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Hat Henkel endlich die Trendwende geschafft? Es sieht ganz danach aus. Das sind jetzt die Kursziele.
Der effiziente Markt und die Realität
Es gibt zahllose Beispiele, mit denen man die Markteffizienzhypothese (Efficient-market hypothesis / EMH) widerlegen kann.
Die Kursentwicklung vieler einzelner Aktien dürfte bereits Beweis genug sein, doch an den Universitäten dieser Welt wird weiterhin EMH gelehrt.
Ein Beispiel für die ineffiziente Preisfindung von Aktien kennen die meisten deutschen Anleger:
Die Henkel Vorzugsaktie ist Teil des Dax und notiert aktuell bei 83,56 Euro.
Die Stammaktie notiert derzeit bei 74,10 Euro und ist damit nicht nur günstiger, sondern kommt auch auf eine höhere Dividendenrendite und hat obendrein ein Stimmrecht.
Wäre der Markt auch nur annähernd effizient, wäre das nicht möglich.
Für versierte Anleger sind derartige Fehlbewertungen eine erfreuliche Geschichte, mit denen man die Rendite befeuern kann.
Ich hatte bereits vor einigen Monaten auf die Situation bei Henkel hingewiesen, seitdem ist die Stammaktie von 60,42 auf 74,10 Euro gestiegen, doch das könnte erst der Anfang sein.
Es sieht immer mehr danach aus, dass Henkel das Tal durchschritten hat – sowohl geschäftlich als auch charttechnisch.
Markenmacht – oder etwas nicht mehr?
Henkel ist einer der weltweit führenden Hersteller von Konsumgütern.
Das Geschäft ist in die zwei Bereiche Adhesive Technologies und Consumer Brands gegliedert.
Zum Bereich Consumer Brands gehören u.a. Wasch und Spülmittelmarken wie Persil, Pril, Weißer Riese, Perwoll, Spee, Somat, Sidolin und Ata.
Darüber hinaus Produkte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene. Dazu gehören z.B. die Marken Schwarzkopf, Fa, Schauma, Taft und Gliss Kur.
Im Segement Adhesive Technologies sind u.a. die Klebstoffmarken Pritt, Pattex, Ponal und Ceresit aus dem Hause Henkel.
Weitere durch Henkel hergestellte industrielle Klebstoffprodukte, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen werden in zahlreichen Branchen z.B. in der Fahrzeugbranche, Luft & Raumfahrt, Elektronik und Medizintechnik verwendet.
Henkel bringt also eine gehörige Portion Markenmacht mit. In der Vergangenheit war das ein echtes Erfolgsrezept.
Kunden hielten ihren Lieblingsprodukten mitunter für Jahrzehnte die Treue.
Heutzutage ist das anders. Alle Studien deuten darauf hin, dass jüngere Menschen „experimentierfreudiger“ sind und öfter die Produkte wie Waschmittel wechseln.
Darüber hinaus hat der Druck durch Discounter-Eigenmarken zugenommen. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass die Wachstumsraten von Henkel in den letzten Jahren tendenziell rückläufig waren.
Darüber hinaus erodieren diese Themen auch die Preissetzungsmacht von Henkel.
In Summe hat das dazu geführt, dass Umsatz und Gewinn über Jahre hinweg stagnierten.
Endlich wieder in der Erfolgsspur
Es mehren sich jedoch die Zeichen, dass Henkel endlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist.
Henkel hat eine Vereinfachung der Konzernstruktur durchgeführt und eine strategische Neuausrichtung vollzogen, diese Maßnahmen scheinen zunehmend ihre Wirkung zu entfalten.
Man kommt dabei sogar schneller voran als man geplant hatte („Umsetzung der strategischen Wachstumsagenda weiter beschleunigt. Consumer Brands: Zusammenschluss kommt schneller voran als geplant“)
Im letzten Geschäftsjahr verzeichnete Henkel ein organisches Wachstum von 4,2% und einen Anstieg des Gewinns um 10,2% auf 2,6 Mrd. Euro.
Das Ergebnis kletterte sogar um 12% auf 4,35 Euro je Aktie.
Im ersten Quartal hat sich der positive Trend fortgesetzt. Der Umsatz konnte organisch um 3,0% auf 5,3 Mrd. Euro gesteigert werden, obwohl das Wachstum durch negative Währungseffekte erheblich belastet war (-3,9%).
Dieser Gegenwind konnte durch Preiserhöhungen und ein höheres Volumen überkompensiert werden.
20% Gewinnsprung statt Krise
Darüber hinaus hat man kürzlich die Prognose erhöht und stellt statt einem organischen Wachstum von 2,0 – 4,0% fortan 2,5 – 4,5% in Aussicht.
Die EBIT-Marge soll auf 13 – 14% statt 12,0 – 13,5% steigen.
Die Gewinnerwartungen wurden von +5 bis 20% auf +15 bis 25% erhöht. Selbst am unteren Ende der Spanne wäre das der höchste Gewinnsprung seit mehr als einem Jahrzehnt.
Aus geschäftlicher Sicht ist das ein echter Befreiungsschlag.
Aus charttechnischer Sicht ist es ebenfalls zu einem Befreiungsschlag gekommen. Mit dem Anstieg über 70 Euro wurde ein Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 77 und 85 Euro ausgelöst.
Obwohl die Aktie bereits durchgestartet ist, kommt Henkel trotzdem nur auf ein KGVe von 14,2. In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 15,2 – obwohl man diese Phase nur als Depression bezeichnen kann.
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