf 7,77 Euro abwärts.

Das war der richtige Schritt

Inzwischen ist die große Panik aber verflogen und der Deal mit Manchester United ist vom Tisch. TeamViewer ist bei dem englischen Fußballclub weitgehend ausgestiegen, wodurch sich die jährlichen Kosten von etwa 50 Millionen Euro auf einen einstelligen Millionenbetrag reduzieren werden.

Um das einzuordnen:
Teamviewer hat im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von 68 Mio. Euro erzielt. Die Kostenreduktion ist also substanziell und dementsprechend wird das Ergebnis auch deutlich steigen, selbst ohne organisches Wachstum.

Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr legte der Umsatz allerdings um 13% auf 565,9 Mio. Euro zu und die Billings deuten auf eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik hin, denn sie lagen im vierten Quartal bereits 24% über dem Vorjahresniveau.

Am 3. Mai werden die Zahlen zum ersten Quartal 2023 vorgelegt, dann werden wir sehen, ob sich der positive Trend fortgesetzt hat.
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß.

Im laufenden Geschäftsjahr wird daher ein Gewinnsprung um 50% auf 0,57 Euro je Aktie gerechnet. Für die Folgejahre werden ebenfalls erhebliche Steigerungen erwartet.

Obendrein ist der gemeldete Gewinn eher ein Understatement, da der freie Cashflow substanziell darüber liegt. Im letzten Geschäftsjahr lag der FCF bei 172 Mio. Euro, mehr als das doppelte des Gewinns.
Teamviewer kommt demnach auf einen P/FCF von 16,0.

Goldman Sachs rät zum Kauf

Daher ist es nur verständlich, dass die Kurse wieder zur Oberseite tendieren. Das Tal könnte durchschritten sein, sowohl geschäftlich als auch kurstechnisch.

Gründe für steigende Kurse gibt es also genug. Aber scheinbar war auch noch eine Studie von Goldman Sachs notwendig, um der Aktie auf die Sprünge zu helfen.

Die US-Großbank hat die Aktie von neutral auf buy hochgestuft und das Kursziel von 11 auf 21 Euro erhöht (Link).
Wie gewohnt folgen die Ratings den Kursen und nicht umgekehrt. Warum die Aktie bei 16 Euro plötzlich ein Kauf ist, es bei 7 oder 10 Euro nicht war, darauf werden wir wohl nie eine Antwort erhalten.
Aber das ist auch nicht notwendig, denn wir kennen die Antwort darauf. Ratings und Kursziele haben mit dem intrinsischen Wert der Unternehmen nichts zu tun.

Teamviewer Aktie: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 16,38 - Kürzel: TMV | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Teamviewer Aktie: Chart vom 25.04.2023, Kurs: 16,38 – Kürzel: TMV | Quelle: TWS

In den letzten Monaten hat sich ein zaghafter Aufwärtstrend ausgebildet, der jedoch weiterer Bestätigung bedarf.
Die Bodenbildung könnte kurz vor der Vollendung stehen. Gelingt jetzt ein Ausbruch über 16,60 Euro, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf und es wäre ein Anstieg in Richtung 22,40 oder 25,00 Euro denkbar.

Auf diesem Niveau dürfte es zu vermehrtem Verkaufsinteresse kommen. Es dürfte schwierig sein, diesen Bereich in einem ersten Anlauf zu überwinden.

Doch bevor man sich darüber Gedanken machen muss, muss zunächst der Ausbruch über 16,60 Euro glücken. Solange das nicht der Fall ist, kann es jederzeit zu einem Rücksetzer in Richtung 15 Euro kommen.

Rutscht Teamviewer unter den Aufwärtstrend, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.