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Der DAX Kursindex hat gestern die alte, über zwei Jahre zurückliegende Höchstmarke vom 18.11.2021 bei 6.883,35 Punkten überboten. Aber wen interessiert schon der Kursindex, der „echte“ DAX ist doch viel wichtiger? Das zu glauben, könnte ein Fehler sein.
Der DAX Kursindex ist die Berechnungsweise des DAX, bei der ausschließlich die reinen Kursveränderungen der in ihm enthaltenen Aktien in den Index eingehen. Beim DAX Performanceindex hingegen, den die Anleger als „den“ DAX kennen, werden zusätzlich die von den Unternehmen ausgeschütteten Dividenden mit eingerechnet. Und zwar, indem sie wie ein Kursgewinn aufaddiert und auch noch umgehend reinvestiert werden, so dass zusätzlich ein Zinseszins-Effekt entsteht.
Was diese Berechnungsweise für einen Unterschied ausmacht, erkennt man am Punktestand des DAX Kursindex oder DAXKI, wie man ihn abkürzt. Denn der schloss am Dienstag mit dem neuen Rekord-Schlussstand von 6.924,31 Punkten, der DAX bei 17.556,49 Punkten. Begonnen haben beide Indizes bei ihrer Einführung am 31.12.1987 aber mit 1.000 Punkten!
Das wäre nicht mehr als eine interessante Fußnote, würde sich die Klientel, die den DAX handelt, rein auf die innerdeutsche Anlegerschaft beschränken, für die es eher egal ist, dass es äußerst ungewöhnlich ist, als Basisindex in den Medien den durch die Dividenden über die Jahrzehnte hinweg immens „gepushten“ Performanceindex als „den“ Index abzubilden. Aber die internationalen Investoren sind gerade bei diesem deutschen Blue Chip-Index weit mehr als nur Nebendarsteller. Und genau deswegen ist dieses neue Hoch wichtiger, als viele denken, sofern man das hierzulande aufgrund des Mauerblümchen-Daseins des DAXKI überhaupt bemerkt hat. Grund:
Expertenmeinung: Die internationalen Investoren messen die Marktentwicklung in ihren Heimatmärkten grundsätzlich mit den Kursindizes. Zwar gibt es beispielsweise auch die US-Indizes als sogenannte Total Return-Indizes, bei denen die Dividenden mit eingerechnet werden, aber das sind eben nicht die Benchmark-Indizes. Wenn also beispielsweise US-Investoren den DAX analysieren und prüfen, ob der in Relation z.B. zum Dow Jones stark ist, ob er ein bullisches Chartbild zeigt, überkauft ist etc., so schauen sich diese Investoren nicht den DAX Performanceindex, sondern den DAX Kursindex an, weil nur er für sie eine taugliche Vergleichsbasis ist!
Dass dieser DAXKI gestern über das 2021er-Hoch hinauskam, ist daher keine Fußnote am Rande, sondern ein durchaus wichtiger Faktor, der internationalen Tradern ein bullisches Signal liefert und dadurch weitere Käufe auslösen kann … was auch den Anstieg des DAX Performanceindex natürlich weiterführen würde. Allerdings sollte man das Wort „kann“ nicht übersehen, denn:
Noch ist der Ausbruch nach oben mit kaum mehr als einem halben Prozent über dem alten Verlaufshoch noch nicht signifikant. Und auch, wenn es jetzt mit dem DAXKI unmittelbar weitergeht: Erst, wenn er mehrere Tage über der alten Höchstmarke von 6.883 Zählern schließt, würde in einem insgesamt ja keineswegs bullischen Umfeld das Risiko deutlich sinken, dass dieser Ausbruch zum Fehlsignal und damit zur Bullenfalle würde.
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2024? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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