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Die am Dienstag von Bayer vorgelegte Quartalsbilanz zeigte ein gemischtes Bild: Der Umsatz fiel stärker als erwartet, dafür aber lag der Gewinn über den Prognosen. Die Bullen versuchten Letzteres zur Basis eines Ausbruchs zu machen … aber sie drohen zu scheitern.
Bayer ist derzeit auf Basis der aktuellen, durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 12 im Vergleich zu früheren Jahren geradezu „billig“, das ist ein Bewertungslevel, den man ansonsten bei Energieversorgern sieht. Aber diese niedrige Bewertung hat Gründe. Und zwar welche, die nicht gerade kurzfristiger Natur sind, denn da geht es weniger um die aktuelle, betriebliche Lage als um die ewigen Schadenersatzklagen wegen Produkten des von Bayer übernommenen US-Konzerns Monsanto.
Dass der neue Vorstandschef Anderson im Rahmen der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen betonte, dass diese andauernden, unbegründeten Angriffe durch die „US-Prozessindustrie“, wie er sie nannte, aufhören müssen und man alle möglichen Alternativen prüfe, um das zu erreichen, wirkte auf die Trader zweifelsohne nicht beruhigend. Denn dadurch wurde dieses Damoklesschwert nur präsenter und der Druck, dem Bayer dadurch ausgesetzt ist, greifbarer.
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Expertenmeinung: Und in der Tat geht es hier um eine nicht abschätzbare Milliardensumme über einen ebenso wenig abschätzbaren Zeitraum. Das torpediert in den Köpfen so mancher Anleger zweifellos jeden Fortschritt, den man seitens der aktuellen, wirtschaftlichen Lage macht. Zumal diese Schritte derzeit nicht gerade groß ausfallen, denn:
Der Umsatz ging in den ersten drei Monaten 2024 von 14,39 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 13,76 Milliarden zurück, die Experten hatten zuvor mit im Schnitt 14,08 Milliarden ein deutlich weniger gedrücktes Resultat erwartet. Aber immerhin, das bereinigte EBITDA, d. h. der um Sonderaspekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, fiel nur leicht, von 4,47 auf 4,41 Milliarden Euro, da hatten die Analysten mit durchschnittlich 4,15 Milliarden weniger erwartet. Das zeigt, dass die operative Marge in etwa gehalten werden konnte … und das ist allemal ein Lichtblick. Aber sie sehen es im Chart:
Diejenigen, die daraufhin versuchten, die Bayer-Aktie über die Nackenlinien-Zone der seit Ende Januar laufenden Bodenbildung bei 29,35/30,22 Euro zu ziehen, waren im Verlauf des Dienstags schon durch, als Abgaben einsetzten, die aus dem zeitweiligen Plus zum Handelsende ein Minus machten. Und auch, wenn weitere Verkäufe am Mittwoch zum gestrigen Handelsende dann wettgemacht wurden: Solange diese Zone nicht auf Schlusskursbasis überboten wurde, ist der Weg nach oben eben nicht frei.
Käme es dazu, wäre ordentlich Spielraum aus charttechnischer Sicht, die nächste, markantere Hürde würde dann erst bei 36,09 Euro warten. Aber dieses Vertändeln der Ausbruchschance bei einem zugleich auf Tagesbasis nahe am überkauften Terrain liegenden Stochastik-Oszillator macht klar: Wenn da nicht umgehend klare Zeichen gesetzt werden, wird das Schadenersatzklage-Damoklesschwert wieder einmal eine Ausbruchschance niedergemacht haben.
Quellen:
Bericht zum 1. Quartal, 14.05.2024: https://www.bayer.com/media/erwartungsgemaesser-start-ins-jahr/
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